Ich hab mir mal die meiner Ansicht nach wichtigsten Aussagen von Dir
@Awaresum in Bezug auf die Zeit zusammen gefasst:
"Zeit ist die Aneinanderreihung von Bewußtseinsinhalten zu einer Kontinuität. Du selbst erzeugst die Zeit, indem du deine Aufmerksamkeit über deine Bewußtseinsinhalte bewegst. Erst dadurch entsteht der Eindruck von Zeit."
"Zeit ist die Aneinanderreihung von Bewußtseinsinhalten. Jeder selbst erzeugt den Eindruck von Zeit, indem er seine Aufmerksamkeit über seine Bewußtseinsinhalte bewegt (=Gedanken, Erinnerungen, Vorstellungen, Überzeugungen, Assoziationen, etc). Beides jedoch, sich erinnern und sich etwas vorstellen findet ausschließlich im Jetzt statt."
"Wenn es Zeit also nicht wirklich gibt, und sie erst auf diese Weise entsteht, wie ich es gerade beschrieben habe, wie sollte es da etwas geben, was man "nach dem Tod" oder "vor der Geburt" nennen könnte?"
"Wie erschaffst du das, was du ein Universum nennst?
Du erschaffst es, indem du deine Aufmerksamkeit auf die Inhalte deines Bewußtseins richtest und sie zu einer Kontinuität verbindest. Diese Kontinuität nennst du "die Welt" oder "das Universum". Es befindet sich ausschließlich IN DIR. Es gilt nur für dich und ist vollkommen innerlich."
"Denn Zeit ist kein unabhängiges Etwas, welches für sich existiert.
Sie ist ein Eindruck der immer nur dann entsteht, wenn du deine Aufmerksamkeit auf die Inhalte deines Bewußtseins richtest, also auf aktuelle Sinneserfahrungen, oder Erinnerungen, Anschauungen, Überzeugungen, Gedanken, Gefühle, etc. und diese dann zu einer Kontinuität verbindest. Diese Kontinuität erzeugt den Zeitaspekt."
Du hast dann noch zwei Besipiele gebracht, einmal, was eigentlich vor sich geht, wenn ich an den vorherigen Mittwoch denke und, was passiert eigentlich mit der Zeit, während ich schlafe?
Der vorige Mittwoch war aber auch mal Wirklichkeit, auch wenn er Jetzt nur noch aus Erinnerung besteht und wenn ich diese nicht hätte, hätte es den vorigen Mittwoch dennoch genau vor einer Woche gegeben, nur erinnere ich mich dann nicht mehr daran.
Der vorige Mittwoch war genauso mal das Jetzt wie der heutige Mittwoch es ist ! Völlig unabhängig ob ich ihn mir nun aus meiner Erinnerung heraus wieder versuche zu Vergegenwärtigen oder ob ich mich nicht mehr dran erinnere.
Wenn ich schlafe, vergeht auch Zeit ! Nur merke ich nichts davon. Wieso klettern den die Zeiger auf der Uhr weiter, während ich schlafe? Das dürften sie nämlich eigentlich gar nicht, weil es ja während meines Schlafens für mich gar keine Zeit gibt !
Eigentlich müsste die Zeit in dem Moment stehen bleiben, heißt aufhören, sobald ich eingeschlafen bin. Und wenn ich wieder erwache, müsste die Zeit genau ab dem Zeitpunkt wieder weiter laufen. Dann dürfte aber zwischenzeitlich keine Zeit vergangen sein, während ich schlief. Meine Uhr sagt mir aber: Die Zeit lief auch während ich schlief davon
:DDie Aneinanderreihung von Bewusstseinsinhalten zu einer Kontinuität erschafft nicht die Zeit, sondern die Zeit ermöglicht uns überhaupt erst dieses Aneinanderreihen. Denn ohne den Aspekt der Zeit gäbe es kein Aneinanderreihen, weil genau das Zeit erforderlich macht. Was aber nicht heißt, dass jeder die Zeit dafür dann erst selbst erschafft. Er kann sich der Zeit, wenn sie sowieso schon da ist, auch bedienen, um dies zu bewerkstelligen !
Und ein "Bewegen" von Bewusstseinsinhalten wäre ohne die Zeit gar nicht möglich, denn Bewegung gibt es keine ausserhalb von Zeit. Denn Bewegung erfordert eine Veränderung. Wenn ich also eine Bewegung und sei es nur eine von Bewusstseinsinhalten bewerkstelligen möchte, dann brauche ich dafür Zeit. Ich kann sie nicht im Nachhinein erst durch die Bewegung selbst erschaffen, weil es diese Bewegung ohne die Zeit nicht geben kann ! Also bedarf es der Zeit um alsdann eine Bewegung machen zu können.
Auch das Erschaffen von Zeit ist ja vom vorhergehenden Zustand ohne Zeit schon eine Veränderung die es ohne die Zeit nicht geben kann. Nein, irgendwo kann ich deine Logik mit meiner Logik nicht in Einklang bringen.
Weißt du, es mag ja sein, dass manche Menschen dir sofort Recht geben. Und das mögen von mir aus durchaus aufrichtige und anständige Menschen gewesen sein. Aber wenn ich über deine Aussagen nachdenke, komme ich zu einigen Ungereimtheiten die du gerne übergehst und worauf du dann nicht wirklich eingehst. Meine Logik stellt fest, so einfach funktioniert es nicht, wie Awaresum das behauptet. Kann ich etwas dafür?
Geht es darum, dir Recht zu geben? Das würde ich ja gerne, wenn ich es könnte. Aber dazu muss ich zu derselben Überzeugung kommen wie du. Und das ist bei mir eben nicht so einfach. Wenn es dir zu anstrengend ist, sich an mir die Zähne auszubeißen, dann lasse es. Aber erwarte nicht, dass ich dir einfach in allem einfach nur Recht gebe. Davon hast weder du etwas, noch ich.
Ich habe auch keine Schwierigkeiten damit, wenn jemand etwas weiß was ich nicht weiß. Aber es geht nicht um das Wissen, sondern um das Verstehen. Du stellst ziemlich gewaltige Thesen auf, welche das uns bislang bekannte Weltbild im Grunde erschüttern und erwartest, dass dir alle zujubeln und bedingungslos zurufen: Awaresum hat Recht ???
Darum geht es doch gar nicht !
Ich kann nicht zugeben, dass du Recht hast, wenn es mich nicht überzeugt hat, was du behauptest. Wie gesagt, deine Behauptung ist für mich keine wirkliche Erklärung von Zeit. Denn wie ich schon deutlich gemacht habe, geht es auch umgekehrt: Also eine Aneinanderreihung von Bewusstseinsinhalten zu einer Kontinuität macht Zeit erforderlich - Sie kann aber auch schon da sein, um sie dazu schließlich zu benutzen, damit dieses aneinanderreihen überhaupt möglich ist. Es besteht keine Notwendigkeit dazu, die Zeit erst selbst zu erschaffen. Und was die Zeit so ganz eigentlich ist, von ihrem Wesen her, hast du ausserdem gar nicht erklärt.
Das Aneinanderreihen von Bewusstseinsinhalten macht Zeit zwar erforderlich, das Reihen aber ist nicht das Wesen der Zeit selbst. Nein, ich bin dann einfach wütend über solche Leute, die sowas völlig unreflektiert bejahen und das nicht sehen, was ich sehe und sich so einfach überzeugen lassen...
Und wenn ich mein Bewusstsein während des Schlafens und nicht Träumens gar nicht über dessen Inhalte bewege, dürfte somit auch keine Zeit vergehen. Sie vergeht allerdings dennoch. Denn sonst müsste die Zeit in dieser Phase meines Seinszustandes stehen bleiben. Sie läuft aber dennoch weiter. Und das bemerkte ich wenn ich wieder erwache. Es dürfte aber eigentlich dazwischen gar keine Zeit vergangen sein. Die Zeiger auf der Uhr, oder meinetwegen auch eine brennende Kerze verraten mir aber: Die Zeit verging auch während ich schlief.
Nein, deine Beispiele überzeugen mich leider nicht ! Sie sind nicht wirklich eine mich befriedigende Erklärung.
@Awaresum