Erschafft jeder Realität selber allein durch Glauben?
19.05.2008 um 15:43
So nun mal wieder zu Dir.
@ Rasco
NeP: „So einfach gehe ich da nicht mit, Zeit ist kein Produkt des Bewusstseins, sondern eine Bedingung für diese.“
Woraus schließt du das?
Erstmal muss ich nicht nicht belegen, das es so ist, sondern eben Du das es so ist, wie Du hier sagst. Ich lege mal ein Zitat dazu, von etwas das Du weiter später an Coelus geschrieben hast.
Moment, ich bin kein Vertreter/Anhänger einer Hypothese, für mich ist das Realität, und zwar gelebte Realität. Es ist ebenfalls nicht seriös, mir hier bloßes Hypothetisieren zu unterstellen, um damit aufzuzeigen, dass es auch für mich bloße Hypothese wäre.
Es tut mir Leid, aber es ist nur eine Hypothese, wir nehmen ja schon hin, das Du den Begriff, gänzlich anders interpretierst, als allgemein üblich, was im übrigen hier ja nicht nur bei mir zu Verwirrung führt, sondern eben auch andere nicht gerade glücklich macht, es ist nicht entscheiden, was Du glaubst, und ob Du es für eine Realität hältst, es ist Deine Vorstellung, und Theorie und Hypothese sind klar definiert. Wenn Du es nicht real prüfen kannst, ist es und bleibt es eine Hypothese, ein Hypothese bleibt auch eine, wenn der der sie für wahr hält und glaubt es sei Realität nicht zeigen kann das sie überprüfbar ist. Wenn das nicht so wäre, könnte jeder Vertreter einer Hypothese einfach sagen, das es für ihn aber gelebte Realität wäre, und den Anspruch dann erheben, keine Hypothese zu vertreten. Wie gesagt, da gehe ich einfach nicht mit, Du sprengst einfach die Rahmen der Begriffe und versuchst die Definitionen so zu modifizieren, das aus Deinem Glauben, etwas gleichwertiges wie eine wissenschaftliche Theorie oder Aussage wird. Das habe ich Dir schon mal vorgehalten, da hast Du es aber auch bestritten. Hier sehe ich das nun aber anhand Deiner Aussagen schon für einfach ganz klar an.
Also, auch wenn Du glaubst, es sei für Dich keine Hypothese, es ist eine und es beleibt eine, Dein Glauben wird daran nichts ändern. Sonst erglaube Dir doch eine Realität in der wir Dir einfach Recht geben.
Ich Frage mich auch wirklich, warum Du Dich nicht wunderst, das Du Dir eine Realität erglaubst, in der Dir so viele Widersprechen. Ich meine Du glaubst, ja offensichtlich schon so richtig und in Deinem Sinne, das Du Recht hast, und das Dein Glaube Deine Realität erschafft, ich verstehe dann nicht, warum Du trotz dieser sicheren Überzeugung und gelebter Realität, dennoch nicht in der Lage bist, Dich durch Wände zu glauben, den offensichtlich musst Du ja dennoch glauben, das eben man nicht durch Wände gehen kann, und das obwohl Du Dir ja so sicher im Glauben bist.
Warum auch, glaubst Du, das Du Dir hier soviel Widerstand und Widerspruch erglaubst, also wenn ich mir so sicher wäre wie Du, und es für mich gelebte Realität wäre, dann würde ich mir hier aber mehr Zustimmung erglauben. Also warum erglaubst Du Dir hier Widerspruch?
Zurück zur Zeit, weißt Du ich halte es mal nur der Freude wegen mal so wie Du und sage, ich bin deswegen sicher, das es Zeit so wie von mir gesagt gibt, weil es für mich gelebte Realität ist, ich denke das wird Dich doch überzeugen, das ich Recht habe.
NeP: „Es gibt somit Zeit.“
Hier geh ich mal dazwischen. Du setzt hier automatisch Veränderung unter die Prämisse von Zeit, weil wir Veränderung zeitlich erfahren. Das würde ich aber keinesfalls auf Alles umlegen. Es würde auch bedeuten, dass Alles zu etwas wird, was es zuvor nicht war. Da Alles aber auch jenes einschließt, kann es sich nicht in der Weise verändern, weil es bereits ist, was es je werden wird.
NeP: „Alles was ist, ist nicht Alles was sein könnte oder Alles was nicht ist.“
Wenn es nichts gibt, was Alles nicht wäre, dann kann Alles nicht zu etwas werden, was es nicht längst schon ist.
NeP: „Ich spreche von Alles immer vom dem was ist. Es ist richtig, Alles verändert sich, und das über die Zeit, nur durch diese Veränderung ist Bewusstsein erst möglich.
Nein, nein, nein, dem kann ich mich gar nicht anschließen. Alles kann sich in dem Sinne nicht verändern. Es ist in meinen Begriffen ewiges und grenzenloses Bewusst-Sein. Es bedarf selbst keiner Zeit, bestenfalls erschafft es Zeit, um sich darin zu erfahren.
Nein, Alles ist eben ja auch nicht die Ursache seiner selbst, wenn es ewig ist, und es beinhaltet auch nicht seine Grenzen, wenn es Grenzenlos ist, somit gibt es Dinge, die eben nicht in Alles sind, auch wenn das zu einigen Problemen in der Definition führt. Deswegen mag ich auch Alles, es ist so schön paradox und irgendwie auch widersprüchlich. Wie ich schon zu Falke schrieb, erschaffen bedingt Zeit, man kann Zeit nicht erschaffen, und es gibt ohne Zeit, kein Bewusstsein. Ich will aber die Erklärung nicht nochmal hier schreiben, lese einfach mal nach, was ich und er so schreiben.
NeP: „Alles wird von seiner inneren Struktur zu etwas Anderem, etwas das es zuvor in der Form nicht war. Alles mag implizit die Möglichkeit innehaben sich mannigfaltig zu Formen, aber Alles beinhalten nicht schon alle diese Formen, es hat eine Form, welche sich über die Zeit ändert.“
Damit gehe ich keinesfalls konform, alleine, weil diese Sicht Alles und Zeit gegenüberstellt, was einen inhärenten Widerspruch darstellt, weil Zeit damit nicht Alles wäre, sondern eine Existenz, der Alles selber unterstehen würde. Damit aber wäre Alles nicht mehr Alles.
Wie ich schon schrieb, Alles ist schon ein Widerspruch an sich, weil man könnte auch sagen, Alles muss auch Alles beinhalten, was nicht Alles ist, damit es Alles ist, sonst gäbe es etwas, das nicht Alles ist und Alles wäre dann nicht Alles. Also für Deinen Widerspruch bedarf es der Zeit nicht. Auch muss doch eh Zeit in Alles sein, und kann nicht erschaffen werden, sonst wäre ja in einem Alles wo Zeit noch nicht ist, etwas in Alles nicht drin, also muss Alles doch schon immer und ewig Zeit beinhalten. Du sagst ja, alles ist ewig und verändert sich nicht, dann kann es kein Alles ohne Zeit geben, denn wenn Alles Zeit erschafft, dann hätte es sich ja verändert, denn Alles kann ja Zeit nicht außerhalb seiner selbst erschaffen, es ist ja grenzenlos und es gibt kein Außerhalb, wie also sollte denn ein Alles ohne Zeit sich von einem Alles mit der von diesem selber erschaffenen Zeit sich unterscheiden können, denn Alles wäre ja ohne Veränderung, nie in der Lage, sich von sich selber zu unterscheiden. Was nun dazu führen würde, das es kein Bewusstsein geben würde, denn so kann es auch kein Erkennen geben, ohne Unterscheidung auch kein Sein, und ohne Sein, kein Bewusstsein.
Glaube mir mal, ich denke darüber schon länger nach, und ich kenne eine Menge Steine zum stolpern.
NeP: „Alles kann nicht allmächtig sein, es kann nicht die Gesetze bedingen, nach denen es sich verändert.“
Das würde allerdings bedingen, dass es etwas gibt, das Alles nicht ist.
NeP: „Alles ist ja auch nicht die Ursache seiner selbst, es gibt ja Dinge die eben nicht sind. Wenn alles keinen Anfang hat, also nie geworden ist, dann beinhaltet es natürlich nicht seinen Anfang noch die Ursache seine selbst. Alles ist in dem Sinne eben Alles was ist, und nicht Alles was ist und nicht ist und sein könnte und nicht sein könnte.“
Das ist mir zu sehr in menschlichem Maßstab gedacht, der schlichtweg alles in Zeit wahrnimmt. Das trifft es m. E. nicht.
Das ist mir zu wenig im menschlichen Maßstab gedacht, da Du und ich nun Menschen sind, halte ich es sehr schwer, diesen zu verlassen, und das was Du hier schreibst, erklärt auch nichts, sondern sagt nur, das Du es anders siehst.
NeP: „Alles ist nicht die Ursache der ersten Bewegung, diese ist mit der Zeit eine gegebene Eigenschaft dessen was eben ist.
Wenn Alles aber schon immer war, wie kann es dann eine erste Bewegung haben?
NeP: „Hat es ja nicht, es hat sich immer bewegt. Sein an sich bedingt Bewegung, keine Veränderung kein Sein.“
Wieso? Wie kommst du darauf, dass Sein Veränderung bedingen würde? Das sehe ich ebenfalls unzutreffend, weil in recht menschlichen Bezugsrahmen gedacht, der hier schlichtweg versucht, Dinge, die er nicht wirklich begreifen kann, nämlich Ewigkeit und Unendlichkeit, zu schematisieren, um sie letztlich doch in den Griff zu bekommen bzw. sie zu begreifen, was ihm aber letztlich nie gelingen kann.
Wie gesagt, als Menschen, denken wir eben als Menschen, da gibt es kein Ausbrechen. Egal was Du nun schreibst, ich habe es weiter oben schon erklärt, warum es ohne Veränderung kein Sein gibt. Wenn Du versuchst es mal logisch nachzuvollziehen, wirst Du erkennen, das da schon was wahres dran ist.
NeP: „Glaube ist nun aber auf einer anderen Ebene der Existenz als Zeit angesiedelt.
Ich meine, Glaube ist das immaterielle Gehwerkzeug des Bewusstseins in dieser Dimension.
NeP: „Ich glaube, Du solltest das was bei Dir Glaube ist, mal anders nennen.“
Mir fällt dafür kein passendes Vokabular ein, das sich verständlicher kommunizieren lässt.
Dann solltest Du mal eine Weile überlegen, denn es trifft es so wenig, das es hier wirklich bei der Diskussion zu Missverständnissen führt, wenn ich sehe, wie oft Du hier jedem erklären musst, was Du unter Glaube verstehst. Wenn der Begriff es eben nicht trifft, wie allgemein verstanden, dann musst Du es eben anders nennen. Ich kann auch nicht von Banane schreiben, wenn ich Apfel meine, und immer erklären, das ich Banane eben nicht als so etwas gebogenes gelbes Ding sehe, sondern mehr von grünen und roten Dingen spreche.
Ich würde den Beginn von Glaube parallel zum Beginn des Körperbewusstseins, oder des Ich-Bewusstseins als Mensch sehen.
NeP: „Glaube ist also etwas das entsteht, wer erschafft denn dann Glaube?“
Ich meine, er wird nicht in dem Sinne erschaffen, er ist Ausdruck des Bewusstseins, das wir hier erforschen und erfahren.
NeP: „Wenn Alles ewig ist, und sich seiner bewusst, dann mag Glaube als Funktion dessen auch etwas sein, das zwar bedingt durch Bewusstsein ist, aber in dem Sinne nicht erschaffen wurde.
Das ist mal seit langem ein neuer Gedanke für mich, es könnte etwas geben, das durch etwas bedingt in dem Sinne eigentlich erschaffen werden müsste, aber dennoch nicht wurde weil die Ursache selber ewig ist und nicht erschaffen wurde also selber ohne Anfang ist.“
Ja, darin stimme ich dir völlig zu.
Ich freue mich echt, wenn wir einen Punkt finden, wo wir uns einig sind. :)
NeP: „Du gehst von einem Anfang aus, einem Körperbewusstsein, das einen Beginn hat.“
In der Erfahrung, nicht in seiner Existenz.
NeP: „Nicht erfahrenes Bewusstsein ist aber schon etwas sehr seltsames oder findest Du nicht? Es heißt ja eben bewusst sein, und das ist ja sich selber erfahren, ein sich nicht erfahrendes Bewusstsein wäre ein sich nicht bewusstes Bewusstsein, und das scheint mir schon leicht paradox. Wenn ich mir nicht bewusst bin, habe ich kein Bewusstsein, ich bin dann bewusstlos, und nicht ein sich nicht bewusstes Bewusstsein.“
Und mit diesem, für unser menschliches Verstehen, scheinbaren Paradoxon stoßen wir nämlich exakt an der Mauer der zeitlosen Ewigkeit wieder unsere Köpfe an. Dieses Paradoxon entsteht erst durch den Bezugsrahmen Zeit.
Ist die Ewigkeit nicht zu jederzeit unendlich, und nicht zeitlos? Macht zeitlose Unendlichkeit einen Sinn, reicht nicht Unendlichkeit? Das Paradoxon entsteht für mich nicht durch den Bezugsrahmen Zeit, sondern durch das was Du an Wörter aneinander reihst. Du wirst als Mensch immer ein menschliches Verstehen haben. Das erinnert mich ja an das nicht rote Rot, was ich schon Falke sagte, das es so etwas nicht gibt.
Also ein „sich nicht bewusstes Bewusstsein“ wird nicht durch den Bezugsrahmen Zeit zu einem Paradox, sondern durch die Worte und deren einzelne Bedeutung, die so nämlich sich widersprechen und ausschließen.