@sailor:
@geraldo: "Ich meine nicht, dass es absolute Wahrheit gibt, sondern halte Wahrheit für sehr sehr relativ. Es gibt aus meiner Sicht zahllose gleichrangige Wahrheiten, aber keine, die über allem stünde oder letztgültig wäre. Letztlich ist es auch das ein Glaube, dass es nur DIE eine Wahrheit geben kann, und dass Wahrheit singulär wäre."
Wahrheit ist nicht relativ, Wahrheit ist absolut, sonst ist es keine Wahrheit. Natürlich ist sie relativ, und genau das erfahren wir tagtäglich. Dass sie Wahrheit ist, erforder längst nicht, dass sie absolut sein muss.
Und es gibt auch keine gleichrangigen Wahrheiten, wenn sie sich gegenseitig widersprechen, können nicht beide gleich Wahr sein, so etwas ist unsinn. Kein Unsinn! Warum widersprechen sie sich? Sie widersprechen sich doch nur jeweils aus der einschlägigen Wahrheit heraus. Du erkennst hier nicht, dass es bereits auf DEINEM Glauben gründet, dass es nur eine Wahrheitgeben kann.
Deine Relativierungskünste sind erstaunlich. Nun könnte ich gleiches von Dir sagen: Deine Absolutheitskünste sind erstaunlich
:DWenn man alles relativiert, dass am Ende selbst Wahrheit nicht mehr bestehen kann, oder gleich mehrere sich widersprechende Wahrheiten nebeneinander, dann haben wir das totale Chaos. Ich relativiere nicht alles. Was der Einzelne als Wahrheit erfährt ist wahr. Relativ aber ist die erfahrene Wahrheit zu einem anderen Individuum oder in absoluter Hinsicht.
Hinter der Wahrheit herrscht ein Ordnungsprinzip, und das steht im Widerspruch zum Chaos. Dieses Ordnungsprinzip ist bereits Produkt deines Glaubens, mit dem Du es überhaupt erst erschaffst.
Der Himmel kann nicht gleichzeitig rot und blau sein, es kann nicht gleichzeitig hell und dunkel sein, warm und kalt usw... in den Gegensätzen der Natur sieht man ein ganz klares Ordnungsschema und hinter diesem stecktWahrheit und Klarheit. Wer alles relativiert, verliert am Ende sich selbst. Und du siehst das so, aufgrund deines Glaubens, dass es einen objektiven Himmel gäbe, der unabhängig von seinem Beobachter existieren würde, und hast damit bereits eine relative Wahrheit erschaffen. Ich meine, er exsistiert nicht unabhängig vom Wahrnehmenden, sondern der Wahrnehmende erschafft ihn erst durch seine Wahrnehmung als seine Realität. Anderes Beispiel, um dies zu veranschaulichen: Dein Traum existiert nicht unabhängig von deiner Traumaktivität. Im Gegenteil: durch Dein Träumen erschaffst Du ihn überhaupt erst, und zwar als Spiegel Deiner selbst. Er ist also an Dich gebunden, so wie ein materieller Badspiegel nie etwas anderes spiegeln kann, als das, was sich im für eine Spiegelung gegenüberstellt.