Niselprim schrieb:"Seele" und "Psyche" kann man nicht direkt gleichstellen @paxito weil ja die Seele nur für Gläubige existiert, während die Psyche aber tatsächlich vorhanden ist.
An dieser Stelle muss ich erneut erwidern, dass deine Argumente nicht kompatibel bzw. hinfällig sind, so lange du eigene Definitionen aufstellst. Hier mal ein weiterer schneller Beleg aus der erstbesten Schublade dafür (ich hatte schon einen aus einer anderen Quelle geliefert), dass deine Sicht der Dinge eher exklusiv ist:
Der Ausdruck Seele hat vielfältige Bedeutungen, je nach den unterschiedlichen mythischen, religiösen, philosophischen oder psychologischen Traditionen und Lehren, in welchen er vorkommt. Im heutigen Sprachgebrauch ist hierbei oft die Gesamtheit aller Gefühlsregungen und geistigen Vorgänge beim Menschen gemeint. In diesem Sinne ist „Seele“ weitgehend gleichbedeutend mit „Psyche“, dem griechischen Wort für Seele. „Seele“ kann aber auch ein Prinzip bezeichnen, von dem angenommen wird, dass es diesen Regungen und Vorgängen zugrunde liegt, sie ordnet und auch körperliche Vorgänge herbeiführt oder beeinflusst.
Wikipedia: Seele===
SuiGeneris schrieb:Ich wollte hier eher die Frage aufstellen, ob es überhaupt nötig sei, dass man jemanden von etwas überzeugen muss.
Es gibt für mich einen erheblichen Unterschied zwischen zwei Menschen, die beide ihre Standpunkte erläutern und
austauschen und zwischen der Intention jemanden von etwas zu überzeugen.
Letzteres impliziert, dass man davon ausgeht, dass die eigene Sichtweise die (einzig) richtige Sichtweise sei
und dass der andere falsch liegen würde und überzeugt werden müsse.
Bei ethischen Fragen finde ich das noch nachvollziehbar. Bei Fragen aus der Epistemologie nicht.
Beispiele aus der philosophischen Debattenkultur sind nicht auf das heutige Setting übertragbar.
In der Regel ist es nicht so, dass ein "Meister-Philosoph" mit einem Novizen diskutiert, sondern es
diskutiert jemand, der sich auf Wissenschaft beruft mit jemanden, der an etwas glaubt.
Nicht selten diskreditiert der eine den anderen nicht nur, sondern nimmt ihn auch vollständig nicht ernst.
Das ist schon ein Unterschied.
Ich weiß nicht so recht, wo dein Beitrag nun an meinen Ausführungen ansetzt; aber hat nicht das aktuelle Beispiel mit Niselprim und die Diskussionen, die hier gleichzeitig u. a. mit Carl138 ablaufen, gezeigt, dass weder das rhetorische Rüstzeug gegeben ist, noch die Logik ausreicht, um annähernd eine akademische Debatte zu führen? Das nenne ich mal Selbst-Diskreditierung bzw. Selbst-Disqualifikation. Es ist ganz einfach, wie ich einem anderen User, der in etwa auf demselben Niveau agiert, gestern schon an den Kopf knallte, dermaßen borniert ... ich muss mich da jedes Mal so aufregen, dass ich eigentlich hier schon wieder ausgestiegen bin.
Alles, jeder Gegenstand der denkbar ist, kann - und muss am Ende, wenn es zu etwas führen soll - unter sog. "wissenschaftlichen" Kriterien besprochen werden. Mit Wissenschaft ist hier nicht grundsätzlich der weiße Kittel am Mikroskop gemeint, der "materielle" Dinge untersucht und die "Anderswelt" angeblich ignoriert. Nein, auch in Philosophie UND THEOLOGIE gelten dieselben Ansprüche an Logik und Stringenz. Man kann auch über Gottes- und Seelenkram logisch stringent und rhetorisch einwandfrei debattieren. Das treffen wir hier allerdings kaum mal an. Die Laienprediger sind weit davon entfernt.
Wohlgemerkt: Ich stelle mich damit nicht sehr weit über diese. Ich wäre selbst nicht in der Lage, eine schwierige Diskussion unter hohen Ansprüchen auf akademischen Niveau zu führen. Jedenfalls nicht bei dahergelaufenen Random-Themen. Und dies hier, das kam auch schon in anderen Thread genug vor, erfordert eine gute Kenntnis zum aktuellen Stand der Hirnforschung. Es wäre mir bei diesem Thema einfach zu aufwändig. Aber es reicht, um in der Diskussion hier dermaßenb viele Defizite schon auf Grundlagen-Niveau zu erkennen, dass ich mich lieber ganz raushalte.
Und nein, das heißt nicht, dass nur alte Männer mir Hornbrillen und Rauschebärten in Kitteln diese Dinge diskutieren, während man im Hintergrund eine 100 Meter lange Bücherwand sieht. Aber jeder sollte sich ein bisschen realistisch einschätzen und seine Grenzen kennen, bevor er kühne Thesen raus haut, wie sie hier so gerne zum Besten gegeben werden.
So. Basta. Hat sich fertig.
:DNicht für ungut.