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Wissenschaft und Religion

133 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Religion ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Wissenschaft und Religion

07.12.2009 um 06:58
Ein schöner Post, gefällt mir! Der Vergleich der Bedeutung und Auswirkung von Religion und Revolution finde ich spannend und im Machtpolitischen Kontext finde ich deine Interpretation treffend: Revolution als bottum-up, Religion als top-down Prozess. :)

Interessant ist, was Wikipedia (habt ihr schon gespendet?) zusätzlich zum bekannten Wortstamm religio sagt:
Neuerdings hat der Religions- und Sprachwissenschaftler Axel Bergmann eine andere Etymologie vorgeschlagen. Demnach gehört zu dem Wort nicht das Präfix re- („zurück“, „wieder“), sondern es geht ursprünglich auf das altlateinische rem ligere = eine „Sache“ (gemeint: ein Vorhaben) „binden“ (= mit Skrupel oder Skepsis betrachten und wegen dieser Bedenken zögern und davor zurückschrecken) zurück. Dieser Ausdruck der Alltagssprache wurde laut Bergmann zunächst speziell auf religiöse Skrupel bezogen und später auf den gesamten Bereich des Religiösen ausgedehnt.

Ich stosse mich daran, wenn Du Religionsbegründer pauschal der Machtgeilheit bezichtigst. Ich glaube, die Meisten hatten redliche Absichten und hatten das Ziel, Menschen Werkzeute an die Hand zu geben, damit die Gemeinschaft friedlicher und toleranter würde. Ich denke, sie waren auch der Wissenschaft nicht abgeneigt, auch weil es in der Natur eines wahren Innovators liegt, offen gegenüber Neuem zu sein. Ich teile Deine Verbitterung darüber, was aus Religion geworden ist – aber nicht die Meinung, dass die Innovation des Glaubens meist Machtinteressen diente.

Ich gehe auch davon aus, dass, sagen wir mal, 85% der Menschen ausserhalb ressourcenknappen Zeiten grundsätzlich in ihrer Stammgruppe sozial sind – sonst hätten wir die Evolution nicht bis heute überlebt. Den restlichen 15% verdanken wir die ganze Scheisse. Sie sind ähnlich begabt wie Innovatoren, aber es fehlt ihnen an Herzensbildung.
Zitat von TyranosTyranos schrieb:Die Macht der Religion besteht darin, dass die Wünsche nach einem perfekten Leben und nach einer Persönlichkeit, die einen immer beschützt und zu einem immer lieb ist, soweit angesprochen werden, dass man dann den Menschen für seine Zwecke ausnutzen kann.
Heute ja, Machtpolitik. Das geschah/geschieht auch mit nicht-religiösen Lehren. Elementar ist, diese Wünsche zu hinterfragen: Dahinter steht Angst. Hinter jeder Strategie zur Manipulation von Menschen steht Angst. Mit Wünschen kannst du zwar verführen, beherrschen aber nur mit Angst.

Bis vor kurzem war die grösste Angst die vor der Ressourcenknappheit. Wenn du nun intelligenter Stammesführer bist, die Ressourcen sind knapp und deine Schützlinge drohen sich zu zerfleischen: Was tust du? Du vermittelst ihnen eine grössere Angst vor etwas als sie eh schon haben. Das kann ein Gott, ein Ungeheuer aber auch ein fremder Stamm sein, was auch immer. Du betreibst damit keine Machtpolitik, sondern verfolgst das nackte überleben deines Stammes. Das ist weder richtig noch falsch, sondern schlicht notwendig.

Aber Du hast Blut geleckt, erlebt, wie du Menschen über Angst steuern kannst – die Scheisse ist losgetreten. Nun kommen ein paar Innovatoren, die versuchen, Regeln aufzustellen, die das soziale Gefüge stabilisieren sollen und auch sie erkennen, dass Bildung der Schlüssel ist. Es werden Lebensschulen begründet. Alle sollen gleich und gerecht sein. Und die Bilder (zur Bildung) sind zeit- und artgerecht gehalten. Wenn Dreiecke einen Gott hätten, würden sie ihn mit 3 Ecken ausstatten.

Es entsteht ein Kampf zwischen den zwei Innovatortypen. Natürlich gewinnt der Skrupellose die Oberhand, weil er den Anderen kaltstellt – die Scheisse ist in vollem Gange. Jede Lebensschule, auch weltliche, kann benutzt werden, Angst zu schüren oder Angst zu nehmen. Ich denke, Wünsche sind ein neues Phänomen, seit wir keine Existenzangst mehr haben müssen. Das Manipulationskonzept basiert aber nach wie vor auf Angst.

Ja, wo liegt der Fehler, was für mögliche Massnahmen sind denkbar? Ich sehe keine "Fehler", aber Schwächen im System: Die grösste sind die ganz wenigen machtgeilen und gierigen Arschlöcher, die über Leichen gehen. Die zweite sind die wenigen gierigen Arschlöcher, die manchmal auch machtgeil sind. Die dritte der grosse Haufen Schafe, die nichts Checken können (mangelnde Bildung, keine Zeit) oder wollen (zu faul, zu anstrengend), weil sie von ihrer eigenen Angst regiert werden.

Jetzt wird's richtig interessant. Eine Massnahme könnte die von gezielten Tötungen sein. Aber das ist die Methode der ganz wenigen Arschlöcher und wir wissen auch, dass immer einer nachrutscht. Wir wollen ja eine nachhaltige Lösung. Bildung der Massen – eigentlich die beste Idee! Nur: Mit Bildung besiegst du keine Angst! Intelligente Menschen fallen auf braune Kacke rein – nicht weil sie dumm sind, sondern weil sie Angst haben.

Die Angst gewährt uns seit 50'000 Jahren das Überleben, die kriegst du mit Mathe, Chemie und Physik nicht weg, nur mit Herzensbildung, welche die Wissenschaft – wem? – der Religion überlässt. Sag ich jetzt mal ganz pauschal. Würde sich Wissenschaft mehr mit Herzensbildung beschägtigen, hätte sie inzwischen vielleicht brauchbare Werkzeuge, an den Schulen und bei den Eltern was zu erreichen. Aber Herzensbildung kann keine exakte Wissenschaft sein, also hat man lieber keine. Und wer springt in die Lücke? Ein paar Idealisten, die als unwissenschaftlich verspottet werden und ein Haufen Arschlöcher, auf die man hilflos mit dem Finger zeigt und nur ausschliesslich ganz ihnen alleine die Schuld gibt. Weil einem die nicht messbare, holistische Welt im Begreifen überfordert; weil Angst nicht messbar und damit inexistent ist.

Ich gebe zu, das war jetzt ziemlich unreflektiert, überspitzt und eingleisig. Aber es zeigt, imho, dass es keinen eindeutigen Schuldigen gibt, keinen eindeutigen Fehler. Es ist ein System mit deutlichen Schwachpunkten. Und statt zusammen diese zu lösen, führen wir endlose Grabenkämpfe, während die Arschlöcher sich die Welt unter den Nagel reissen und dafür sorgen, dass nur die Wenigsten das Glück haben, mit ihrer Angst umgehen zu können und differenzverträglich sind.

Was hst Du für Gedanken dazu?


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kore ehemaliges Mitglied

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Wissenschaft und Religion

07.12.2009 um 09:57
Weil zumindest in Mitteleurpoa Goethe zu 90 % verschlafen wurde, hat man einen anderen Forschungsweg eingeschlagen. Goethe sieht in der Wissenschaft etwas der Religion gleichwertiges und formuliert das auch so: wer nicht hat Kunst und Wissenschaft, der habe Religion!
Nun, hier hat beides einen anderen Stellenwert hinsichtlich der Forschung als es ihn heute besitzt.
Man glaubt ja in der Wissenschaft heute sogar, man habe Goethes Farbenlehre widerlegt, dabei liegt hier ein Mißverständnis vor, da man im Denken nicht mehr an den Geist stößt, sondern allein der Materie und den auf diese bezogenen Begriffen dient.
Nur wenn man auch im individuellen Denken, welches zu gemeinsamen Wahrheiten vordringen kann, Erfahrungen geistiger Art vorraussetzt, kann man Wissenschaft und Religion vereinbaren.
Hier sind zunächst die Wege durch den Materialismus im Denken abgeschnitten.
Das wird sich aber wieder ändern, je weiter die Erkenntnis, im sich, zum geistigen Erkenntnisorgan entwickelnden Denken dringen wird, wie und auf welche Weise, die materialistische, nur den körperlichen Bedürfnissen angepasste Anschauungsart und Denkweise die Seele verödet und den Menschen unter sich selbst herabsinken läßt.
Das Denken kann heute nur Erkenntnisorgan zum Geist werden, oder der Materie dienen. Hier kann der Mensch allein entscheiden welchen Weg er einschlägt.
Beherrscht er die, von ihm innerhalb seines Denkens instrumentalisierte Materie, oder läßt er sich von ihr beherrschen?


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JPhys ehemaliges Mitglied

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Wissenschaft und Religion

07.12.2009 um 13:03
@felixkrull

"Bis auf diesen Punkt stimme ich dir ja zu, aber du sprichst hier nicht wirklich allen Muslimen jegliche Beteiligung am Zustandekommen des wissenschaftl. Kanons ab?"

Nein tu ich nicht

Aber die aufgefuherten wissenschaftliche Erknntnisse die in dem Link angefuehrt sind kommen nun mal groesstenteils von nicht Muslimen.

Aus diesem Grund ist es eher peinlich wenn jemand behauptet sie waere in Koran offenbart.

Man sollte aber erwaenhen dass eine ganze Zeit lang tatsaechlich der naturwissenschaftliche Fortschritt primaer vom Westen getragen wurde.
Das war nicht immer so und ist laengst nicht mehr so stark der Fall wie es das mal war.

Aber bei eine bestimmten Klasse von Aussagen kann man sich deshlab recht sicher sein dass ihr Entdecker kein Moslem war...

Im Uebrigen ist es mir im wissenschaftlichen Kontext voellig gleichguetig welche Religion jemand hat solange er sie nur von der Wissenschaft trennen kann...


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Wissenschaft und Religion

07.12.2009 um 15:08
@kore
Tiefsinniger Post, musste ich zwei mal lesen. :)

Aber eine Klärungsfrage: Du benutzt "geistig" im seelisch/spirituellen Kontext. Ist nicht in der Philosophie nicht eher die Definition Hand/Körper-Hirn/Bewusstsein-Herz/Seele – körperlich-geistig-seelisch/spirituell gebräuchlich?
Zitat von korekore schrieb:Das Denken kann heute nur Erkenntnisorgan zum Geist werden, oder der Materie dienen. Hier kann der Mensch allein entscheiden welchen Weg er einschlägt.
Ich bin der Überzeugung, dass beides parallel möglich ist. Man kann mit dem Denken/dem Geist die Materie beherrschen und gleichzeitig ein herzensgebildeter/erleuchteter Mensch oder Gott (im Sinne meiner früheren Posts) werden.

Zynisch gesehen sind Wissenschaftler ja heute die neuen Götter – und nicht weniger dogmatisch wie die Alten. Interessant ist, dass, um so tiefer wissenschaftliche Erkenntnisse vordringen, desto mehr sie ihre eigenen Dogmen aufbricht – genau so wie tiefe spirituelle Erkenntnisse die religiösen Dogmen zerstören.

Es ist alles eine Frage der Bildung und der Reife. :)


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Wissenschaft und Religion

07.12.2009 um 15:33
@Tyranos
Zitat von TyranosTyranos schrieb: Wobei, ich will diese jetzt nicht großartig ausdiskutieren, bis auf eine große Kleinigkeit. Das was ihr beschreibt ist nicht die Religion, die man sehen wird, wenn man aus dem Fenster blickt und sich paar Gläubige anguckt.
Das, was "ihr" beschreibt, ist auch nicht die Wissenschaft, die ich sehe (zu Hören kriege), wenn ich irgendwelche Schüler darüber befragen würde. ;)

@JPhys
Zitat von JPhysJPhys schrieb:Nein tu ich nicht
OK. Das klang zunächst ein wenig so.
Mea Culpa :)
Zitat von JPhysJPhys schrieb:Aber die aufgefuherten wissenschaftliche Erknntnisse die in dem Link angefuehrt sind kommen nun mal groesstenteils von nicht Muslimen.

Aus diesem Grund ist es eher peinlich wenn jemand behauptet sie waere in Koran offenbart.
Der Zusammenhang erschließt sich mir jetzt nicht ganz.
Aber ich finde es ohnehin unsinnig im Quran oder der Bibel nach Naturwissenschaft zu suchen.
Das hat in seiner irrlichternden Bemühtheit dann oft tatsächlich etwas Peinliches :D
Zitat von JPhysJPhys schrieb:Im Uebrigen ist es mir im wissenschaftlichen Kontext voellig gleichguetig welche Religion jemand hat solange er sie nur von der Wissenschaft trennen kann...
Das ist mir auch gleich. Nicht nur im wissenschaftl. Zusammenhang.
Aber meinst du jemand kann sein Weltbild wirklich von seinem Denken trennen? ;)
Ich halte es eher für wahrschnl., daß die "Entscheidung", welchem logischen Weg er folgt durchaus von seiner Religion (wenigstens über den "gewachsenen kulturellen Zusammenhang") abhängig ist.
Ein der christl. Welt entstammender Wissenschaftler wird sich sehr viel eher innerhalb Logik des Aristoteles*) zuhause wähnen, als einer aus der buddhistischen Welt.



*) Ich meine hier die ganz grdstzl. Systeme von Logik, derer es ja einige immerhin gibt.
Mal ein kleiner Exkurs zur Verdeutlichung:

1. "Aristotelisch":

a=a Satz der Identität
a ungleich nicht-a Satz vom Widerspruch
a kann nicht a und nicht-a sein Satz vom ausgeschlossenen Dritten

2. "Indisch":

Es ist
Es ist nicht
Es ist UND ist nicht
Es kann von ihm weder gesagt werden, das es ist, noch das es nicht ist


Und das ist noch nicht Alles..


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Wissenschaft und Religion

07.12.2009 um 18:19
@felixkrull
*) Ich meine hier die ganz grdstzl. Systeme von Logik, derer es ja einige immerhin gibt.
1. "Aristotelisch": ...
2. "Indisch": ...
Ah, wunderbar! Wie viel Schreibarbeit hätt' ich mir damit sparen können. Das hätt' ich gerne als meine Signatur.

Somit scheint die QT von einem indischen Gott geschöpft worden sein, das Hebelgesetz von einem Westlichen. Hey, Götter arbeiten interdisziplinär! – welch erquickende Erkenntnis! :D

Wie heisst es so schön: Kommunikation ist nur unter gleichen möglich. Begriffsdefinitionen und die Bereitschaft, in des Anderen Realitätstunnel zu gucken, sind immer das A und O der Verständigung. Ein erweiterter Schaltkreis des Bewusstseins eben.


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Wissenschaft und Religion

07.12.2009 um 19:26
@Kimo
Zitat von KimoKimo schrieb:Diese Beschreibung soll lediglich einem mechanistischen Weltbild entgegenkommen
Wieso willst du dem entgegenkommen? Das wissenschaftliche, sprich das physikalische Weltbild, ist doch gut. Es besagt, dass wir in einer vernünftigen Welt leben, ohne Magie und solche Dinge.
Zitat von KimoKimo schrieb:Barmherzigkeit und Mitgefühl hat z.B. nichts mit Esotherik zu tun.
Es ging mir ja auch nicht um Barmherzigkeit und Mitgefühl, sondern um deine "Schaltkreise".
Zitat von KimoKimo schrieb:Dies kann einem helfen, Überheblichkeit zu überwinden. Dies scheint mir Deine Schwäche zu sein, schon als Du vor einigen Jahren noch evangelikal warst (wie ich mal spekuliere).
Katholisch, nicht evangelikal.
Zitat von KimoKimo schrieb:Es geht um die innere Reife. Das ist, was man von Religionen lernen kann, aber auch aus Philosophie, man braucht keine Religion dazu: Softskills.
Reife erlangt man am ehesten durch Hinterfragen, was normalerweise in der Religionskritik mündet.
Zitat von KimoKimo schrieb:Wieso tust Du das?
Weil ich deinen Idealismus nicht plausibler finde als den Physikalismus.


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Wissenschaft und Religion

08.12.2009 um 00:00
@felixkrull

Ja da hast du recht, das ist für mich auch so extrem schwierig.
Wir alle denken immer so "logisch" bzw. westlich oder griechisch wie auch immer.
Es ist schwierig sich nur in ein anderes Logikbild einzudenken weil es eben für uns vollkommen unlogisch ist :)

Ich denke auch nicht dass man seine Glaubensüberzeugung vollkommen von der Wissenschaft trennen kann.
Kommt natürlich auch immer darauf an was man gerade erforscht.
Wer die Auswirkung von Licht auf Dominosteine erforscht dem glaube ich dass er seine Religion oder seinen Glauben vom Forschungsgebiet trennen kann :)


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Wissenschaft und Religion

08.12.2009 um 00:10
@pprubens

pprubens schrieb:
Gehört Philosophie zu den Wissenschaften oder eher zu den Religionen


Soweit ich weiss, nennt sich das Geisteswissenschaft und ist keine exakte Wissenschaft.
Aha. Da haben wir schon mal den Anfang @Kimo
Und nun bitte logisch weiter denken...!


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Wissenschaft und Religion

08.12.2009 um 01:49
@pprubens
Aha. Da haben wir schon mal den Anfang
Und nun bitte logisch weiter denken...!
Bitte hilf mir – ich komme nicht drauf, was Du mir sagen möchtest.


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Wissenschaft und Religion

08.12.2009 um 02:27
@Arikado
Zitat von ArikadoArikado schrieb:Es ging mir ja auch nicht um Barmherzigkeit und Mitgefühl, sondern um deine "Schaltkreise".
Stell dir vor, das Schreien eines Babys bei Hunger ist ein Schaltkreis erster Ordnung, die Verteidigung Deines Reviers einer der Zweiten, die Sprache einer der Dritten, Barmherzigkeit einer der vierten Ordnung. Änlich wie in der Mathe.
Zitat von ArikadoArikado schrieb:Reife erlangt man am ehesten durch Hinterfragen, was normalerweise in der Religionskritik mündet.
Ja, so sehe ich das auch.
Zitat von ArikadoArikado schrieb:Weil ich deinen Idealismus nicht plausibler finde als den Physikalismus.
Plausibel hin oder her – ohne Idealismus keine Reife. Aber ohne Physikalismus ist das schon möglich. Nichts gegen Physik, ich liebe sie, sie ist aber ein suboptimales Werkzeug für eine glückliche Beziehung oder dergleichen.


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08.12.2009 um 03:05
es ist wirklich besser nach Gott zu suchen als durch Wissenschafft nach spiritueller Wahrheit zu suchen.


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Wissenschaft und Religion

08.12.2009 um 03:38
Wissenschaft und Religion ist durchaus zu vereinbaren. Drückt die Wissenschaft doch das Gleiche wissenschaftlch aus, was die Religionen in Symbolen vermitteln. ;)


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08.12.2009 um 07:18
Zitat von SatanaelSatanael schrieb am 05.12.2009:Ich frage mich schon seid einiger Zeit warum Religion und Wissenscahft nicht miteinander auskommen können.
Es gibt doch immer wieder personenbezogene Beispiele das es sehr wohl geht.

Max Planck ist so ein Beispiel. Er sagte von sich selbst „das er sehr gläubig sei“ was ihn aber nicht davon abhielt die Welt wissenschaftlich zu betrachten und ein Physikstudium zu beginnen und uns letztendlich den Weg zur Quantenphysik zu ebenen.
Tja, Albert Einstein schien anhand seiner Zitate:
„Wissenschaft ohne Religion ist lahm, Religion ohne Wissenschaft ist blind.
Ich bin sicher, dass Gott im Himmel nicht mit Würfel spielt.“

wohl auch nicht vollkommen frei von dem Glauben an Gott gewesen zu sein.

Also, eine einzelne Person kann anscheinend beide Ansichten für sich selbst kombinieren und trotzdem zu wissenschaftlich bahnbrechenden Erfolgen gelangen.
Das Zitat von Einstein zeigt das er für sich selbst die Religion oder seinen Glauben und die Wissenschaft (logisch) trennen konnte. Er wollte ja auch nicht Gott wissenschaftlich erklären sondern nur die physikalischen Gegebenheiten seiner Schöpfung. Worauf streng Gläubige meist angepisst reagieren, da für sie sowohl Gott als auch seine "Schöpfung" unergründlich und eins sind.
In Diskusionsrunden aus Wissenschaftlern und Theologen scheitert es daher meist schon daran überhaupt einen sprachlichen Konsens zu finden.


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Wissenschaft und Religion

08.12.2009 um 07:29
https://www.youtube.com/watch?v=X-61pYCe6po


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kore ehemaliges Mitglied

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Wissenschaft und Religion

08.12.2009 um 10:48
@ Kimo

ich meinte es genau SO, wie Du es wiedergibst! :)


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Wissenschaft und Religion

08.12.2009 um 11:53
Chesus schrieb:
In Diskusionsrunden aus Wissenschaftlern und Theologen scheitert es daher meist schon daran überhaupt einen sprachlichen Konsens zu finden.
Und so super hochintelligent und gebildet diese zwei auch sind – sie bemerken diese Banalität nicht mal. Dabei wissen beide ganz genau, dass mit verschiedenen Sprachen kein Dialog möglich ist.

Das bringt mich zum Schluss, dass nicht die unzähligen Lehren (Wissenschaft und Religion) am Menschen scheitern, weil sie "falsch" oder "richtig" sind. Sondern der Mensch an den Lehren – oder, besser gesagt, an sich selbst und seiner Egozentrik – weil er noch ein ungehobelter Affe ist. :)


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Wissenschaft und Religion

08.12.2009 um 12:36
Dass Problem bei Religionen ist es, dass sie an Wunder glauben.

Wunder gibt es im methodischen Denken nicht.
Und Logik ist nichts anderes als methodisches Denken.

Spontanheilungen werden gerne als Wunder interpretiert,
dabei tut unser körpereigenes Immunsystem die ganze liebe Lebenszeit nichts anderes, als spontan zu heilen und natürlich können psychische Verkrampfungen krank machen und zwar genauso wie physische, aber das hat im eigentlichen Sinne weder etwas mit einer Seele noch mit einem Geist zu tun.
Meditative Entspannungstechniken funktionieren genauso gut wie das Beten, oder umgekehrt.
Und das Problem der Religionen ist auch nicht der möglichst freie und tiefsinnige Umgang damit, sondern dass mache Menschen nicht umhinkommen einen Fanatismus bis hin zur Weltideologie daraus zu machen.

Dass hier der religiöse Idiot wohl kaum methodisch denkt ist offensichtlich
und auch damit nichts anderes sucht, als dass möglichst viele andere sich für für seine unwiderlegbare Dummheit begeistern, damit er in Selbstbeweihräucherung schwelgen kann.
Zwischen dem intuitiven Empfinden für den Lebensgeist unserer Welt und einer Sollblase
menschlicher Eitelkeit, ist also ein ziemlich großer Unterschied.

Etwas mehr methodisches Denken, würde den Ideologen der Götter ganz gewiss nicht schaden :D
aber ansonsten ist es wohl besser für uns alle, wenn wir die Religionen aus den Wissenschaften draußen halten.


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Wissenschaft und Religion

08.12.2009 um 13:05
Zitat von NaturellNaturell schrieb:Dass Problem bei Religionen ist es, dass sie an Wunder glauben.
Das Problem ist dass Wissenschaftler nur an die Naturgesetze glauben.
Und alle Vorgänge die damit nicht erklärbar sind wandern in die Kathegorie:
Fake, Lüge, Fantasie,...

Ausnahmen bestätigen die Regel und dass man ein Wunder nicht empirisch beweisen kann ist auch klar sonst wäre es ja kein Wunder sondern ein Naturgesetz ;)

@Naturell


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Wissenschaft und Religion

08.12.2009 um 13:10
Besonders solchen Menschen, die an wundertätige Götter oder andere wundersame Ideologien glauben
fehlt es an methodischer "Einsicht", dass die Dinge hier auf Erden ziemlich sensibel auf
unser Ignoranz reagieren, und wir lieber nicht auf ein weiteres Wunder warten sollten,
das dann schon alles wieder in Ordnung bringt, wenn einmal der Tag des jüngsten Gerichtes hereingebrochen ist.

Gerade weil wir, obwohl wir dazu fähig scheinen - zu wenige auf die Mechanismen
unserer Mitwelt eingehen und uns lieber unseren eigenen Scheiß zusammen glauben,
rutschen wir immer tiefer ins Schlamassel.

Und natürlich produzieren wir mit unserm Glauben und Ideologien an die ideale Moral, die wir dann selbst nicht fähig sind zu leben, geradezu Massen an Ignoranten, deren einzige Sinngebung es IST: "ich will Spaß"

Das trifft jetzt vielleicht nicht ganz den guten Geschmack:
Aber wie können wir es uns überhaupt erlauben Kinder in die Welt zu setzten, wenn wir gar nicht wissen, wie wir die dann auch ernähren sollen?
Den Religionen scheint das völlig egal zu sein und auch noch im Gegenteil wichtig, damit wir ja nicht die Moral verletzen!!!!!!

Ja wie denn? Wo bitteschön haben diese Menschen das Hirn?
Die sollten mal ihre eigen Wissenschaft überdenken!


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