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Die Philosophie des Selbstmords

134 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Selbstmord, Suizid, Freitod ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
delayer Diskussionsleiter
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Die Philosophie des Selbstmords

02.12.2010 um 18:09
Glaubst du behaupten zu können, nur weil du ne Vogelscheuche mit ner Sense in der Hand als Avatar hast? Ich denke, dass bei diesem Thema jeder mitreden kann. Ein Unvoreingenommener wird dazu sogar produktiveres bringen, als jemand, dessen Beruf auf einer subjektiven Antwort dieses Problems aufbaut.


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Die Philosophie des Selbstmords

02.12.2010 um 18:11
@delayer

Unvoreingenommen =! unerfahren.

Du hattest vermutlich noch keinen eingehenderen kontakt mit suizidgefährdeten, sonst würdest du so einen nonsens nicht schreiben.

Diese Leute isolieren sich nicht aus spaß an der freude von ihrem sozialen Umfeld, sie leiden darunter.


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Die Philosophie des Selbstmords

02.12.2010 um 18:22
@delayer:

Ich weiß ehrlich gesagt nicht, was deine Aussagen mit den meinen zutun haben?

Du schreibst von Jesus, fragst nach dem Recht über den Egoismus eines anderen zu urteilen, einem Vorwurf, sich nicht selbst zu lieben, von Sünde in diesem Zusammenhang, davon jemanden wegen seiner Rückzugsgedanken zu verurteilen, für Ehrlichkeit jemanden zu bestrafen usw...

Ich weiß nicht wie ich deine Gedanken einordnen soll? Ich habe hier weder von Jesus, noch von Urteilen, Verurteilen oder von Sünde und Bestrafungen gesprochen ! Ist dir das eigentlich überhaupt aufgefallen?

Du schreibst dann noch:
"Die Ethik @Fabiano von der du schreibst, geht davon aus, dass der mensch frei und egoistisch wäre. Vielleicht ist es aber ganz anders. Oder sagen wir, es ist anders."

Ich gehe von einer ethischen Frage aus, ich habe die Ethik selbst gar nicht beschrieben. Ich habe nirgendwo davon geschrieben, dass die Ethik davon ausgeht, der Mensch sei frei und egoistisch.
So frei wir wir oftmals meinen, sind wir nicht. Und der Egoismus liegt immer auch auf beiden Seiten der benannten Ethik.

Du schreibst weiter:
"Auch gehst du davon aus, dass jeder Verantwortung über den anderen haben soll. Da könntest du rechtlich und altmoralisch viele hinter dir haben, liegst aber trotzdem vll falsch."

Vielleicht falsch oder ganz bestimmt? Entscheide dich ! Liege ich nun falsch oder nicht? Ich gehe mal davon aus, dass jeder Verantwortung auch, aber nicht nur, für den anderen trägt - nicht haben soll. Oder noch besser: Mitträgt. In erster Linie mal für sich selbst, aber eben auch nicht nur. In einer Gesellschaft kann nicht jeder nur für sich alleine leben. Wer das für sich in Anspruch nehmen will, sollte nicht in einer Gesellschaft leben, sondern ausserhalb davon und zwar so, dass er die Gesellschaft überhaupt nicht in Anspruch nimmt.


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02.12.2010 um 20:05
@shionoro
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Er ist aber vermutlich auch nicht schön für den betroffenen.
Insofern wäre er sehr wohl weit besser dran gewesen wäre er lebendig.
Nein so lässt sich nicht argumentieren. Das mein ich grade wenn ich schreibe: Ebenso ist eine Bezugnahme auf jemanden der nicht mehr existiert unzulässig sofern sich die Aussagen nicht auf seine vergangene Existenz beziehen sondern seine "gegenwärtige Nichtexistenz" als Zustand begriffen wird, den dieser Jemand nun besitzt.

Du kannst eben nicht sagen dass er besser dran wäre, wenn er lebendig wäre, weil er mit dem Tod gar nicht mehr (dran) ist.
Sterben mag schön oder weniger schön sein, Abhängig von der Todesart, aber Tod zu sein findet für den Toten phänomenal gar nicht statt. Eine Charakterisierung der Nichtexistenz im Sinne von schön oder weniger schön und damit die Vergleichende Betrachtung mit dem Leben ist also gar nicht möglich.

Betrachte dazu meine Aussage welche die Absurdität einer solchen Argumentation darstellt:
Wer nie geboren wurde kann auch nicht glücklich sein. Sollten wir nun deshalb möglichst viele Menschen zeugen um ihnen zur Existenz zur verhelfen?
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Also würdest du, wie ich mein beispiel immer gern anfüge, ne 13 jährige mit liebeskummer in den tod springen lassen, oder wie?
Wie viele 13-Jährige gibt es denn wirklich die sich aus Liebeskummer umbringen wollen. In den meisten Fällen ist das kein Selbsttötungsversuch sondern der Ruf nach Hilfe und Zuwendung .

Ich teile da die Einschätzung von Snafu vollkommen:
Zitat von snafusnafu schrieb:Wenn jemand wirklich sterben will, dann kündigt er es nicht so an, dass er gerettet werden kann. So kann man diesen Menschen nicht helfen und muss wohl ihren Willen respektieren. Doch wenn jemnd es ankündigt und darüber spricht sich umbringen zu wollen ist unbedingt Alarmstufe rot. Denn diese Menschen wollen meist nicht wirklich sterben.



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02.12.2010 um 20:20
@shionoro
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Aber eben auch nicht das Gegenteil. Und darum ist es besser zu retten als gehen zu lassen.
Was meinst du damit?
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Sonst könnte man auch argumentieren, man bringt leute um wenn man denkt sie werden sonst in unglück leben.
Soetwas habe ich nie gesagt; man sollte über den Zeitpunkt seines eigenen Todes entscheiden dürfen, nicht über den anderer Leute.


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Die Philosophie des Selbstmords

02.12.2010 um 20:41
Ich denke, wenn man lernt in der Gemeinschaft wieder mehr dem Anderen zuzuhören, wäre so mancher Suizid zu verhindern, ich denke wie man dieses Thema angeht, liegt bei jedem daran wie intensiv man sich mit Ursachen, Hintergründe und Tatsachen auseinandergesetzt hat und welche Bindung man an den/die Betreffende hat !

Ich war seinerzeit rückblickend, doch dankbar dass ich unter Leuten war, die handelten (auch wenn ich heute nicht mehr weiß wer es war, der reagierte !), wollt ich hier mal nochmal Dake sagen, ich denke es kommt an bei dem für den es gedacht war !


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ezra ehemaliges Mitglied

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Die Philosophie des Selbstmords

02.12.2010 um 20:53
@RaChXa
@snafu


Die Toten allein wissen ob es besser ist zu leben oder eben tot zu sein.
Ich glaube nicht, dass es ein besser oder schlechter gibt.
Ich glaube, dass sich ganz individuell die Anforderungen steigern lassen
im Leben, wie im Tod.

Eine Selbsttötung hingegen ist meist ein Spannungsabau
und kommt einer Senkung der Herausforderung gleich.

Ich denke, dass ist ein verständlicher und echter Grund.


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Sidhe ehemaliges Mitglied

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Die Philosophie des Selbstmords

02.12.2010 um 21:11
@delayer
Zitat von delayerdelayer schrieb:Ein Unvoreingenommener wird dazu sogar produktiveres bringen, als jemand, dessen Beruf auf einer subjektiven Antwort dieses Problems aufbaut.
Kann es sein, daß du nur bestimmte Antworten hören möchtest?
Ich arbeite nicht in diesem Beruf und habe etwas gegen den Selbstmord angeführt, auf das du aber nicht eingegangen bist.





@ezra

Deine Worte klingen vielleicht schön... aber sie sind in Wahrheit nur Selbstberuhigung ohne das Wissen um Hintergründe.


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ezra ehemaliges Mitglied

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Die Philosophie des Selbstmords

02.12.2010 um 21:30
@Sidhe
versteh nicht ganz
wo ist bitte da die Selbstberuhigung
das ist das glatte Gegenteil davon

Das bedeutet, dass der Tod der Beginn von weiteren mit unter extremen Herausforderungen für uns sein wird und wir absolut davon ausgehen müssen auch ein beschwerliche Zeit damit zu bekommen.


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Sidhe ehemaliges Mitglied

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Die Philosophie des Selbstmords

02.12.2010 um 21:35
@ezra

Du schriebst:
Zitat von ezraezra schrieb:Ich glaube nicht, dass es ein besser oder schlechter gibt.
und
Zitat von ezraezra schrieb:Eine Selbsttötung hingegen ist meist ein Spannungsabau
und kommt einer Senkung der Herausforderung gleich.
darauf bezog ich mich.

Jetzt aber sprichst du wiederum von "extremem Herausforderungen", das stellt einen Widerspruch zu deinem ersten Beitrag dar. Hmm.


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ezra ehemaliges Mitglied

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Die Philosophie des Selbstmords

02.12.2010 um 21:40
@Sidhe

Tja ich bring das jetzt mal über ein ...

eine wachsen der Herausforderung ist für mich eben kein besser oder schlechter
automatisch
sondern nur herausfordernder

eine Selbsttötung ist ein Versuch eines Spannungsabbaus
und mag dem auch im ersten Moment gerecht werden
doch ist danach eine Zeit mit hohen Ansprüchen garantiert
denn der bisherige war zumeist zu gering um im Leben zu bleiben


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02.12.2010 um 21:51
@RaChXa

>>Wenn jemand wirklich sterben will, dann kündigt er es nicht so an, dass er gerettet werden kann. So kann man diesen Menschen nicht helfen und muss wohl ihren Willen respektieren. Doch wenn jemnd es ankündigt und darüber spricht sich umbringen zu wollen ist unbedingt Alarmstufe rot. Denn diese Menschen wollen meist nicht wirklich sterben.<<

Das ist grundfalsch.
Niemand will 'wirklich' sterben.
Jedem wäre ein schöneres Leben bzw. die Lösugn ihres Problems lieber.

Es ist natürlich richtig, dass man bei diesen Leuten keine wirkliche chance hat sie abzuhalten.
Überleben sie aber den versuch oder werden abgehalten ist weiterhin gefahr im verzug und natürlich muss man dann verhindern, dass sie den suizid durchführen.

Auf den Rest antworte ich später.


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ezra ehemaliges Mitglied

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Die Philosophie des Selbstmords

02.12.2010 um 21:56
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Niemand will 'wirklich' sterben.
@shionoro
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Jedem wäre ein schöneres Leben bzw. die Lösugn ihres Problems lieber.
kannst schon für fast alle Menschen recht haben damit
aber nicht für wirklich alle


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Die Philosophie des Selbstmords

02.12.2010 um 22:00
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Das ist grundfalsch.
Niemand will 'wirklich' sterben.
Jedem wäre ein schöneres Leben bzw. die Lösugn ihres Problems lieber.
Woher willst du das wissen? Man kann uch gehen wollen, wenn man denkt, alles getan zu haben, oder aus anderem Grund, es muss nicht unbedingt ein Problem der Grund sein, oder ein Leben das nicht schön ist. Die menschliche Seele ist tief und oft unergründlich. @shionoro


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delayer Diskussionsleiter
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Die Philosophie des Selbstmords

02.12.2010 um 22:00
Zitat von SidheSidhe schrieb:Zumal dabei schnell eine Co-Abhängigkeit entstehen kann.
Wenn sich jeder gegen die Co-Abhängigkeit wehren würde, gäbe es überhaupt keine Liebe mehr. Tolle Welt, die du da hast.


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ezra ehemaliges Mitglied

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Die Philosophie des Selbstmords

02.12.2010 um 22:06
@snafu
da der Tod immaterieller Natur ist
gelten dort physikalische Gesetze weit weniger stark ...

ein Gesetzt verhindert auch, dass das Leben ständig aus den Fugen gerät
und verhindert das zu ungewöhnliche Sachen passieren können

das ist ein physikalisches Gesetzt !

manche Seelen langweilen sich deshalb zurecht hier auf Erden
und sehnen sich nach einer Dauer wirklich nach der andern Welt

viel Depressive haben solche Grundgedanken in sich


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Die Philosophie des Selbstmords

02.12.2010 um 22:09
Zitat von ezraezra schrieb:da der Tod immaterieller Natur ist
gelten dort physikalische Gesetze weit weniger stark ...
ich denke, überhaupt nicht. es gibt keine gesetze in der Dunkelheit der Mutter. @ezra


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ezra ehemaliges Mitglied

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02.12.2010 um 22:10
@snafu
da hab ich andere erfahrungen am eigen leib gemacht als ich selber tod war


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ezra ehemaliges Mitglied

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Die Philosophie des Selbstmords

02.12.2010 um 22:16
@snafu
schau dir mal die van der waalsche Kräfte an
die gelten immer, auch gegebenenfalls ohne Materie

ohne sie gäbe es noch nicht mal eine Seele

zugegebener Maßen ein eher diffizieles Beispiel


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Die Philosophie des Selbstmords

02.12.2010 um 22:18
@ezra
Zitat von ezraezra schrieb:Die Toten allein wissen ob es besser ist zu leben oder eben tot zu sein.
… wenn die Toten denn überhaupt noch wissen. Wie bereits geschrieben beziehen sich meine Ausführungen auf die Prämisse dass mit dem Tod die Existenz endet.

Was ein hypothetisches Leben nach dem Tod betrifft so denke ich durchaus, dass grundlegende, das eigene Selbst betreffende Konflikte und Spannungen, durch den Tod nicht unbedingt gelöst werden.
Ich halte es nun auch nicht führ abwegig dass eine mangelnde Schattenarbeit und Auseinandersetzung mit dem eigenen Selbst, sich als Nachteilig für einen Leben nach dem Tod erweist. Allerdings würde dass implizieren dass nicht nur unser Bewusstsein den Tod überdauert sondern ferner auch Aspekte unseres Geistes.

Ebenso kann es aber auch sein dass wir gänzlich unabhängig von unserer Lebensgestaltung im Tod eine Willkür von mentalen Zuständen erfahren. Ich zitiere mich mal selbst aus einen andern Thread

Unverständlicher Weise wird von Es-gibt-ein-Leben-nach-dem-Tod-Gläubigen gerne angenommen, dass die Existenz eines Lebens nach dem Tod irgendeine höhere meist göttliche Sinnordnung impliziere.
Im Vertrauen in diese höhere Ordnung wird das hypothetische Leben nach dem Tod dann nicht mehr als bedrohlich empfunden.

Wenn wir uns nun aber unter Vernachlässigung irgendwelcher religiösen Systeme, rein wissenschafts- und erkenntnistheoretisch der Frage nähern, so kommen wir zu dem Schluss dass sich phänomenales Bewusstsein nicht reduktiv durch neurologische Prozesse erklären lässt.
Ein solches phänomenales Bewusstsein könnte nun hypothetisch auch den Tod überdauern. (Ich meine hier ausdrücklich kein Individualitätsbewusstsein oder persönlichkeitskonstituierende Aspekte des Selbst sondern ein phänomenales Bewusstsein, das die Bedingung zum erleben mentaler Zustände darstellt.)

Jetzt wäre es doch denkbar, dass unser Bewusstsein nach dem Tod auf ewig in unfassbar qualvolle mentale Zustände verfällt.


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