Optimist schrieb:Aber es wäre pädagogisch und psychologisch gesehen unklug, wenn er seine Überlegenheit die Schüler spüren lassen würde oder sich seines Wissens rühmen und damit irgendwie angeben würde.
SOWAS meine ich.
An sowas erkennt man Charakterzüge und sehr menschliche Bedürfnisse einer Person. Diese so deutlich und ungeschminkt zu offenbaren, zeigt das genaue Gegenteil von "Drüberstehen". Es lässt nicht nur fehlendes rhetorisches Talent, sondern auch Unkenntnis der eigenen Schwächen vermuten, worin man möglicherweise Verhaltensmuster erkennen kann.
Jemand, der mit angeblichen besonderen Fähigkeiten prahlt, hat Prahlen offenbar nötig. Hat er vielleicht gar keine besonderen Fähigkeiten, sondern gibt diese (vielleicht unter Selbsttäuschung) nur vor, um ein ganz normales Bedürfnis nach Aufmerksamkeit, Lebenssinn und Bedeutsamkeit zu befriedigen?
Gerlind schrieb:Der eine sieht hell und der andere nicht oder weniger.
Hier ging es darum, dass der eine die anderen von seiner Hellsichtigkeit
überzeugen möchte. Dafür war die Methode des Prahlens und der Herabwürdigung anderer ziemlich ungeeignet.
Wenn jemand sich mit so wenig Einfühlungsvemögen und Verkaufstalent als besonders befähigt präsentiert, bin ich noch weiter entfernt davon an Hellsichtigkeit zu glauben als vorher. Es handelt sich bei
@JanaLu schlicht um eine eigene kreative esoterische Weltanschauung, gepaart mit ein bisschen Fiktion und Romantik. Das ist ja nicht schlecht, aber nichts, was jemanden von anderen unterscheidet oder abhebt.
Gerlind schrieb:M.E. erhebt sich jemand nicht über andere, wenn er drüber steht
"Drüberstehen" zeichnet sich gerade nicht durch Angeben und Trotz aus. Das ist kein echtes Drüberstehen, sondern nur die wenig glaubhafte, in meinen Augen widerlegte Behauptung dessen.