Die Zeugen Jehovas
23.07.2012 um 23:04
Ein Zeuge Jehovas darf nie etwas als falsch einräumen. Während die Führung sich selbstverständlich erlaubt, Änderungen in der Lehre vorzunehmen, bsp. vom Buch Daniel (2011) die Deutung mit dem Standbild, ist es einem Zeugen Jehovas verwehrt zu sagen, die vorige Version hätte ihm besser eingeleuchtet.
Nun behaupten Sie schließlich, der Autor der Zeitschriften Wachtturm und Erwachet sei Jehova Gott selbst, aber dann erhebt sich doch die berechtigte Frage, was ist das für ein Gott, der sich im Lauf der letzten 80 Jahre so oft selbst widersprochen hat, indem die Lehren und Veröffentlichungen ständig erneuert wurden oder sogar hinfällig. Z. B. steht im WT vom 1. 10. 1976, die katholische Kirche habe darin versagt, ihre Anhänger zu belehren, dass man keine Hoffnung auf ein menschliches System setzen soll. Angeführt wird Joh. 17:16 wo Jesus sagt, er sei kein Teil der Welt, also sollten auch seine Jünger kein Teil der Welt sein.
1992 beantragte die Wachttower Bible & Tract Society bei der DPI, als NGO (Nichtregierungsorganisation) bei der UNO tätig sein zu dürfen und dies wurde auch genehmigt. Erforderlich hierzu war die unterzeichnete Erklärung, finanzielle und personelle Mittel bereit zu stellen um die Ziele der UNO einer breiten Bevölkerung nahe zu bringen, diese Ziele persönlich zu unterstützen, etc. 2002 hinterfragten zahlreiche Zeugen Jehovas diese Angelegenheit und die Mitgliedschaft dort wurde beendet. Nun vertreten Zeugen Jehovas - ebenfalls als NGO - die Konferenz für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE).
So schnell wandeln sich Grundsätze.
Oder: Bis Anfang 2002 war es einem Zeugen Jehovas unter Androhung des Gemeinschaftsentzugs verboten, sich an Polizei und/ oder Staatsanwaltschaft zu wenden, wenn sein/ ihr Kind missbraucht wurde. In den USA wurden etliche Fälle mit einem Vergleich beendet und den Opfern gleichzeitig untersagt, darüber zu sprechen. Schaut euch den Film "Aufgewachsen mit Jehova" (YouTube) an, dort wird gezeigt, wie eine ehemals hochrangige Mitarbeiterin der WTG entlassen/ausgeschlossen wurde, weil sie fast 23.000 Fälle dokumentiert hatte und erschüttert darüber war, dass sich offensichtlich niemand darum kümmerte. Sie konnte dies nicht mehr mit ihrem Gewissen vereinbaren und gründete "Silent lambs". Im Juni 2012 erging in den USA (Californien) ein Urteil gegen die WTG, in der allein die Organisation 21 Millionen Dollar Strafgeld zahlen soll, weil sie über den Kindesmissbrauch informiert waren, bzw. über den Täter und dazu schwiegen. Der weitere Verkauf ihrer Immobilien wurde untersagt.
Soll eine solche Handlungsweise unter göttlicher Inspiration stehen?
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