Jesus: Stinknormaler Mensch oder Sohn Gottes?
07.04.2020 um 18:18Da schrieb doch glatt so'n Genie
Und ne "früheste Erwähnung" bedeutet nun mal nicht, daß a) der frühest (erhaltene) Erwähner sich das ausgedacht hat und b) die späteren Erwähner das allesamt von jenem a) her haben. - "Nachrangig" weil später entstanden, was für ein Quatsch!
Und nein, der Kanon des NT geht mitnichten auf das Konzil von Nikaia um 325 zurück. Und auch auf kein anderes jener frühen Jahrhunderte. Das ist großer Humbug ist das. Erst im 16.Jh. sahen sich die Katholen genötigt, den Kanon von AT und NT auf dem Konzil zu Trient festzuklopfen. Hundert Jahre später zogen die Orthodoxen auf ner Synode nach.
Tatsächlich galten die vier Evangelien des NT bereits Mitte des 2.Jh. allgemein als "unsere vier Evangelien", und noch früher erwähnen Kirchenväter den Corpus Paulinum, also eine Paulusbrief-Sammlung. Beides zusammen war der Kern des sich herausbildenden NTs. Selbst deutlich vom Frühkatholizismus abgesetzte Strömungen des 2.Jh., namentlich Markion und Ptolemaios (gnostisches Umfeld) setzten diese beiden Schriftengruppen als quasi-kanonisch für die allgemeine Kirche voraus.Auch die übrigen NT-Schriften werden ab dem 2.Jh. erwähnt und mehrheitlich als allgemein akzeptiert bewertet. Sämtliche 27 Schriften des NT werden aber erst im Jahr 367 n.Chr. aufgelistet, in einem Osterbrief des Bischofs Athanasius des Großen, des Patriarchen von Alexandria. Er schreibt:
Der Kanon entstand anders als "hierarchisch" von oben per Dekret.
geht die Behauptung, dass Jesus Gottes Sohn sein soll nur auf die Paulusbriefe zurück.und nicht "die früheste Erwähnung Jesu Christi als "Sohn Gottes" findet sich in den Paulusbriefen".
Und ne "früheste Erwähnung" bedeutet nun mal nicht, daß a) der frühest (erhaltene) Erwähner sich das ausgedacht hat und b) die späteren Erwähner das allesamt von jenem a) her haben. - "Nachrangig" weil später entstanden, was für ein Quatsch!
Und nein, der Kanon des NT geht mitnichten auf das Konzil von Nikaia um 325 zurück. Und auch auf kein anderes jener frühen Jahrhunderte. Das ist großer Humbug ist das. Erst im 16.Jh. sahen sich die Katholen genötigt, den Kanon von AT und NT auf dem Konzil zu Trient festzuklopfen. Hundert Jahre später zogen die Orthodoxen auf ner Synode nach.
Tatsächlich galten die vier Evangelien des NT bereits Mitte des 2.Jh. allgemein als "unsere vier Evangelien", und noch früher erwähnen Kirchenväter den Corpus Paulinum, also eine Paulusbrief-Sammlung. Beides zusammen war der Kern des sich herausbildenden NTs. Selbst deutlich vom Frühkatholizismus abgesetzte Strömungen des 2.Jh., namentlich Markion und Ptolemaios (gnostisches Umfeld) setzten diese beiden Schriftengruppen als quasi-kanonisch für die allgemeine Kirche voraus.Auch die übrigen NT-Schriften werden ab dem 2.Jh. erwähnt und mehrheitlich als allgemein akzeptiert bewertet. Sämtliche 27 Schriften des NT werden aber erst im Jahr 367 n.Chr. aufgelistet, in einem Osterbrief des Bischofs Athanasius des Großen, des Patriarchen von Alexandria. Er schreibt:
Die Bücher des alten Testamentes sind also der Zahl nach im Ganzen zwei und zwanzig. Denn so viele Buchstaben sollen, wie ich gehört habe, die Hebräer haben. Der Ordnung und dem Namen nach aber sind sie im Einzelnen folgende: Erstens die Genesis, zweitens der Exodus, drittens der Leviticus, viertens Numeri, und fünftens das Deuteronomium. Auf diese folgen Iosua, der Sohn Nuns, die Richter, und nachher das Buch Ruth. Alsdann ferner die vier Bücher der Könige, von welchen das erste und zweite Buch als Ein Buch gezählt werden, und das dritte und vierte gleichfalls als Eines. Nach diesen werden das erste und zweite Buch Paralipomenon ebenfalls wieder als Ein Buch gezählt; hierauf das erste und zweite Buch Esdras gleichfalls für Eines. Nach diesen das Buch der Psalmen, und darauf die Sprüche, dann der Ekklesiastes und das Hohelied. Zu diesen gehört auch Job, und alsdann die Propheten, von welchen zwölf als Ein Buch gerechnet werden; alsdann Isaias, Ieremias und mit diesem Baruch, die Klaglieder, ein Brief, nachher Ezechiel und Daniel. So weit gehen die Bücher des alten Testamentes.Hier spricht Athanasius zwar sehr autoritativ, als ob dies ne Art offizieller Kirchenbeschluß sei, doch ist das nicht der Fall. So benennt Athanasius fürs AT einen kleineren Kanon als den, der sich anschließend durchgesetzt hat und bei Katholiken und Orthodoxen noch heute gilt. Athanasius' AT entspricht dem evangelischen AT bzw. dem jüdischen Tanakh. Dieser Osterbrief ist also gerade keine Art "Kanondogma". Wohl aber hat sich am Umfang des NT seit Athanasius nichts mehr geändert, wiewohl es durchaus kirchliche Diskussionen auf Synoden und Konzilien zu einzelnen Schriften noch gab.
Aber auch die Bücher des neuen Testamentes aufzuzählen darf man nicht unterlassen. Diese sind nämlich: Vier Evangelien, nach Matthäus, nach Markus, nach Lukas, nach Johannes. Alsdann die Geschichte der Apostel, und die sogenannten sieben katholischen Briefe der Apostel, nämlich: Einer von Iakobus, zwei von Petrus, dann drei von Johannes, und ferner Einer von Judas. Ausser diesen sind vierzehn Briefe des Apostels Paulus vorhanden, welche in folgender Ordnung geschrieben sind: Der Erste an die Römer, dann zwei an die Korinther, und hierauf an die Galater; dann an die Epheser, alsdann an die Philipper und an die Kolosser, nach diesen zwei an die Thessalonicher, und der an die Hebräer, hierauf zwei an den Timotheus, und Einer an Titus; zuletzt der an den Philemon; weiterhin die Offenbarung des Johannes.
Dieses sind die Quellen des Heiles, welche den Dürstenden mit ihren Worten erfüllen; in diesen allein wird die Lehre der Frömmigkeit verkündet. Niemand darf diesen etwas beifügen, und Niemand von diesen etwas wegnehmen. In Bezug auf diese beschämte der Herr die Saducäer, mit den Worten, „Ihr seyd irrig daran, da ihr die Schriften nicht könnet." Die Juden aber ermahnte er mit den Worten: „Forschet in den Schriften, denn sie sind es, die von mir Zeugniß geben."
Allein wenigstens der größern Genauigkeit wegen füge ich nothwendiger Weise auch noch dieses meinem Schreiben bei, daß es nämlich ausser diesen auch noch andere Bücher gibt, welche zwar nicht in den Canon aufgenommen, aber von den Vätern für diejenigen zum Lesen vorgeschrieben sind, welche erst eintreten, und in dem Worte der Frömmigkeit unterrichtet werden wollen. Diese sind die Weisheit Salomons, und die Weisheit Sirachs, Esther, Judith, Tobias, die sogenannte Lehre der Apostel, und der Hirt. Und doch, Geliebte, obwohl jene in den Canon aufgenommen sind, und diese gelesen werden, wird nirgends der apokryphischen Bücher gedacht; sondern diese sind eine Erdichtung der Ketzer, welche nach Belieben Bücher schreiben, und denselben auch Zeiten zuschreiben, und beilegen, damit sie unter dem Vorwande des Alters derselben Gelegenheit haben, die Unbehutsamen hiedurch zu hintergehen.
Der Kanon entstand anders als "hierarchisch" von oben per Dekret.