angel29.01
Der Nährboden für Radikalismus sind fehlende Aufklärung in diesen Kulturen. Respekt vor freier Meinung ist niemals falsch - solange die freie Meinung des anderen meine eigene Freiheit nicht einschränkt. Es tut mir Leid, aber man sollte das Kind nicht mit dem Bade ausschütten.
Auch finde ich es ein wenig absurd, dass du Glaube a priori als Überzeugung darstellst, die nicht hinterfragt werden darf. Der Atheismus wurde doch genau daraus geboren, DASS man solche Dinge hinterfragen kann. In sofern wäre diese Behauptung bereits widerlegt, oder kannst du beobachten, wie Atheisten in Deutschland aufgrund ihres Weltbildes abgeschossen werden?
Streitereien aufgrund des Weltbildes sind jedoch mehr oder weniger normal, solang das aber auf argumentativer Ebene bewegt ist doch alles ok.
Im Übrigen war es in der damaligen Sowjetunion (wie auch umgekehrt im Westen) nicht wirklich "erlaubt", das System zu hinterfragen. Das lässt sich sehr gut mit einigen Teilen der islamischen Welt von heute vergleichen.
Nochmal, ein Zeichen für Radikalismus und Fanatismus ist mit AUCH Sicherheit, dass man gegenüber Argumenten unzugänglich ist. Das ist jedoch bei den meisten Überzeugungen der Fall (ja, ich halte durchschnittliche Atheisten für genauso wenig unvoreingenommen, wie den durchschnittlichen Gläubigen)
angel29.01 schrieb:Wenn mir ein Kommunist sagt, sein System sei besser, dann muss er mir das beweise. Und wieder gibt es keine Beweise.
Du verwechselst da etwas. Der "Kommunismus" (bzw. eine Abwandlung davon) hatte Jahrzehte lang bestand - auch heute noch.
Man kann diskutieren, man kann Argumente dafür und dagegen finden. Daher gibt es auch Leute, die dafür und Leute, die dagegen sind.
Wo also ist der Unterschied zum Glauben? Es gibt Leute, die dafür sind und Leute (wie du), die dagegen sind.
Es ist in meinen Augen schon etwas unsinnig von Beweis zu sprechen. Wie soll ein solcher Beweis aussehen. Mathematisch, formal logisch? Beweise mir doch formal logisch, dass Vanillie besser als Schoko schmeckt..nein, es gibt ARGUMENTE dafür und dagegen. Jeder von uns muss bewerten, welche für IHN schwerer wiegen. Das nennt man diskutieren. Ist es dir noch nie passiert, dass eine andere Person - obwohl ihr beide alle Fakten kanntet - zu einer Situation eine unterschiedliche Ansicht hatte?
[/quote]Beim Glauben kann ich das nicht. Wie auch? Jeder Gläubige hat seine eigene kleine Version von Gott an die er glaubt. Und die existiert nur in seinem Kopf.
Und in deinem Kopf existiert genau dieser Glaube. "Ich habe Recht, alle anderen Unrecht". Ist das etwa besser? Ist diese Einstellung tatsächlich besser als die eines friedlichen Gläubigen mit seinem eigenen kleinen Gott im Kopf, der niemand etwas zu Leide tut? Und kannst du BEWEISEN, dass es sich bei seiner Vorstellung von Gott nur um eine Wahnvorstellung handelt? Darauf wäre ich gespannt.. Ich behaupte aber, dies ist nicht der Fall, falls du also keinen Beweis gegen diesen "privaten Gott" einer Person vorbringen kannst, dann solltest du besser dazu schweigen, solange sie niemand damit schadet.
Dir sollte klar sein, dass jeder Mensch seine eigene Meinung für die Richtige hält. Logisch, sonst wäre es ja nicht seine Meinung (er hätte bereits eine andere). Du stellst das hier so dar, als wäre es offensichtlich, dass Gläubige falsch liegen. Bisher habe ich jedoch noch nicht EIN(!) stringentes Argument dafür gehört. Man kann sicher Argumente dafür und dagegen anbringen, aber nichts ist so gewichtig, dass die eine Seite aus dem Rennen befördert wird.
Es ist in meinen Augen daher mehr als nur chauvinistisch, wenn man die andere Seite a priori als "Wahnvorstellung" abtut. Nix für Ungut, aber wo meinst du liegt hier der Unterschied zu Gläubigen, die absolut davon überzeugt sind, dass sie selbst Recht haben? Es gibt nämlich tatsächlich auch gute Argumente FÜR den Glauben. - und Sei es für die einzelnen Personen lediglich ihre eigene Erfahrung. Aber wer bist du, dass du diese bewerten darfst?
Das wars für mich für heute ;) Gute Nacht.