@Namah warum sie "freunde" wurden ,steht da doch.
was die zuvor an zwistigkeiten hatten ,scheint auch da zu stehen : machtrangeleihen
aber ich kann nochn bissl weiter ausholen:
Welche Regierung ist für uns die höchste?
12 Jesus beantwortete die Frage des Pilatus nicht direkt, sondern erwiderte:
„Mein Königreich ist kein Teil dieser Welt. Wäre mein Königreich ein Teil dieser Welt, so hätten meine Diener gekämpft, damit ich den Juden nicht ausgeliefert würde. Nun aber ist mein Königreich nicht von daher.“
Beachten wir, daß Jesus in seiner kurzen Antwort dreimal das Königreich erwähnte. Das erinnerte Pilatus und alle, die zuhörten, wieder an das Thema Königreichsregierung. Daher fragte Pilatus erneut: „Nun denn, bist du ein König?“ (Joh. 18:36, 37). Es war also klar, worum es bei diesem dramatischen Geschehen ging, und niemand konnte übersehen, warum Jesus vor Gericht stand. Beachten wir den weiteren Ablauf. Jesus antwortete:
„Du selbst sagst, daß ich ein König bin. Dazu bin ich geboren worden und dazu bin ich in die Welt gekommen, damit ich für die Wahrheit Zeugnis ablege. Jeder, der auf der Seite der Wahrheit ist, hört auf meine Stimme“ (Joh. 18:37).
13 Daraufhin sagte Pilatus zu den religiösen Führern und zu der Menge der Juden: „Ich finde kein Verbrechen an diesem Menschen.“ Doch die Menge war unnachgiebig und wies Pilatus darauf hin, wie sich Jesu Lehre vom Königreich von Galiläa aus in ganz Judäa ausgebreitet hatte. Zu jener Zeit war Herodes Antipas Tetrarch in Galiläa und strebte nach dem Königtum der Juden. Was also erschien Pilatus passender, als Jesus vor Herodes zu bringen, der sich gerade in Jerusalem aufhielt? Er sandte ihn folglich zu Herodes, der ihm viele Fragen stellte in der Hoffnung, er werde ein Zeichen vollbringen. Doch Jesus, der gesalbte König Jehovas, war nicht bereit, sein Königtum herabzusetzen, nur um die Neugierde des Herodes zu befriedigen. Er blieb stumm. Herodes, der selbst gern König gewesen wäre, war enttäuscht und machte sich über Jesu Königtum lustig, indem er seinen Soldaten gebot, Jesus ein königliches Gewand anzulegen, und sandte ihn zu Pilatus zurück (Luk. 23:4-11).
14 Pilatus und Herodes waren zwar von diesem Tag an Freunde, doch das nützte Herodes nichts. Übrigens mag es interessant sein, zu erfahren, welches Geschick Herodes danach im Gegensatz zu Jesus widerfuhr. Die Geschichte berichtet uns daß, der ehrgeizige Herodes einige Jahre später von seiner ehebrecherischen Frau Herodias angestachelt wurde, nach Rom zu gehen und von Kaiser Caligula das Königtum zu erbitten. Doch der Kaiser geriet darüber so sehr in Zorn, daß er Herodes nach Gallien verbannte. So verlor Herodes seine Stellung und auch seinen Reichtum. Jesus hingegen hatte es abgelehnt, zu einem irdischen König gemacht zu werden. Er hatte allem entsagt, was er auf der Erde hätte besitzen können (Matth. 8:20; Joh. 6:15). Jesus demütigte sich und unterwarf sich vollständig dem Willen Jehovas. Er fand Freude daran, dessen Willen zu tun, und strebte nach dem himmlischen Königreich. „Für die vor ihm liegende Freude“ erduldete er alle Schmähungen und Folterungen, die seine Feinde über ihn bringen konnten, denn er wußte, daß er sich durch die Bewahrung seiner Lauterkeit bis zum Tode für das herrliche vor ihm liegende Königtum qualifizieren würde (Hebr. 12:2; Matth. 25:31).
15 Noch einmal stand Jesus vor Pilatus. Und noch einmal trat die Streitfrage um das Königreich in den Vordergrund, als Pilatus die Menge der Juden fragte: „Wünscht ihr . . ., daß ich euch den König der Juden freigebe?“ Doch damit nicht genug. Auch die römischen Soldaten griffen das Thema Königreich und Regierung auf. Zum Spott setzten sie Jesus eine Dornenkrone auf, die sie geflochten hatten, und legten ihm ein purpurnes äußeres Gewand an. Sie schlugen ihm ins Gesicht und nannten ihn den König der Juden (Joh. 18:39 bis 19:3). Nichts deutet darauf hin, daß Jesus versucht hätte, die Dornenkrone abzunehmen. Sie blieb auf seinem Haupt, wodurch die Streitfrage, um die es ging, deutlich hervortrat. Niemand wurde darüber im Zweifel gelassen. Als Pilatus die Juden aufforderte, Jesus selbst an den Pfahl zu bringen, stellten sie die ganze Sache zwar sehr geschickt, aber fälschlicherweise so hin, als ginge es um einen Angriff auf die römische Staatsgewalt, indem sie sagten: „Wenn du diesen Mann freiläßt, bist du kein Freund Cäsars. Jeder, der sich selbst zu einem König macht, redet wider Cäsar“ (Joh. 19:12).
16 Es schien, als ob Pilatus an jenem Tag dem Vorsatz Gottes diente, wie dies bei Cyrus, dem Perser, der Fall gewesen war. (Vergleiche Jesaja 45:1-7.) Pilatus brachte dann die Sache zum Höhepunkt, als er sagte: „Seht! Euer König!“ Da verlangten die Juden, daß Jesus an den Pfahl geschlagen werde, worauf Pilatus fragte: „Soll ich euren König an den Pfahl bringen?“ Was antworteten sie? „Wir haben keinen König außer Cäsar!“ (Joh. 19:14, 15). Diese Menschen legten im Grunde selbst Zeugnis über die Streitfrage ab, derentwegen Christus getötet werden sollte. Jesus brauchte kein Wort zu sagen. Ihre Worte sagten alles.
17 Schließlich wurde die Streitfrage um die Königreichsregierung noch dadurch hervorgehoben, daß Pilatus an Jesu Marterpfahl eine Inschrift in Hebräisch, Lateinisch und Griechisch anbringen ließ. Alle, die damals zugegen waren, konnten sie lesen und waren nicht im ungewissen darüber, warum Jesus an den Pfahl gebracht worden war. Die Inschrift lautete: „Jesus, der Nazarener, der König der Juden“. Als die jüdischen Oberpriester sie sahen, waren sie darüber erbost und sagten zu Pilatus: „Schreibe nicht: ,Der König der Juden‘, sondern daß er gesagt hat: ,Ich bin König der Juden.‘ “ Doch Pilatus antwortete: „Was ich geschrieben habe, habe ich geschrieben“ (Joh. 19:19-22).
ahja zur feindschft der beiden:
Philon (Philo), ein jüdischer Schriftsteller des 1. Jahrhunderts u. Z., der in Alexandria (Ägypten) lebte, beschreibt ein ähnliches Vorgehen des Pilatus, das Protest hervorrief. Diesmal ging es um goldene Schilde, die Pilatus in seinem Quartier in Jerusalem hatte aufstellen lassen und die seinen Namen und den Namen des Tiberius trugen. Die Juden erhoben Einspruch beim Kaiser in Rom, und Pilatus wurde angewiesen, die Schilde nach Cäsarea bringen zu lassen (Gesandtschaft an Gajus, XXXVIII, 299—305).
Josephus weiß noch von einem weiteren Aufruhr zu berichten. Für den Bau eines Aquädukts, über den Wasser aus einer Entfernung von ungefähr 40 km nach Jerusalem geleitet werden sollte, verwandte Pilatus Gelder aus dem Tempelschatz in Jerusalem. Große Menschenmengen protestierten dagegen, als er die Stadt besuchte. Pilatus schickte verkleidete Soldaten unter die Menge, die auf ein vereinbartes Zeichen über diese herfallen sollten. Die Folge war, daß es unter den Juden viele Verletzte und auch Tote gab (Josephus, Jüdische Altertümer, 18. Buch, Kap. 3, Abs. 2; Geschichte des Jüdischen Krieges, 2. Buch, Kap. 9, Abs. 4). Offensichtlich wurde das Projekt vollendet. Wie vielfach angenommen wird, war dieser Konflikt der Anlaß, bei dem Pilatus ‘das Blut von Galiläern mit ihren Schlachtopfern vermischte’, worüber in Lukas 13:1 berichtet wird. Daraus scheint hervorzugehen, daß die Galiläer direkt im Tempelgebiet niedergemetzelt wurden. Es läßt sich nicht mit Sicherheit feststellen, ob es sich bei diesem Vorfall um das von Josephus geschilderte Ereignis handelte oder um eine andere Begebenheit. Da die Galiläer jedoch Untertanen von Herodes Antipas, dem Bezirksherrscher von Galiläa, waren, könnte dieser blutige Zusammenstoß zumindest zu der Feindschaft beigetragen haben, die zwischen Pilatus und Herodes bis zu Jesu Verhör bestand (Luk 23:6-12).