@off-peak - nochmal zu den "Blutsbrüdern"
off-peak schrieb:
Für mich ist auch die Sache mit der Verweigerung einer Bluttrasfusion typisch fürs Glauben: zum Einen ist es kompletter Unsinn, sich an irgendwelche Fantstereien zu halten.
(Ob es sich bei Gott & Co letztlich um eine Fantasterei handelt, die kein reales Gegenstück besitzt oder jemals finden wird - steht bestenfalls in Deinem Weltbild fest, das auch keine Evidenz für einen alternativen Ursprung des Lebens und Hintergründe sämtlicher Umstände bieten kann. Alle Weltbilder haben eine “fantastische“ Komponente. )
Ungeachtet der skurrilen Hintergründe religiöser Menschen, war es praktisch in vielen Fällen, in dem man Blut allgemein medizinisch bisher für eine gute Lösung hielt, wie sich jetzt zeigt, ja nun keine sooooo unsinnige Entscheidung ( nicht zuletzt sind durch die Zeugen als Versuchskaninchen, scheinbar bessere Heilungsverläufe in bestimmten Bereichen aufgefallen ).
Bestimmte Hygienevorschriften der Bibel, im Umgang mit Leichen und Quarantäneanweisungen waren seiner Zeit, bis vor kurzen (Semmelweis ) praktisch ohne sinnvolle Begründung, aber bis heute einzig richtig – so einen Treffer, mögen sich die Zeugen, wohl auch für ihr spezielles Verständnis der Bluthandhabe versprechen. Und so wie es aussieht, habe sie bei einen bisher Jahrzehnte langen BREITEN Einsatz von Blut, zumindest in minder schweren Fällen offenbar zunehmend recht - oder wollen wir uns auf Glück einigen?!;)
off-peak schrieb:
Zum Zweiten wird sich auf etwas nur deshalb berufen, weil die Glaubenden es absolut nicht verstehen. Sie misinterpreteiren mal wieder, wie so oft, den Originaltext und geben ihn als weit vorausschauende Weisheit aus. Niemand der Bibelschreiber meinte aber mit "Blut lassen" eine Bluttransfusion. Wer das glaubt, sollte sich noch mal im Kindergarten anmelden und sein Wissen ganz, ganz von vorne anfangend neu ordnen.
Und dringend sein Sprachverständnis erneuern.
Dito - meinst Du, wenn ein Jesu erwähnt, "
nicht das Schwert gegen andere zu erheben", dann gilt das nicht für Handfeuerwaffen, Drohnenangriffe, Atombomben?! Nur weil es technisch, wie eine Transfusion damals nicht anstand?
( mir wäre zwar an der Stelle auch nicht eine Transfusion in den Sinn gekommen) – aber weder die Zeugen, noch andere wissen an dieser Stelle überhaupt, worum es eigentlich Hintergründig ging – außer kein Blut zu sich zu nehmen – Die Frage warum nicht, wird gar nicht konkret erklärt, ob das Blut z.B. eine schädliche Wirkung auf den Körper haben soll, oder eine "ethische" oder andere Bedeutung anliegt. Und so lange das nicht klar ist, sind verschiedene Verständnisse und Umsetzungsmöglichkeiten eben nicht ausgeschlossen.
off-peak schrieb:
Und wer lieber echte Menschen sterben lässt, damit sein Fantasiegott "Recht" bekommt, für den wird es Zeit für Kurse in Empathie und Teamwork.
Es gibt keine Garantie auf Leben oder Gesundheit, aber es gibt Erfahrungswerte, welche Maßnahmen höhere Chancen haben.
Der Polemik-Preis ist Dir sicher! – mal sehen, ob ich da mithalten kann:
"ich behaupte gemäß dem aktuellen Erkenntnissen und medizinischen Umdenken: Das von 8 Millionen Zeugen im Vergleich zu 8 Millionen Menschen, die die üblichen Anwendungen und Risiken von Blut der letzten Jahrzehnte in breitem Spektrum, der ärztlich empfohlenen Notwendigkeit - offenbar weniger Zeugen im akuten Behandlungsverlauf oder Spätfolgen verstorben sind – übernimmst Du für die Toten Deines Standpunktes großzügig die Verantwortung?!"off-peak schrieb:
Abgesehen davon, finde ich es, menschlich gesehen, sagenhaft toll, dass es Menschen gibt, die ihr Blut für andere, noch dazu völlig unbekannte Menschen spenden. Das nenne ich Dienst am Nächsten oder Nächstenliebe pur
Ja, das entspringt einer beachtlichen Einstellung zur Nächstenliebe – keine Frage! Doch deswegen können wir die medizinische Verwendung von Blut und seine Risiken, nicht in jeder Beziehung für Bedenkenlos erklären?!
off-peak schrieb:
Hinzu kommt, dass es sehr unfreundlich ist, ein so großzügiges Geschenk abzulehnen.
Von dumm mal ganz zu schweigen.
Und wenn Jemand dann an Blutunverträglichkeit "verreckt", dann war die Annahme der Freundlichkeit willen, natürlich wichtiger und besonders geistreich?!
Blut bringt immer ein Risiko mit, mit bis zu einem tödlichen Ausgang – und bei Geschenken mit tödlichen Risiken, hat das Abwägen oder ggf. Ablehnen nichts mit Unfreundlichkeit zu tun.
Jeder Mensch, jeder Familie, jede Gesellschaft kann hier im persönlichen Fall oder im Grundsatz unterschiedlich Abwägen und Werte definieren – Du kannst doch selber Blut Spenden, und bei allen Wehwehchen verwenden – aber Dir fehlt offenbar gänzlich die Empathie, andern ein anderes Abwägen als Dein Persönliches, zu zugestehen?!
Doch gerade in dem Bereich zwischen Medizin und Überleben, ist es eben nicht nur immer eine Frage der Machbarkeit ( 3 Beispiele )
1. Wenn jemand aus ethischen Gründen, wie bei dem berüchtigten Flugzeugabsturz, nicht seine toten Mitpassagiere “auffuttern“ will, dann ist das zu respektieren – was auch immer Grundlage für seine Ethik ist?!
2. Wenn jemand mit Krebs, keine übliche Bestrahlung und Folgen möchte, dann ist das zu respektieren. Auch wenn er dafür unpopuläre alternative Behandlungsmethoden wählt, so gehört das zu den natürlichsten persönlichen Rechten – auch wenn das höhere Risiko einer alternativen Behandlung, z.B. “nur“ mit dem Verlieren der Haarpracht zusammen hängt, weil die Bedeutung in der Gesellschaft , wo die Person angesiedelt ist, ganz hoch aufgehängt ist.
3. Wenn Jemand illegale Organe für die Rettung seiner Kinder ablehnt, stehen andere Werte, statt technische Machbarkeit, im Vordergrund. Dies ist auch nicht grundsätzlich ungebührlich, wenn eine ganze Gesellschaft, in diesem Wertempfinden steht, und diese Werte Ausdrucksstark predigt oder an ihre Kinder weitergibtNatürlich waren das Extremfälle und daher geht man dort leicht allgemein einig – doch es bleibt der Grundsatz, das ein solches Abwägen in diesem Spektrum grundsätzlich erstmal legitim ist.
Und wenn Dir, in Ermangelung von persönlicher Nachvollziehbarkeit, grundsätzlich kein Respektieren möglich ist, und nur das obligatorische Polemisieren - dann ist Dein "Empathie-Kursus" ja keine so schlechte Idee.
Deine Darstellung, das hier Leute grundsätzlich partout verrecken, weil Blut stets angebracht war, und medizinische Alternativen ungleich wirkungslos sind, ist einfach falsch, und kann mit Leichtigkeit als medizinischer Aberglaube mit den skurrilen Hintergründen der Zeugen gleichziehen;)