coelus
Ohje, das war nun wieder viel. Hoffe du verzeihst mir wenn ich nicht auf alles eingehe sondern versuche mich irgendwie kurz zu fassen.
Mal zum Y-Chromosom:
coelus schrieb:Ich kenne diese Feministinnen nicht, welche das von Dir erwähnte postulieren sollen, Xedion, aber ich wäre hier als Mann ein bisschen leiser nach alle dem und dann wenn es um die Gene geht sowieso und warst nicht Du es Xedion, welcher von Spermiengewinnung aus Stammzellen berichtete? Du weisst was das konkret auch für den Mann bedeuten könnte? Schlicht das Aus… und das wiederum würde ja schon fast irgendwie auf so etwas wie eine ausgleichende Gerechtigkeit hinweisen, oder etwa nicht?
Da liegt in meinen Augen ein schwerer Denkfehler vor. Ist es möglich, Spermien aus Stammzellen zu erzeugen? In einigen Jahren mit Sicherheit. Aber ist es auch möglich Eizellen aus Stammzellen zu erzeugen? JA in einigen Jahren ganz sicher, man fortscht ja bereits daran! Und was bedeutet das nun? Männer wie auch Frauen sind in Sachen Fortpflanzung in einiger Zeit gänzlich überflüssig. Schöne neue Welt. Das Aus betrifft nicht nur die Männer, wenn man schon so argumentiert muss man beide Seiten mit einbeziehen.
Was das Y-Chromosom angeht so hat dies eine ganz interessante Auswirkung. Nehmen wir doch einmal an, das Y-Chrosomom würde verschwinden. Was passiert? Die Menschheit stirbt aus, es sei denn man rettet den anderen Teil mit Hilfe von eben dieser Technologie, an der man momentan fortscht. Wenn man jedoch das tut könnte man genauso gut "den Mann" mit Hilfe von Technologie retten. Man darf hier nicht mit zweierlei Mas messen.
Interessanterweise finden scheinbar viele evolutionäre Schritte auf dem Y-Chromosom statt. Dies ist auch zu erwarten weil eine Veränderung sich hier stärker auf das Individuum auswirken kann. Meines Wissens nach vermuten Forschen den Ursprung der menschlichen Sprache genau hier, dies habe ich z.B. vor einiger Zeit gelesen. Page, lieber coelus, sagt nichts anderes, als dass man mit Hilfe von Technologie oder evtl. auch automatisch per Evolution das Y-Chromosom auf lange Sicht ersetzen kann. Er redet nicht von überlegen und unterlegen, von überflüssig usw. Das ist für mich nicht Ideologie. Ganz im Gegensatz zu einem anderen Forscher, der es kurzerhand für überflüssig und Fehler der Natur deklarierte - genau wie den Mann. Von solchen Biologismen aber halte ich nix und dabei würde zu viel von dem verloren gehen was einen Menschen eigentlich ausmacht. Daher halte ich auch nicht viel davon Analogien auf das Y-Chromosom zu ziehen.
Das Y-Chromosom ist ein Überlebenskünstler, wenn man das so sagen kann. Irgendwann wird der Mensch evtl. einen anderen Weg gehen, ob per Evolution oder Technologie. Bis dahin aber dürften noch einige tausend Jahre vergehen.
coelus schrieb:Das ist doch alles schon lange überholt Xedion, was man uns in der Schule gelernt hat, ist doch schon lange in vielen Hinsichten hin zu revidieren, weil es einfach mit den heute vorliegenden Erkenntnissen nicht deckt. „Menschen gingen Jagen und irgendjemand kam eben auf die Idee einen Speer auch gegen andere Menschen einzusetzen.“ Du musst wohl Deine Vorfahren ja völlig für als bekloppt halten, nicht Xedion?
Nein sicher nicht, aber "Krieg" hat sich doch auch nicht einfach nur so jemand ausgedacht. Auch dies hat sich irgendwie entwickelt.
Folgendes Zitat finde ich z.B. ganz interessant:
"Wir Frauen haben übersehen, dass wir nicht von einem anderen Stern jungfräulich in diese verdorbene Welt gepurzelt sind, sondern dass wir selbst Teil und Inhalt des Systems sind."
(Martina Schäfer)
coelus schrieb:Kannst Du mal irgendwie darlegen warum Du ebenso davon ausgehen willst, dass praktisch bei allen irgendwelche Formen von Rangkämpfen gegeben haben solle, wenn es doch für solche Annahmen erst Indizien gibt, welche gerade erst mal höchstens 3'500 Jahre zurückreichen?
Folgender Gedanke:
Die Geschlechter handeln zumindest in gewisser Weise genau so, dass sie dem anderen Geschlecht gefallen. Frauen schminken sich, Männer versuchen zu imponieren usw. Das halte ich für biologisch gegeben. Nun ist die Partnerwahl etwas, dass sehr tief in uns verwurzelt ist. Wir wählen unsere Partner auch unterbewusst aus bzw. wir entscheiden unterbewusst, was uns gefällt. Wenn man nachweisen kann, dass dies NICHT anerzogen ist, hätte man ein leichtes Spiel was die Rangkämpfe angeht.
Und ich gehe davon aus, dass solche fundamentalen Dinge nicht anerzogen werden. Klar der Geschmack mag sich unterscheiden aber nicht prinzipiell. Wir "riechen" ob ein anderer Mensch genetisch zu uns passt usw. Viel interessanter ist aber auch z.B. dass Frauen in ihren fruchtbaren Tagen eher auf Männer mit mehr Testosteron stehen, Männer, die aggressiver sind, sich durchsetzen können, markantere Gesichtszüge haben usw. Dies hat man in Untersuchungen festgestellt.
Es gibt also Faktoren in der Partnerwahl, die eine Frau dazu bringen, mit "männlichen" Männern zu verkehren. Wenn Frauen aber biologisch zu gewissen Phasen ihrer Periode auf eben solche Alphatiere stehen, dann bedeutet dies auch, dass dieser Geschmack schon Jahrtausende alt sein muss. So etwas entwickelt sich nicht in ein paar Generationen. Aber was macht einen solchen Mann aus? Nun er ist aggressiv, setzt sich durch, wenn es sein muss auch mit dem Ellenbogen - wie schon erwähnt. Wenn dies auch schon vor 10 000 Jahren so war ist es in meinen Augen eher unwahrscheinlich, dass es KEINE Rangkämpfe gegeben haben soll. Aus dem Tierreich weiß man ja gerade, dass immer wenn mehr Männchen als Weibchen da sind, oder mehrere Männchen um ein Weibchen werben, es zu Konflikten kommt. Wenn Frauen aber auf solche Konfliktbereite Männchen stehen ist das Ende vorprogrammiert.
coelus schrieb:Einige Faktoren welche global für alle Kulturen wirkten? An was für Faktoren denkst Du denn Xedion?
Das Bevölkerungswachstum z.B. - Witterungsbedingungen (die zumindest lokal in Regionen eine Veränderung erklären könnten) als zwei Beispiele. Eine Eiszeit könnte auch so ein Besipiel sein.
coelus schrieb:Das ist eine Milchbüchchen Rechnung Xedion und kann höchstens noch ein Erstklässer zum staunen bringen und dummerweise erzählt man sich solche Geschichten noch in der Schule. Man ist sich im Klaren Xedion in welche Richtung es sich bewegt hat. Über Jahrzehntausende von Jahren eine konstante Weltbevölkerung, erst die letzten paar tausend Jahre nach dem WARUM hat erst die Bevölkerungsexplosion eingesetzt. Das war auch ganz im Sinne der Kontrollinstanz Xedion, denn für mehr Macht, braucht es auch mehr Soldaten, mehr Frauen, mehr Sklaven, mehr Arbeiter mehr, mehr und mehr usf.
Das hört sich für mich dann doch schon sehr nach Verschwörung an, ich glaube immer noch, dass man dies "natürlich" erklären kann. Eine genaue Statistik würde evtl. helfen, habe ich aber leider keine zur Hand.
coelus schrieb:Die Vermehrungsrate ist von anderen Faktoren abhängig, als nur der natürlichen Feinde Xedion, im Falle der Kojoten z.B. vermehren sie sich explosionsartig, desto mehr natürliche Feinde sich ihnen entgegenstellen und nichts von Dezimierung, da helfen nicht mal Gift und Gewehrschüsse aus Helikoptern mehr.
Nun ja, da könnte auch ein Denkfehler vor liegen. Es gibt einfach nicht genug natürliche Feinde, aber die Vermehrung wird durch solches Vorgehen ja verlangsamt. Also ist der Kojote hier keine Ausnahme! Eine Zivilisation kann sich selbst regulieren - heute zumindest, wo wir Verhütung haben. Aber damals? Sex macht eben doch Spaß und Sex bedeutet Kinderlein, wenn man nicht verhütet. Ich zweifle daran, dass die Menschen damals darauf verzichteten, aber ausschließen kann ich es nicht.
So nun wurde das wieder etwas mehr, aber was solls
:)