@SidheDer Name Jesus ist eindeutig ein lateinischer, also ein von den Römern ihm gegebener, wie man an der Endsilbe -us klar erkennt. Der Mensch wurde geboren unter dem Namen Yeshua Ben Joseph, also Yeshua Sohn des Joseph, und so kannten ihn die Menschen zu seinen Lebzeiten. Schließlich war er ja kein Römer, jedoch wurde die christliche Kirche römisch, als sie in Rom Staatsreligion wurde. Die Änderung des Namens in Jesus war wohl so eine Art Zugeständnis an die Römer.
Ich benutzte den Namen Yeshua Ben Joseph, um deutlich zu machen, daß ich von dem lebenden Menschen der damaligen Zeit sprach, und nicht von dem verklärten Bild, das die Kirche heute von ihm malt.
Ein Geniestreich ist der Name Jesus dennoch, und da sitzt in der Tat jeder Buchstabe am richtigen Platz, wenn man bedenkt, daß der Name Gottes "ICH BIN" lautet, und "ich bin" auf französich "je suis" heißt.
:)Aber egal, mir ist eigentlich weder der Name noch die Person, der Mensch dahinter sonderlich wichtig.
Sidhe schrieb:Wieso drückst du dich um eine klare und eindeutig Stellung zu ihm beziehende Position?
Wie kommst Du darauf, daß ich mich drücke?
Meine Position zu Jesus ist doch hier gar nicht Thema, aber bitte, wenn Du sie hören willst, hier ist sie:
Für mich handelt es sich bei ihm um ein Individuum, das es geschafft hat, sich nicht länger von seinem Ego dominieren zu lassen, so daß es durchstrahlt werden konnte vom Christusbewußtsein. Dieses ist in jedem Menschen angelegt, und jeder, der es derart entfaltet, ist ein Christus (bzw., um genau zu sein, eine Christa - klingt aber merkwürdig).
So gesehen ist er ein Meister, jemand, der sich selbst gemeistert hat und als Beispiel dienen kann.
Diese Beispielfunktion wird von der Kirche allerdings vielfach unterbunden, denn sie stellt ihn als etwas dar, was keiner von uns ist: unbefleckt empfangen und geboren von einer Jungfrau und einziger Sohn Gottes. Damit wird er vom Rest der Menschheit so stark abgehoben, daß niemand mehr daran glauben kann, so sein zu können wie er. Ein unerreichbares Ideal ist er dadurch geworden, für viele ein Anbetungsobjekt, durch das sie Heil erlangen können - also genaugenommen etwas, das uns eher trennt von Gott als uns mit ihm zu verbinden.
Du hast die Gelegenheit (...) dich mit seinem Wort auseinander zu setzen, (...) abseits der religiösen Dogmen, nur mit der eigentlichen Lehre Jesu
Und wo bitte findet man originale Worte von diesem Christus, abseits von religiösen Dogmen? In der Bibel kann das ja nicht sein,
abseits von religiösen Dogmen... Aber schon gut, ich bin ohnehin nicht daran interessiert. Mir genügt es, daß ich seine Meisterschaft als Christus verstanden habe.
:)Warum nicht beides zusammen? Ich sehe da keinen Widerspruch, sondern ein in sich geschlossenes Bild. Ein Lehrer bzw. in dem Falle Jesus ein Meister selber, muß den Menschen doch Anleitungen geben die sie unbedingt befolgen müssen, wenn sie zu ihrem Heil gelangen wollen. Wie groß dünkt sich ein Menschengeist, ein göttliches Wesen aus der höchsten Höhe, das Wissen bringt an das der kleine Mensch niemals von sich heranreichen könnte, könne sich ihm gegenüber nicht unbedingt streng und fordernd zeigen?
Wenn man brechbare Regeln gibt, eröffnet man immer das unheilvolle Potential zur Sünde. Der Mensch, der mal fehlt und eine Regel bricht, was glaubt der dann? Daß Gott ihn nun weniger liebt, daß er in die Hölle kommt, sich vom Heil enfernt hat o.ä., nicht wahr? Und hältst Du diese Überzeugung also für sinnvoll, hifreich und nützlich? Ich nicht. Alles, was uns Angst in den Nacken setzt, unsere Selbstannahme, unsere Selbstentfaltung und unseren individuellen kreativen Ausdruck einschränkt, ist schädlich. Es entfernt uns von Heil und Glück und nimmt uns das Vertrauen in uns selbst und die Gottfigur, an die wir evtl. glauben. Durch brechbare Regeln wird Gott zu einer Angstgestalt, und Begriffe wie "gottesfürchtig" kommen nicht von ungefähr.
Sidhe schrieb:ein göttliches Wesen aus der höchsten Höhe, das Wissen bringt an das der kleine Mensch niemals von sich heranreichen könnte,
Das hier ist ein Punkt, in dem wir beide offenbar grundlegend anders denken. Ich glaube, daß jeder Mensch den Zugang zu all diesem hohen Wissen erlangen kann und all diese Wahrheiten in seinem Leben auch erfahren kann - aber nicht durch einen Lehrer oder Meister, sondern indem er sich klärt von allem, was ihn davon abhält, zu wissen. Unser eigenes Ego ist wie eine undurchsichtige oder verfälschende Kappe um unser Bewußtsein, die uns nur begrenzt wissen läßt. Sie abzulegen, heißt, klar zu sehen. Man kann sie aber nicht auf Befehl hin ablegen, egal, wie streng der Meister auch ist.
Kein Meister oder Lehrer kann uns die wichtigsten Dinge abnehmen, die nötig sind, um Heil zu erlangen. Die vollkommene Selbstannahme und Selbsterkenntnis, die Erkenntnis, daß wir selbst es sind, die den Weg zum Ziel öffnen oder schließen, können wir nur aus uns selbst erhalten, nicht durch einen anderen Menschen, egal, wie heilig der ist.
Die Strenge eines Lehrers kann einem allerdings sehr helfen, wenn man eine Tritt in den A.... braucht. Sie kann einem den Rücken stärken, wenn er in einem schwachen Moment sagt, "Tu es jetzt" (das, was man ja eigentlich tun
will) oder "Ich weiß, daß Du das noch besser kannst".