Hitori schrieb:PS: das hier ist mein eigentlicher Acc, ich hatte nur lange den Namen des Acc vergessen und nun zufällig in einem Gastebuch wieder gefunden :D Gruß thed0ct0r
ok?!?
Dein anderes Profilbild hat mir besser gefallen ^^
Hitori schrieb:das ich früher so gut wie kein Selbstbewusstsein hatte,
Dieses Problem... es ist irgendwie... so symptomatisch. -.-
Mir sind so viele Kinder von Zeugen bekannt, die keinerlei Selbstbewusstsein haben.
Einige wenige andere Kinder haben daüfr dann wieder viel zu viel, aber das ist dann schon wieder ein ganz anderes Thema
;)Ein Therapeut, mit dem ich ein Gespräch führte, hat nur mit den Augen gerollt, als er mitbekommen hat, dass ich dort dabei war. Der kannte die Zeugen schon gut genug.
Eine andere Therapeutin, mit der ich mich unterhalten habe, hat eine ähnliche Reaktion gezeigt.
Hitori schrieb:Sie waren natürlich sehr bestürzt und mussten selbstverständlich erstmal Rat bei Menschen holen, die dafür am qualifiziertesten sind: Die Ältesten.
Die liebevollen Hüter der Herde.
Doch, bei allem was ich mitbekommen habe: sie sind sehr liebevoll. Aber sowas von.
Wobei es ein paar gibt, die sind wirklich ok. Aber für die meisten davon, die ich kenne, gilt: Sympathie- Level irgendwo zwischen Kühlschrank und Antarktis.
Hitori schrieb:ging von Haus-zu-Haus, auch wenn ich mir an jeder Haustür vorkam, als würde ich Staubsauger verkaufen.
Das konnte ich irgendwann auch nicht mehr. Mir war das so unangenehm, die Leute zu stören. (Besonders wenn ich ein hübsches Mächen irgendwo sah, es war mir so peinlich...)
Nicht mal so krass wegen der Religion. Sondern wegen der Aufmachung. Dem Samstag- vormittags- klingelputzen, immer mit dem Gefühl, die Leute zu stören. Den Klamotten. Einfach alles.
Ich hatte in der Versammlung kaum Freunde (*) (mein Vater war/ist ja kein Ältester), ich hatte "in der Welt" kaum Anschluss, irgendwie war ich gefangen im Nichts.
(*)der Fairness halber: ich hab mich mit Älteren verstanden, so Leute 45+; ideal für einen 12-jährigen, was wünscht man sich in diesem Alter mehr? Später hatte ich dann einen "Freund", mit dem ich aber alles machte, was wir hätten nicht tun dürfen, und der sogar unter "Weltmenschen" einen schlechten Ruf hatte. Das war der einzige, mit dem ich da drinnen aber dann noch wirklich was anfangen konnte...
Hitori schrieb:Darauf folgten 2 Jahre komplette Isolation ,weil alle meine "Freunde" mir augenblicklich den Rücken gekehrt hatten und man bei den Zeugen nciht gerade auf das wirklcihe Leben vorbereitet wird.
Aber du warst nicht getauft, oder?
Alles spielt sich nur in der Gemeinschaft ab. Am Besten nur Kontakt mit anderen, wenn gepredigt wird.
Am besten lehrt es dich dahingehend, Pionier zu sein.
Weil hier noch keiner die Zeugen kennt. Und niemand genervt ist, wenn sie ständig klingeln. Aber wir brauchen mehr Pioniere. Und Hilfspioniere. "Kannst du dafür Zeit einräumen?"
Hitori schrieb:Ergebnis: Es wurde ein Gespräch mit mit geführt, dann im Nebenzimmer mit meinen Eltern getuschelt und das Ende vom Lied war, das ich auf Empfehlung der Ältesten, gegen meinen Willen in die Versammlung und auf mehrtägige Bezirkskongresse geschleppt wurde.
Das hätten sie mal bei mir versucht. No way, das hätten sie schnell bereut
;)Hitori schrieb:Nur mein Bruder ist jetzt leider kein Teil meines Lebens mehr, auf anraten seiner Verlobten hin, die sagt das ich ein Hurer und Satansverherrlicher bin.
Das ist echt hart. Tut mir leid für dich.
Satansverherrlicher?
Weil du ACDC hörst, oder warum? Oder nur allgemein, weil du kein ZJ / Christ mehr bist?
Hitori schrieb:Depressionen, Selbstmorgedanken, Psychologische Behandlung, Reha.... Heute mit 24, bin ich verlobt, hole mein immer gewünschtes Studium in balde nach und bin relativ zufrieden mit mir selbst. Ich habe bessere Freunde als ich da jemals haben konnte. Das Verhältnis zu meinen Eltern ist eigentlich ganz gut
Ja, das ist krass, kenne ich auch teilweise.
Wenigstens nimmt es jetzt einen doch ganz guten Verlauf. Hoffe dass dein Bruder auch irgendwann noch zur Besinnung kommt
:)Hitori schrieb:Aber wie du auch sagst. Irgendwie hängt es immer noch in den knochen und das wird wohl nie ganz aufhören...
ich hoffe doch. irgendwann.
Habe das letzte Jahr sehr viel Zeit damit verbracht, das alles zu klären.
Als es mich eingeholt hat, war es echt heftig, ich konnte nicht mehr.
War wirklich vor Angst gelähmt. Angst vor Gott, vor Harmagedon, Angst davor, mich für den falschen Weg entschieden zu haben.
Alles war nur noch sinnlos, Leere. Angst. Depression. Dachte zuvor, ich hätte es überwunden gehabt, und dann hat es mich so eingeholt. Hoffe, das war dazu gut, um das zu klären, um meinen Frieden damit zu machen. Es wird auch wieder besser, aber manchmal sind es so Momente, da kommt es wieder. Werden aber seltener.
Weiß nicht, ob Gott es nötig hat, mit solchen Methoden zu arbeiten...