Strick schrieb:Ich bin der Auffassung, dass es sowas nicht gibt, bzw dass es sich hierbei zwar um Sekten handeltz, ganz gewiss aber nicht um satanische!!!!
ja, vor lauter weichwascherei und umetikettierung sieht man manchmal den wald vor lauter bäumen nicht.
ganz klar, satanismus hat absolut nix mit gottes gegenspieler im christentum zu tun. die bezeichnung ist "ganz gewiss" nur ein dummer zufall.
;)nun, manche bereiche menschlichen schattendaseins machen es einem nicht leicht, sie zu begreifen.
auch ich fühle mich im wesentlichen von nahezu allen punkten, die der satanismus nach aussen hin vertritt, angesprochen. auch der nationalsozialismus wusste sich einst gut zu verkaufen. was anderes als eine gute vermarktungsstrategie soll man auch erwarten von einer fraktion, die sich mit der überlieferten sagengestalt des umtriebigen verführers identifiziert?
es steht jedem frei, was er unter "satanismus" versteht.
da du so überzeugt bist, dass satanistische rituale auf keinen fall was mit folterei, gewalt und sadismus zu tun haben, gehe ich davon aus, dass du ausgiebige erfahrungen gesammelt und dich langwierig mit dieser kultur bzw. diesem kult beschäftigt hast.
ich für meinen teil bin mir nicht wirklich sicher, inwiefern diese szene immer noch ihr unwesen treibt oder von religiösen bestrebungen innerhalb der medienorgane visuell am leben gehalten wird.
hingegen bin ich mir sicher, dass ich es als ein warnsignal deute, wenn sich jemand als satanist bezeichnet, da er sich - wie man so schön sagt - mit dem teufel eingelassen hat, was auch immer das bedeutet.
@Uräuswie ich sehe, liebst du es, wohlwollend über satanismus zu philosophieren. bei deiner beweihräucherung will ich nicht stören und mich nicht wirklich auf diskussionen mit dir einlassen, denn ich seh das genau wie du:
Uräus schrieb:Ich glaube, das ist Ansichtssache
wobei du bestimmte sachen drehen und wenden kannst wie du willst: diesen "unglaublichen" aussteigerberichten liegen mit sicherheit - wie behauptet - in irgendeiner schule des satanismus tatsächliche begebenheiten zugrunde - und es ist ermessenssache, ob "das, was man so hört" das bild bestimmt.
nebenbei tun sich ganze berge an fragen auf, inwiefern solche persönlichkeitsspaltungen im psychologischen oder metaphysischen kontext zu betrachten sind.
sicher kann man unter "satanismus" und "sozialdarwinismus" verstehen was man will. schliesslich haben bereits die darwinisten von darwin verstanden, was sie verstehen wollten.
"survival of the fittest" wird im sozialdarwinismus, also der übertragung eines zum grundprinzip erklärten biologischen phänomens auf die zwischenmenschlichkeit, zum "recht des stärkeren" weichgespült und flößt ausserdem den grundgedanken ein, dass menschliche Qualitäten wie Einfühlsamkeit und Rücksicht Ausdruck von Schwäche seien und soziales Verhalten ein Trugbild, da man sich im Grunde so verhalten könne, wie man es von den Tieren denkt. Sozialdarwinismus ist in dem Sinne ein Freifahrtschein für das Überschreiten zivilisatorischer und ethischer Grenzen.
Wem die Folgefehler in dieser Kausalkette nicht auffallen, der wird auch bereit sein, das darwinistische Modell auf sich selbst zu übertragen und sich zum vermeintlich "Stärkeren" zu machen, indem er zivilisatorische Grenzen bzw. im "satanischen" Kontext christliche Wertungsrahmen überschreitet.
Da Werte stets etwas mit dem Maß zu tun haben, welches unterschiedlich verteilt ist, entwickelt jeder seine eigenen Werte.
als kern deiner kritik nehme ich die frage wahr:
Uräus schrieb:Also wo ist da eine "Seelenfängerei"?
Ich denke, das das bereits mit der Lektüre von Lavey's "Bibel" geschieht, indem gewisse Dinge umetikettiert werden, was den Verwirrungsgrad paralell zu der Neugierde steigert.
Hier, finde ich, ist die Metapher der "Türen des Bewusstseins" ganz hilfreich, bzw. leicht abgeändert (und wahrscheinlich treffender) die "Barrieren der Hemmung". Lässt sich nun eine Lehre derart verstehen, dass man zu Entfaltung, Macht und Freiheit gelangt, wenn man sich permanent überwindet - wie der Satanismus durchaus auszulegen ist, dann hat das auch alles was mit Hemmungen zu tun.
Die Seelenfängerei geschieht in dem Moment, indem man sich in die Hände anderer Ideologen gibt.
Sicher kann dies auch unfreiwillig geschehen, man denke nur an das Stockholm-Syndrom - für viele sicherlich ein Indiz für die Richtigkeit des Sozialdarwinismus.
Sicher spielt auch der Aspekt eine Rolle, dass Medien und Therapeuten oft die Dinge überzeichnen.
Und wenn Du dann besser schlafen kannst, schreibe solche Exesse gern dem Reich der Legenden zu.
;)PS: ausnahmen bestätigen die regel
Wikipedia: -ismus