thedefiant schrieb:Man ist nicht kritisch wenn man Dinge in Frage stellt, die mehrfach belegt sind oder in dem man Annahmen trifft, die man nicht prüfen kann.
Beim ersten würde ich nicht mitgehen. Kritisches Denken fordert auch etwas zu hintefragen, was gut belegt ist. Die Betonung liegt auf "auch". Nicht überprüfbare Annahmen sollte man vermeiden, soweit es geht.
thedefiant schrieb:Esoteriker, was auch immer das wirklich bedeutet, hinterfragen nicht.
So ziemlich jeder Esoteriker den ich kenne würde dir widersprechen, auch ich selbst. Aber es ist das klassische Bild eines Esoterikers. Schließlich ist der Begriff mittlerweile fast ein Synonym für unwissenschaftlich, wirr, abstrus.
thedefiant schrieb:Sowie du nicht hinterfragst, wie du hier klar und deutlich geschrieben hast
Beim Stichwort Telepathie? Das es mich nicht reizt, ständig die miserable Beweislage zu thematisieren ist für dich ein Mangel an Hinterfragen? Endlose Wiederholungen langweilen mich, entschuldige.
thedefiant schrieb:oder in Bezug auf Homöopathie. Du benutzt einfach und hoffst das es das gibt oder was macht.
Wenn ich nichts Besseres habe. Wenn ich Therapien habe deren Wirkung wissenschaftlich nachgewiesen ist begrüße ich das ausdrücklich und ziehe sie
immer vor. Ich bin ein großer Freund evidenzbasierter Medizin und evidenzbasierter Pflege.
Leider habe ich gerade beim 2. manchmal das Gefühl noch im Mittelalter zu stecken.
Was euch Materialisten aufregt, ist meine Flexibilität. Das ich es wage, trotz Wissenschaft einfach Homöopathie zu nutzen, ich böser Ketzer. Oder trotz mangelnder Beweislage über Telepathie zu schwadronieren.
Die Wissenschaft ist begrenzt und trotz aller Fortschritte der letzten 200 Jahre, glaube ich kaum, dass wir diese Welt auch nur im Ansatz wissenschaftlich erfasst haben. Wir befinden uns da noch am Anfang der Erkenntnis und nicht am Ende.
thedefiant schrieb:Das ist sooo sehr das Gegenteil von Kritischem Denken, dass man es als Beispiel nehmen könnte.
Ich habe für mich nie in Anspruch genommen ein kritischer Denker zu sein. Aber dieses Prädikat hängt sich vom AfD Rüpel, zum Wissenschaftler, zum Hobbyastrologen bis zum radikalen Tierschützer fast jeder an. All diese Gestalten und hunderte mehr halten die eigene Einstellung für die einzig vernünftige, die kritische, die hinterfragende. Mal mit besseren, mal mit schlechteren Gründen. Ich kenne niemanden, nicht einen Einzigen, der sich selbst für Irrational hält und von sich glaubt, er würde alles fraglos hinnehmen.
Ich glaube weder, dass ich die einzig vernünftige Position habe, noch das man nur aus meiner Position sinnvoll hinterfragen kann. Ich bin mir meinem eingeschränkten und subjektiv gefärbten Wissen völlig bewusst. Und habe wenig Probleme damit mich zu irren.