oneisenough schrieb:quid pro quo - Ich bin gerne bereit, deine Fragen zu beantworten, nach dem du auf meine eingegangen bist.
das war eigentlich ne rhetorische frage.
aber ich werd ich mir trotzdem mal die mühe machen.
oneisenough schrieb:Wie wäre es ein Wesen zu sein, gäbe es keinen Raum, in dem das Wesen sein könnte?
Wie wäre es ein Wesen zu sein, gäbe es keine Zeit, innerhalb derer es ein Wesen sein könnte?
Es gibt so ein Gefühl, das nennt sich "Entspannung". Hat man besonders oft in einem Zustand, der "Schlaf" genannt wird.
:)oneisenough schrieb:Kennst du irgendeine Handlung, die keine Zeit in Anspruch nimmt? Kennst du irgendeinen Gedanken, ein Gefühl oder eine Idee, die keiner Zeit bedürfen, innerhalb derer sie ein Gedanke, ein Gefühl, eine Idee sein könnten?
In wachem Zustand sicherlich nicht. Aber in Träumen sind Menschen bestimmt auch manchmal mit solchen Bewusstseinszuständen konfrontiert.
Aber offensichtlich tust Du Dich schwer, als gegeben zu akzeptieren, dass es mehr zwischen Himmel und Erde gibt, als Du Dir vorstellen kannst.
oneisenough schrieb:Losgelöst von Raum und Zeit bedeutet, du kannst nicht mehr erkennen, wo du anfängst und aufhörst. Denn dann gibt es keine raumbegrenzende Eigenständigkeit mehr, mit der du dich von etwas anderem unterscheiden könntest. Du könntest dann nicht mehr sagen: Hier bin ich, und dort drüben ist etwas anderes.
Denk mal allein an solche Phänomene wie Superposition und Verschränkung.
Diese Dinge gibt's, auch wenn sie unserem gewohntem räumlichen Empfinden widersprechen. Versuch doch mal, Dir ansatzweise eine Idee davon zu verschaffen, wie eine Meta-Ebene sein könnte. Du benutzt hier schon wieder "Erkennen" und deine unabdingbare Raumbegrenzung. Hast Du in Deinen Träumen etwa eine feste Gestalt? Kannst Du Dich nicht selbst in luziden Träumen nicht wirklich an einen fixen Raum orientieren?
oneisenough schrieb:Wie also stellst dir persönlich eine solche Losgelöstheit vor, die du hier so süffisant bedauerst?
Meiner süffisant bedauerten Losgelöstheit kann ich mich wie jedermann mit einfachen Analogien, Gedankenexperimenten und schliesslich auch durch Traumerlebnisse nähern. Du setzt dem Schöpfungsprozess das erschaffene System voraus - kommt Dir das nicht ein klein bisschen unlogisch vor? Wie soll ein Programmierer sein Programm erschaffen, wenn das Programm bereits besteht und er selbst ein Teil des Programms ist? Das macht doch überhaupt keinen Sinn. Und selbst wenn es Sinn machen würde und Gott wäre ein zeitreisender Weltenschmieder, wäre es noch zu hoch und über-den-Dingen, als dass manche Menschen dazu bereit wären, sich so etwas im Wachzustand ins Bewusstsein zu rufen, weil sie sich in ihrer ganzen Aufgeblähtheit dann plötzlich nicht mehr so groß fühlen.
Du hältst anscheinend zwingend für notwendig, dass Gott ein Wesen wie ein Mensch ist, mit einer dreidimensionalen Wahrnehmung und einer Zeitbegrenzung.
Dies sind die Einflüsse, die uns Menschen seit eh und je geprägt haben.
Warum müssen sie für alle Wesen gelten?
Seit geraumer Zeit wissen wir, dass all unsere liebgewonnenen Erfahrungswerte nicht einen Hauch von Bestand haben, wenn wir uns aufs Quanten-Niveau begeben.
Was Einstein noch nicht wusste - Part 1 - Das vibrierende Universum [2v3]
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Wenn wir eins im Zusammenhang mit dem Urknall begriffen haben, dann dass dadurch erst Raum und Zeit erst entstanden sind. Es ist offensichtlich notwendig, in Betrachtung dieses Phänomens mit dem Gedanken zu spielen, dass es noch mindestens eine Ebene über Zeit und Raum geben könnte, von der aus diese Welt ausgelöst wurde, ... falls sie ausgelöst wurde.
In meinen Überlegungen komme ich auf viele unterschiedliche Ideen und Herangehensweisen dazu und ich bin mir sicher, dass Astronomen und Mathematiker und Supercomputer noch eine Menge mehr Vorstellungen dazu entwickelt haben, die mir aus meinen bisherigen Überlegungen bislang nicht hervorgehen. Und trotzdem habe ich nicht die Vermessenheit, zu sagen, dass es nicht geben kann, was mir angelernt wurde, ich mir erarbeitet habe und vorstellen kann. Rückblickend auf den schweren Kampf gegen Konservative und Konsenz, wie ihn Galileo und andere Initiatoren von Paradigmenwechsel auszutragen hatten, habe ich versucht, aus der Geschichte zu lernen und mich neuen Weltanschauungsmodellen nicht prinzipiell zu verstellen. Und im Grunde bin ich ziemlich stinkwütend über die steten Unterdrückungsmaßnahmen geeinigter und unerschütterlicher Einfältig-, Leichtfertig- ,Selbst-verständlichkeit und -verherrlichung der Neophoben. 'Weil jeder der die Welt nicht ändern will, ihr Todesurteil unterschreibt...'
Zum einen könnte ich einen Anti-Raum mit einer Anti-Zeit in Erwägung ziehen, also ein Anti-Universum, dass mit unserem zeitgleich entstand und über das unsere Welt durch verschiedene astronomische Phänomene wie vielleicht schwarze Löcher verbunden ist.
Auch die Überlegungen über die Gekrümmtheit von Zeit und Raum führen zu dem Schluss, dass das Ende der Anfang ist und der Erschaffer der Welt in der kleinsten Dimension und frühesten Zeit als auch gleichzeitig in der höchsten Dimension und den letzten Tagen aller Existenz zuhause ist. Was widerum die Schlüsse zuliesse, dass die größten und kleinsten Einheiten der Welt verschmolzen oder gar identisch sind. Du kennst hoffentlich die Allegorie mit dem zum Kreis verbundenen gedrehten Papierstreifen. Demnach müsste ein Objekt, dass strikt geradeaus ins All geschossen wird, irgendwann wieder an seinem Ursprungsort ankommen - unendliche Male.
Eine weitere Veranschaulichung wäre die Milennium Simulation, die die Struktur des Alls über fast all unsere vorhandenen Daten und Konstanten berechnete und die einen fast schon an Fasern im Stoff eines Hemdkragens erinnern.
Millenium Simulation Max-Planck-Institut
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Und all diese Erkenntnisse führen zu dem Schluss, dass wir im Vergleich mit dem großen Ganzen unendlich klein sind. Und trotzdem gibt es zuhauf Leute, die vorgeben, genau zu wissen, dass da keine größere Instanz am Ende zu finden ist, und dass es nichts geben kann, dass mehr kann als wir Menschen.
Ja, Ihr Knaller seid die Größten.
Aber die anderen, die es auch nicht besser wissen, und darauf beharren, dass es da ganz gewiss etwas gibt, das sogar genau wie einer von uns kleinen Menschen sein soll, und es bestimmte unter uns ganz besonder lieb hat und
die Anderen alle überhaupt nicht mag, die sind eigentlich auch nicht viel besser.
oneisenough schrieb:Von welcher Idee in deiner Aussage sprichst du, mit der man sich anfreunden sollte, wenn es doch gänzlich unmöglich ist, dass es solche konkreten Wesen geben könnte, und sogar, dass man sie sich nicht mal als eine Vorstellung erschaffen könnte?
Es gibt sie nur nicht in Deiner Vorstellung, jedenfalls behauptest Du das.
Ich habe verstanden, dass wir Menschen dank unseres Gehirns ganze Universen theoretisch vor unserem Geist ablaufen zu lassen, nach Belieben vor- und zurückzuspulen, in unseren Gedanken zeitgleich an verschiedenen Orten zu sein, und wenn wir wollen, alles abzutun oder weiterzuspinnen.
Wir selbst schaffen uns die Begrenzungen für unseren Verstand. Wir selbst sind es, die wir darauf beharren können, dass Zeit und Raum nicht nur universell sondern sogar über-universell sind oder solche Gedanken einfach mal Gedanken sein lassen können und uns zurückversetzen in eine Zeit, in der unser Geist noch frank und frei war, unbändig und bereit, jedes noch so verrückte oder altmodische Konstrukt zu verinnerlichen: in unsere Kindheit.
Aber manche von uns waren anscheinend nie wirklich Kinder oder haben mit der ihnen innewohnenden Fantasterei zum Schutze vor sich selbst, aus Trägheit, Genügsamkeit, übertriebener Selbstachtung, Selbsthass, aus Trägheit, Routiniertheit, Verbohrheit, Verkalkung oder gar aus Gezwungenheit, Angst, Anti-Naivität, Feigheit oder Traumata gänzlich abgeschlossen.
Man muss noch Chaos in sich haben, um einen tanzenden Stern gebären zu können.
Friedrich Nietzsche