@gyurica:
"Bewusstsein" ist für mich das "bewusste und unbewusste Sein". Ja, so in etwa sehe ich es auch, wobei ich 'Bewusstsein' eben nicht nur auf das menschliche Sein beschränkt sehe, sondern darüber hinaus.
Das Bewusstsein wird durch Erfahrung, Erziehung u.ä. geformt. Es entwickelt sich mit der Zeit weiter (oder auch zurück), kann sich aber auch nur verformen. Ich denke, es ist immer nur Veränderung. Erst aus unserer menschlichen subjektiven Bewertung erfolgt sowas wie 'zurück' oder 'weiter', aber tatsächlich ist es immer nur Bewegung.
Wobei ich dabei davon ausgehe, dass man als kleines Kind von außen auf Dinge gebracht wird, die uns interessieren, beispielsweise das Sprechen lernen. So erfahren wir es in unserem Glauben an Trennung und unserer daraus resultierenden Unterscheidung von Außen und Innen. Ich meine, es ist eigentlich das gleiche.
Und viele Erfahrungen macht man auch unfreiwillig.Das sehe ich völlig anders. JEDE Erfahrung machen wir aus unserer Entscheidung heraus und freiwillig. Auf unseren verstandesmäßig bewussten Willen kommt es da nicht an.
Und "Glaube" ist für mich etwas inneres. Für mich baut sich Glaube auch auf Erfahrung auf. Sehe ich auch so.
Es stärkt auf der einen Seite und auf der anderen Seite schwächt es auch, oder begrenzt. Wobei es das auch nicht bei jedem Menschen tut. Oh, ich glaube, dass es das durchaus bei jedem Menschen tut, weil Glaube und Menschsein einander bedingt.
Glaube ist für mich eine tiefe innere Überzeugung. Jo, sehe ich auch so, wobei ich tief relativieren würde. Mancher Glaube ist sehr tiefverwurzelt, ein anderer wieder weniger.
Nein, ehrlich. ich glaube, ich weiß worauf du hinaus willst. Der Stuhl bedeutet eben nicht Holz und Polster mit viel Beinen, sondern eine bequeme oder eben nicht so bequeme Sitzmöglichkeit. Ist esdas, was du meinst? Ja, in etwa.
Denn wenn ich etwas sehe, was ich noch nie gesehen habe, dann versuche ich ja erst, es mir von allen Seiten anzuschauen und mir dann ein Bild darüber zu machen. Was du hier beschreibst, ist der rationalistische Prozess.
Sicherlich ist dieses Bild subjektiv, das sehe ich ja ein, aber es ist zu mindest objektiv genug, um den Bildern der anderen in 99% zu gleichen.Nicht unbedingt. 'Die anderen' sind ebenso Dein Bild, das Du dir malst, und mit ihm malst Du auch ihre Übereinstimmung in der vermeintlich gleichen Wahrnehmung im Glauben, dass das Gesehene objektive Realität ist.
Also, wenn ich mir deinen Bericht über die "Nahtoderfahrung" durchlese, dann kann ich diese Einstellung verstehen. Aber vielleicht würde jeder Mensch das anders erleben, als du es getan hast. Diese Frage stellt sich erst gar nicht, weil es 'andere' jenseits unserer Wahrnehmung von Trennung nichtgibt. Das Sterben ist individuell und auch die Erfahrungen in einer gewissen Zwischenphase, aber jenseits davon ist es keine Frage mehr von 'andere'.
Vielleicht so eine Nahtoderfahrung genauso subjektiv, wie wir selber sind. Ja, wie gesagt, das Sterben und eine gewisse Zwischenphase ist sehr subjektiv.
Ich verstehe zwar, warum du von deinem Denken überzeugt bist, aber ich kann nicht glauben, das dem so ist. Es tut mir leid. Ist kein Problem. Du hast Dein Weltbild und Deinen Glauben, um Dein Leben in der Weise zu erfahren, wie du es tust, weil es in der Weise das Richtige für dich ist.
Und was ich erfahren will hängt deiner Interpretation nach vom Glauben ab. Nein, so meinte ich es nicht, sondern genau umgekehrt: Du bedienst dich eines bestimmten Glaubens, um zu erfahren, was Du erfahren willst, weil Du Dir mit einem bestimmten Glauben die entsprechenden Erfahrungen ermöglichst.
Wie also"bedienen" wir den Glauben, wenn wir aus seinem Blickwinkel sehen? Du richtest Deine Aufmerksamkeit in bestimmte Bereiche, und entdeckst entsprechende Glaubensbereiche zu dem Bereich, und in Verbindung mit bestendem Glauben und Erfahrungen verifizierst Du ihn und machst ihn zu Deinem Glauben.
Aber andererseits: natürlich erschaffen wir materielle Güter durch unseren Glauben
Wie das? Wenn Du einen Stuhl willst, dann diktiert Dir Dein Glaube, wie Du ihn erschaffst. Entweder du baust Dir selber einen, oder du kaufst einen. Und wenn Du selber einen baust, dann sagt dir dein Glaube, was du dazu genau brauchst, und wie du diese Dinge bekommst. Ich meine, wir hätten sogar die Fähigkeit, ihn aus der Luft zu erschaffen, ihn mit einem Fingerschnipp vor uns entstehen zu lassen, aber das liegt weit weit ab von dem, was wir glauben.
Oder meinst du das jetzt so, dass wir die Dinge, die wir sehen, anders auffassen. Das natürlichauch. Ein Stuhl, den Du vielleicht als angenehm in deiner Wahrnehmung erschaffst, könnte ein anderer als entsetzliches Teil in seiner Wahrnehmung erschaffen. Natürlich interpretieren wir in unserem Glauben an objektive Realität das so, dass der Stuhl objektiv ist, und der eine ihn nach seinem Geschmack eben so empfinden und der andere anders.
Das heißt also, wenn dein Glaube dir sagt, heißes Wasser bekommst du, wenn du es auf Eis legst, dann funktioniert das auch? Hahaha, ja, ich meine, es würde funktionieren, aber könnten wir das jemals glauben? Das würde vielen vielen tiefverwurzelten Glaubensüberzeugungen entgegenlaufen.
Du meinst also, dass mit der Lenkung der Aufmerksamkeit, auch die Dinge erschaffen werden, auf die man seine Aufmerksamkeit lenkt?
Under anderem, ja! Aber auch die Wahrnehmung unserer Selbst in Bereichen, in denen wir uns häufig nicht wahrnehmen.
Wie Sprechen zum Beispiel? Tut mir leid, aber dieseAuffassung kommt mir doch irgendwie weit hergeholt vor. Es erinnert mich stark an "per Anhalter durch die Galaxis", eben ziemlichverdreht. Wie meinst Du das? Bzw. was kommt dir daran so verdreht vor?
wieso sollten wir nicht auch die Erfahrung machen, zu verhungern?
Weil wir dann tot sind. Aber die Erfahrung, eines Hungertodes zu sterben, haben wir dennoch damit gemacht, und somit einen von unzähligen Aspekten des menschlichen Lebensspektrums erfahren.
Aber wie verändern wir dann unseren Glauben? Indem Du ihn zunächst erstmal erkennst; erkennst, was Du wirklich glaubst, und erkennst, wie dieser Glaube Deine Wahrnehmung lenkt und Du damit entsprechend Realität erzeugst. Darin erkennst Du auch, dass nicht der Glaube Dich glaubt, sondern Du es bist, der ihn glaubt, er eine aktive Handlung von Dir ist. Und wenn Du das erkennst, dann erkennst Du auch, dass Du Wahl hast, ihn weiterhin zum Ausdruck zu bringen, oder diesnicht mehr zu tun, und anstelle dessen etwas anderes wählen kannst.