@Optimist @Nicolaus Nicolaus, zu deiner Frage:
Nicolaus schrieb:Steht das denn so in der Bibel? Du kennst Dich da sicher besser aus als ich, würdest Du die Stelle mal posten?
habe ich gerade vorhin an Optimist geschrieben, ich hoffe, du kannst was damit anfangen.
Nicolaus schrieb:Ist halt die Frage, was man unter Vollkommen versteht?
Da er genauso zur Welt kam wie jeder andere Mensch, wird er sicherlich auch erst mal die Windeln vollgeschissen haben. Und als gelernter Zimmermann wird er sich sicher auch schonmal auf die Finger gehauen haben. Allerdings war er wohl ohne Sünde. Sonst hätte er nicht für die Sünden anderer sein Leben hingeben können.
Da hast du natürlich recht, ist eine Frage, was man unter Vollkommen versteht. Als Kind bekam ich es durch die evangelische Kirche vermittelt, später bei Jehovas Zeugen, dass Jesus auch physisch, psychisch und emotional vollkommen war. Dem widerspricht die Bibel.
Das geht schon los mit der Beschneidung am 8. Tag. Das ist eine operative Entfernung, also war die Physis nicht mehr vollständig. Der viel wichtigere Part steht in Jes. 53:
Wer hat unserer Verkündigung geglaubt? An wem ist der Arm des HERRN offenbar geworden?
2 Er ist wie ein Trieb vor ihm aufgeschossen und wie ein Wurzelspross aus dürrem Erdreich. Er hatte keine Gestalt und keine Pracht. Und als wir ihn sahen, da hatte er kein Aussehen, dass wir Gefallen an ihm gefunden hätten. 3 Er war verachtet und von den Menschen verlassen, ein Mann der Schmerzen und mit Leiden vertraut, wie einer, vor dem man das Gesicht verbirgt. Er war verachtet, und wir haben ihn nicht geachtet. 4 Jedoch unsere Leiden - er hat sie getragen, und unsere Schmerzen - er hat sie auf sich geladen. Wir aber, wir hielten ihn für bestraft, von Gott geschlagen und niedergebeugt. 5 Doch er war durchbohrt um unserer Vergehen willen, zerschlagen um unserer Sünden willen. Die Strafe lag auf ihm zu unserm Frieden, und durch seine Striemen ist uns Heilung geworden.
Blutig geschlagen, durchbohrt, körperlich eingeschränkt, mit Schmerzen. Das ist die Wahrheit. Er wurde beschimpft und gedemütigt. Und doch war dies notwendig, dadurch wurde er zu einem Hohepriester vor Gott für uns, der in allem mitfühlen kann. Das lesen wir in Hebräer 5:
4 Und niemand nimmt sich selbst die Ehre, sondern er wird von Gott berufen wie auch Aaron.
5 So hat auch der Christus sich nicht selbst verherrlicht, um Hoherpriester zu werden, sondern der, welcher zu ihm gesagt hat: "Mein Sohn bist du, ich habe dich heute gezeugt." 6 Wie er auch an einer anderen Stelle sagt: "Du bist Priester in Ewigkeit nach der Ordnung Melchisedeks."
7 Der hat in den Tagen seines Fleisches sowohl Bitten als auch Flehen mit starkem Geschrei und Tränen dem dargebracht, der ihn aus dem Tod retten kann, und ist um seiner Gottesfurcht willen erhört worden, 8 und lernte, obwohl er Sohn war, an dem, was er litt, den Gehorsam; 9 und vollendet ist er allen, die ihm gehorchen, der Urheber ewigen Heils geworden, 10 von Gott begrüßt als Hoherpriester nach der Ordnung Melchisedeks.
Lk 22:44: Und als er in Angst war, betete er heftiger. Es wurde aber sein Schweiß wie große Blutstropfen, die auf die Erde herabfielen.
Für mich steht fest, dass Jesus nicht physisch und psychisch vollkommen war während seines Daseins als Mensch und daraus folgend, dass dieser Part völlig überschätzt wird. Gerade diese Menschlichkeit Jesu dient uns doch als Versicherung, dass er uns in der Ewigkeit als ein Hohepriester dienen kann, der tatsächlich in
allem mitfühlen kann. Er ist der beste Fürsprecher, der jemals aus der Menschheit hervorging.
Jesus war geistlich vollkommen. Obwohl er so sehr leiden musste, bewahrte er seine Sündenlosigkeit und konzentrierte sich auf das, was ihn in der Ewigkeit erwartet. In seinem Leben als Mensch wurde er mit Sünde konfrontiert, fiel ihr jedoch nicht anheim. Wenn er wiederkehrt, braucht es diesen Bezug zur Sünde nicht mehr.
Hebräer 9:27 Und wie es den Menschen bestimmt ist, einmal zu sterben, danach aber das Gericht,
28 so wird auch der Christus, nachdem er einmal geopfert worden ist, um vieler Sünden zu tragen, zum zweiten Male ohne Beziehung zur Sünde denen zum Heil erscheinen, die ihn erwarten.
Für mich wird die Liebe Jesu zu uns Menschen sehr viel größer, seit ich diese Erkenntnisse anhand der Bibel zusammenstelle. Aber auch seine Barmherzigkeit und die ihm verliehene Macht sind mit diesen Grundlagen sehr viel tiefer empfundene Garantien, dass Jesus seinerseits alles tun wird, Menschen zu retten, deren Herz ER - und nur ER - als gut einstuft. Das verschafft mir eine innere Sicherheit, die ich in keiner religiösen Veranstaltung erlebt habe.
Nicolaus und Optimist, ich hoffe, eure Fragen geklärt zu haben, ich freue mich aber insgesamt über diese Diskussion und sehe sie als Gelegenheit, Jesus zu lobpreisen für sein Tun.