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Jesus war ein Mensch - und starb nicht am Kreuz

7.697 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Religion, Mensch, Jesus ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Jesus war ein Mensch - und starb nicht am Kreuz

20.10.2011 um 00:52
Zitat von pere_ubupere_ubu schrieb:Off 17,4 Und das Weib war bekleidet mit Purpur und Scharlach und übergoldet mit Gold und Edelgestein und Perlen, und sie hatte einen goldenen Becher in ihrer Hand, voll Greuel und Unreinigkeit ihrer Hurerei; und an ihrer Stirn einen Namen geschrieben: Geheimnis, Babylon, die große, die Mutter der Huren und der Greuel der Erde


weisst wen gewisse andere deppen in dem weib erkennen??

3x darfste raten :D prunk ,scharlach und gold solten dir doch wohlbekannt sein .
Stimmt das kommt mir bekannt vor...

Hier die von Links ist doch... verdächtig!

angela-merkel-joachim-sauer-fs


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Jesus war ein Mensch - und starb nicht am Kreuz

20.10.2011 um 00:54
@hazuro
Aus den Überlieferungen der aller ersten christlichen Urgemeinden bildeten sich kurz darauf die Evangelien heraus, das stimmt aber die christliche Kirche per se baute ihre eigentliche Struktur und Grundlehre erst nach den Botschaften der Evangelien auf, daher gehört der Satz andersrum.


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Jesus war ein Mensch - und starb nicht am Kreuz

20.10.2011 um 01:09
ohne jesus keine apostel-ohne apostel keine evangelien.

die kirche hatt selbst keine evangelien kreiert,sondern vielmehr zugedichtet und "katechismen " ersonnen, um das grosse römische reich zusammenzuhalten und möglichst viele unter einem "glauben" zusammenzuhalten .
was nichts anderes war,als die übernahme heidnischer kulte und ideen, wie babylonische dreieinigkeitslehre, marienvergöterung ( eine übernahme des ägyptischen isiskultes,siehe bild)


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Jesus war ein Mensch - und starb nicht am Kreuz

20.10.2011 um 01:12
oops : muss ich die bilder wohl nachreichen :D

bild eins zum marienkult :

otr2mr KindIsimOriginal anzeigen (0,2 MB)


und bild 2


3nHtSQ Papst-Benedict XVI-SatanischesHan


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Jesus war ein Mensch - und starb nicht am Kreuz

20.10.2011 um 08:46
@pere_ubu
Dass die Kirche die Bibel selbst schrieb, hat ja auch niemand behauptet. Aber es war so, dass die Kirche bestimmte Bücher, die damals über Jesus bzw. über die Auslegung seiner Taten im Umlauf waren, dem biblischen Kanon hinzugefügt hat und andere wiederum nicht. Dabei ging es keinesfalls im Authenzität oder ähnliches, sondern einzig und allein darum, ob der Inhalt den Gemeinden oder Bischöfen gefiel, oder eben nicht.
Das heißt, dass die Entstehung des Buches, das du heute verehrst und verdrehst und damit auch deine ganze Ideologie, auf der katholischen Kirche beruht :D.


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Jesus war ein Mensch - und starb nicht am Kreuz

20.10.2011 um 10:39
Zitat von CricetusCricetus schrieb:Aber es war so, dass die Kirche bestimmte Bücher, die damals über Jesus bzw. über die Auslegung seiner Taten im Umlauf waren, dem biblischen Kanon hinzugefügt hat und andere wiederum nicht.
Kannst Du dafür ein Beispiel nennen? Der Kanon, den wir heute kennen, geht auf das Konzil von Trient zurück, wo er allerdings nur bestätigt wurde. Entstanden ist er von alleine, ohne Zutun der Kirche.


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Jesus war ein Mensch - und starb nicht am Kreuz

20.10.2011 um 11:37
@SanctusDominus
Zitat von SanctusDominusSanctusDominus schrieb:Wie man gut sieht hatte jeder Autor aller vier Evangelien seine ganz eigene Intention beim niederschreiben verfolgt.
Hier kann man eher gut erkennen wie sich der göttliche Jesus entwickelt.
Im ältesten Evangelium kommt ein normaler Jude zur Taufe
im nächsten wird ein Satz eingeschoben , damit die diskusionen um einen sünhaften Jesus aufhören, und im jüngsten wird dann ganz deutlich geschrieben , um die letzten skeptiker zum schweigen zu bringen, das er zwar sünden hat, die aber von der Menschheit und nicht seine eigenen sind.
Und so kann man die gesamte entwicklung von einem jüdischen Endzeitprediger zum christlichen Messias erkennen. Wenn die Jesusforschung irgentetwas über einen historischen Jesus erfahren möchte, dann ist das Markusevangelium das hilfreichste, da es noch nicht mit zu vielen Wundergeschichten verfälscht wurd.
Übrigens schreiben einige Jesusforscher das Jesus vermutlich ein Jünger vom Johannes der Täufer war. Eine art Lieblingsjünger weil Jesus sehr schnell begriff. Man findet einige ähnlichkeiten zwischen joh.d.T. und J.v.N., und man kann aus den Evangelien herauslesen das Joh.d.T. NICHT überzeugt war das Jesus der Messias war/ist.
Ist schon wahr wenn man sagt das die Bibel ein Buch für das Volk ist, da JEDER in diesem Buch das findet was er persönlich braucht.


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Jesus war ein Mensch - und starb nicht am Kreuz

20.10.2011 um 18:22
@Uwusch
Das Markusevangelium soll ja um die Zeit 68/69 verfasst worden sein daher ist es auch nicht verwunderlich das es als Vorlage der anderen drei Evangelien diente.

Ich bin jedenfalls froh das die längst offen für das gesamte Volk zur verfügung steht denn nun kann jeder seine ganz eigenen Rückschlüsse ziehen ohne dabei von kirchlichen Dogmen und Interpretationen beeinflusst zu werden wie es im Mittelalter noch gang und gäbe war.

Bei mir selbst zum Beispiel hat es dazu geführt das ich die identifikation von Jesus mit Gott strikt ablehne, ebenso die Lehre einer ewigen Verdammnis und auch die paulinischen Lehren die ja für die meisten gläubigen Christen heute nach wie vor genauso wichtig sind wie die Lehren Jesu und noch vieler anderer kirchlicher Doktrin und menschlicher Manipulation an den Schriften.

Leider erkennen das aber eben aufgrund des krichlichen Dogmatismus der immer noch viele Gläubige maßgeblich beeinflusst nur die wenigsten.


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Jesus war ein Mensch - und starb nicht am Kreuz

20.10.2011 um 19:30
@SanctusDominus

da kann ich dir nur gratulieren zu der erkenntnis, dass hier immer noch leute rumrennen ,die behaupten,dass jesus=gott ist , das halte ich schlichtweg für einen anachronismus.

womit ich trotzdem nicht behaupten will,dass jesus ein gewöhnlicher mensch war .


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Jesus war ein Mensch - und starb nicht am Kreuz

20.10.2011 um 20:06
@SanctusDominus
ich lese gerade ein buch , wo das christentum wissenschaftlich widerlegt wird. Bin gerade an der stelle die mir zeigt, das der Christentum ohne Kirche vermutlich nicht mehr exstieren würde
Warum?
Weil Jesus selbst schon von der Endzeit predigte. Als er tod war predigten seine Anhänger das Jesus wieder kommen würde, und das noch bevor die meisten verstorben sind. Nachlesbar in den Paulusbriefen. Ein paar Jahre später kann man lesen das man die gläubige mit gedult tröstet, und das vermutlich nur wenige noch lebende die Wiederkunft Jesus erleben werden. wieder ein paar jahrzehnte kann man im Clemensbrief lesen das die Gläubige schon sehr klagten :"dies haben wir schon in den Tagen unserer Väter gehört,und siehe, wir sind alt geworden, und nicht von dem all ist uns". die Clemensbriefe wurden nicht in die Bibel aufgenommen. Ob das ein grund war. Dann suchte man ende des 2 Jahrhunderts in der bibel nach gründen warum Jesus nicht gekommen ist, und wurde fündig: Psalm 90,4 " tausend Jahre sind vor dir, wie der gestrige Tag" . Im 4 Jahrhunder hat man sogar davor gewarnt das der Herr wiederkommen würde. Man hat immer nach Ausreden gesucht um die Gläubigen bei Stange zu halten. Der Theologe Deschner meint das das Christentum ohne Kirche und ihre Dogmen und sakramenten schon längst Geschichte wäre. Heute wenden sich viele von der Kirche ab und glauben nur den Evangelien und sind überzeugt das die Kirche nicht viel mit Jesus zu tun hat. Sie haben eigentlich recht, vergessen aber , das es ohne Kirche wohl kein Christentum geben würde


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Jesus war ein Mensch - und starb nicht am Kreuz

20.10.2011 um 20:08
@pere_ubu
warum?
hatte er 3 arme oder 4 augen ?
in unserer heutigen zeit hätten ärzte ihm vermutlich geistiges störungen zugeschrieben .
wir haben noch heute viele Sektenführer. sind das dann auch nicht gewöhnliche Menschen ?


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Jesus war ein Mensch - und starb nicht am Kreuz

20.10.2011 um 20:15
@Uwusch
Eben der Psalm 90,4 lässt nach wie vor viele Gläubige hoffen.

Wobei, ohne Kirche zumindest nicht das Christentum wie wir es heute so kennen sicherlich nicht bzw. wohl niemals so existiert hätte und inwieweit es sich ohne sie überhaupt ausgebreitet hätte ist auch eine interessante Frage...


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Jesus war ein Mensch - und starb nicht am Kreuz

20.10.2011 um 20:16
@pere_ubu
In Wort und Tat war er sicherlich alles andere als ein gewöhnlicher Mensch, das stimmt.


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Jesus war ein Mensch - und starb nicht am Kreuz

20.10.2011 um 20:17
@Uwusch



wie du schon richtig sagst: die clemensbriefe sind kein bestandteil der bibel, weil darin bereits der angekündigte abfall vom glauben begann.

die wiederkunft,war bis vor kurzem wohl ein unlösbares gleichnis,das erst mit dem rechten licht erkannt werden sollte.

siehe daniel und das gleichnis der 7 zeiten.

dass diese wiederkunft auf sich warten liess,das hängt nicht damit zusammen ,dass alles falsch ist,sondern es mussten sich bestimmte prophezeiungen auch erfüllen.


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Jesus war ein Mensch - und starb nicht am Kreuz

20.10.2011 um 20:24
Zitat von konstanzkonstanz schrieb:Kannst Du dafür ein Beispiel nennen? Der Kanon, den wir heute kennen, geht auf das Konzil von Trient zurück, wo er allerdings nur bestätigt wurde. Entstanden ist er von alleine, ohne Zutun der Kirche.
Es gibt Bücher oder Schriften, wie zum Beispiel den zweiten Clemensbrief, aber auch viele weitere, die in den christlichen Urgemeinden im Umlauf waren, aber eben nicht in den biblischen Kanon aufgenommen wurde.
Wie dieser Kanon entstand ist, meines Wissens nach, selbst unter Kirchenhistorikern gleich welcher Konfession umstritten. Fest steht lediglich, dass die beliebtesten und am weitesten verbreiteten Schriften letzten Endes Einzug in die Bibel fanden.
Fest steht aber auch, dass unabhängig von diesen Konzilien Bischöfe einen gewissen Einfluss auf die Zusammenstellung und Verbreitung gewisser Schriften hatten. Das heißt, dass man durchaus von einem kirchlichen Einfluss auf die Zusammenstellung der Bibel sprechen kann bzw. muss.


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Jesus war ein Mensch - und starb nicht am Kreuz

20.10.2011 um 21:58
über kirchliche lehren lohnt wohl kaum mehr zu streiten.
genaugenommen gibt es nichts unchristlicheres als die alten grossen kirchen ,da sie nicht gewillt oder in der lage waren /sind , uns die frohe botschaft widerspruchsfrei näherzubringen.

allzuoft haben und handeln sie unchristlich. das deutlichste zeichen dafür ist für mich die vermengung mit politik und die daraus entstehende perversion ,soldaten den dienst an der waffe schmackhaft zu machen , indem nach wie vor dann gepredigt wird:

für gott UND vaterland

dieser spagatt ist aber nicht zu bewältigen ,da man nicht 2 herren dienen kann.
zumindest dann nicht,wenn sie sich in bestimmten dingen diametral gegenüberstehen.

und das tun für mich die grossen kirchen ,allein schon mit ihrer militärseelsorge.


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Jesus war ein Mensch - und starb nicht am Kreuz

21.10.2011 um 15:44
@Fabiano
Zitat von FabianoFabiano schrieb:Wenn du es nicht wissen kannst und ich es nicht wissen kann, wie will dann eine Jesus-Forschung mehr wissen können? Es gibt keine Tonbandaufnahmen von den Predigten eines Jesus von Nazareth :D

Also was die anderen haben, haben wir auch - die Hl. Schrift.
Was also bleibt als der Glaube daran? Entweder glaube ich, was da steht oder ich bezweifle es.

Und da wir nichts anderes haben als die Hl. Schrift, können wir ansonsten nur mutmaßen was Jesus gesagt haben könnte. Das bringt uns aber auch nicht weiter.


Zu deiner Bibelstelle kann ich nur sagen: Dann ist dem wohl auch so, dass seine Jünger zunächst nicht zu den Heiden gehen sollten ! Offensichtlich änderte sich das aber später, als Jesus sagte: Gehet in alle Welt, taufet die Menschen im Namen des Vaters, des Sohnes und des Hl. Geistes und verkündigt ihnen das Evangelium (sinngemäß).

Denn den Juden wurde es ja durch Jesus bereits verkündigt. Aber diese nahmen es offensichtlich (bis auf seine Anhängerschaft) nicht an. Womöglich änderte Jesus also seine ursprüngliche Absicht später?

Ich hab auch keine Antwort auf deine Fragen. Aber ich kann es mir noch so erklären wie dargelegt :D
Extra für dich habe ich mir die Mühe gemacht eine Stelle aus einem Buch zu schreiben, um dir zu zeigen WIE die Forschung arbeitet um "echte" Jesusworte erkennen zu können. In dieser Stelle dieses Buches geht es zufälliger Weise um das missionieren.
Zitat von FabianoFabiano schrieb:Womöglich änderte Jesus also seine ursprüngliche Absicht später?
Nein , Jesus nicht, sondern seine gläubige Evangelisten.

Jesus wollte keine Weltmission

Die größte Absurdität des christlichen Antisemitismus , auf den wir unten noch zu sprechen kommen werden, ist es, dass Jesus selbst nicht nur Jude war und als Jude geboren wurde, sondern dass er dies auch aus ganzer Überzeugung war und bleiben wollte. Er hatte eine jüdische Mutter, als Jude hat er gelebt und als Jude ist er gestorben. Auch seine Jünger waren allesamt Juden. Erst die Christen haben ihn quasi zum ersten Christen gemacht, zum angeblichen Begründer einer Religion, die er , hätte er sie gekannt, sicher aus vollem Herzen abgelehnt hätte. Doch ein Toter kann sich nicht mehr wehren.

Die Tage der Urgemeinde in Jerusalem waren gezählt. Nach dem Jüdischen Krieg verschwand sie im Ostjordanland, und das palästinische Judenchristentum sank immer mehr zur Bedeutungslosigkeit herab. Dafür aber nahm das gesetzfreie Heidenchristentum einen imposanten Aufschwung, bedingt vor allem durch das Wirken des Paulus und auf längere Sicht von seinen erhaltenen Briefen bestimmt. Das Evangelium richtete sich nun auch an die Nichtjuden, und Nichtjuden waren es, die es vorantrieben und mit ihrer Mission allmählich zur Weltreligion machten.
Die ideologische Begründung zur Heidenmission lieferte ab dem 2. Jahrhundert ein Jesuswort, nämlich der sogenannte Taufbefehl am Ende des Matthäusevangeliums. Der auferstandene Christus verkündet seinen Jüngern : “Mir ist gegeben alle Gewalt im Himmel und auf Erden, Darum gehet hin und machet zu Jüngern alle Völker. Taufet sie auf den Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes und lehret sie alles. Was ich euch befohlen habe.”(Mt28,18-20) Auch Kirchenferne werden dieses Wort kennen, wenn sie schon einmal an einer christlichen Taufe teilgenommen haben, wo es gerne verwendet wird.

Abendländern fällt so meist auch nicht auf, dass hier der Christliche Anspruch auf Weltherrschaft formuliert wird. Damit ist diese Stelle bei Matthäus eine der weitreichendsten und schlimmsten Stellen des gesamten NT. Denn nicht nur beim vergleichsweise harmlosen Taufen der kleinen Kinder ist dieses Wort verwendet worden, es war auch Taufpate bei jedem Kampf gegen die “Ungläubigen”, bei den Zwangstaufen, die im Namen des Christentums durchgeführt wurden, bei der Unterdrückung und Vernichtung fremder Kulturen und Religionen, bei den Kriegen und den Ausplünderung ferner Länder im Zeichen des Kreuzes. Was für den orthodoxen Marxismus die Ideologie der Weltrevolution war, war für die Christen die Ideologie der Weltmission, die fast immer einher ging mit Herrschaft und Unterdrückung. Und man darf hinzufügen: Die Christen waren nicht nur viel früher da, sie waren auch erfolgreicher als der “ Bolschewismus”, vor dem gerade die Kirchen immer eindringlich warnten, freilich ohne die Ähnlichkeiten ihrer Ideologie mit der ihres profanen Konkurrenten zu erkennen. Und die Christen hatten mit dem Jesuswort bei Matthäus die vorgeblich bessere Argumente, denn hier hatte ja angeblich ein Gott selbst die Parole ausgegeben, und kein Engel, erst recht kein Engels und kein Marx konnte einen Gott das Wasser reichen. Der Taufbefehl ist eines der Unworte der Bibel, von denen wir unten noch weitere benennen werden.

Der mächtigste Dämpfer gegen diese Form eines christlichen Imperialismus kommt wieder einmal von der neutestamentlichen Forschung, die das Jesuszitat , in dessen Namen so viel Leid und Blut in die Welt kam, als, Erfindung des Evangelisten Matthäus erwiesen hat. Ganz abgesehen davon, dass die Erzählungen der Evangelisten vom Auferstandenen in der Forschung alle als Legenden gelten, denen kein Anhalt in der realen Welt zukommt (auch darauf kommen wir unten noch eingehend zu sprechen) , lässt sich die typische Terminologie des Evangelisten durch Sprachanalyse und Wortstatistik nachweisen. Erfindungen des Evangelisten liegen vor, wenn gehäuft dessen typische Terminologie und seine theologischen Vorstellungen in einem Wort Jesu auftauchen. Absolute Sicherheit gibt es bei diesem Verfahren zwar nicht, wie nirgendwo in der historischen Forschung. Doch ein weiterer Hinweis auf die späte Abfassung des Missionsbefehl ist die Wendung” auf den Namen des Vater und des Sohnes und des Heiligen Geistes”. Hierbei handelt es sich um eine triadische Formel, die bei den ersten Christen noch nicht verwendet wurde. Denn vor allem aus den paulinischen Briefen wissen wir, dass in der Frühzeit nur eingliedrig auf Christus (Gal3,27) oder auf den Namen Jesu (1.Kor1,13; Apg8,16;19,5;vgl. Gerd Lüdemann , Jesus nach 2000 Jahren, S.325) getauft wurde. Die hier von Matthäus gebrachte dreigliedrige Formel ist historisch später anzusiedeln und spiegelt vermutlich den Gebrauch dieser Formel in der Gemeinde des Matthäus wider, wie überhaupt Erzählungen und Worte der Evangelien oft Gemeindesituationen und Gemeindeprobleme reflektieren. Durch die Legenden vom Missionsbefehl soll der Gemeinde ihre Taufpraxis als von Jesus selbst begründet demonstriert werden

Dabei hat Jesus selbst gar nicht getauft (anders als sein vermutlicher Lehrer Johannes) , und auch seine Jünger hat er nicht dazu angehalten. Auch dies ist fast einhellige Meinung der Forschung. Auch vom Heiligen Geist hat er offenbar nie gesprochen (die sogenannten Paraklet - Stellen im Johannesevangelium gelten als nicht historisch). Jesus kannte keine Trinität, erst recht nicht mit ihm selbst als trinitarischer Person. Die Ausbildung der Trinitätslehre ist religiöse Lyrik, erdichtet aus spekulativer Fantasie ebenso wie aus vermeintlicher theologischer Notwendigkeit. Auch auf sie werden wir unten noch zu sprechen kommen. Die Gottesvorstellung Jesu war dagegen einfach und klar, es war (und es ist noch heute) die Vorstellung jedes frommen Juden, der neben Gott keinen Platz für irgendwelche Nebenherrscher kennt, mögen sie noch so dreieinig sein.


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Jesus war ein Mensch - und starb nicht am Kreuz

21.10.2011 um 15:50
Ich glaube mal, dass Jesus ein Mensch war. Aber auch so ne Art Arzt oder Psychologe zu dieser Zeit. Da die Leute damals nicht viel darüber wussten, dachten sie halt gleich, er wäre was heiliges und übernatürliches.


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Jesus war ein Mensch - und starb nicht am Kreuz

21.10.2011 um 16:17
@Fabiano
2. Teil

Und Matthäus hat noch eine weitere Absicht mit der Platzierung des Missionsbefehls. Er korrigiert damit nämlich die Aussendungsrede Jesu. Als dieser nämlich seine Jünger aussendetet, gebiet er ihnen eindringlich;” Geht nicht der Heiden Straßen und betretet auch keine Stadt der Samaritaner. Geht vielmehr zu den verlorenen Schafen des Hauses Israel. Geht also und verkündet: Das Himmelreich ist nahe herbeigekommen.” (Mt10,5b-7) Noch deutlicher wird Jesus im Gespräch mit einer Nichtjüdin , die ihn um die Heilung ihrer Tochter bittet:” Ich bin nur gesandt zu den verlorenen Schafen des Hauses Israel.” (Mt15,24) Eine bemerkenswerte Aussage: Für die “Heiden” erklärt sich Jesus als nicht zuständig. Seine Botschaft richtet sich nur an die Juden, und er schärft dies seinen Jüngern eindringlich ein.

Diese Aussagen kontrastieren auffällig mit dem Missionsbefehl und auch mit der Praxis der Heidenmission, wie sie die christliche Gemeinde des Matthäus betrieben hat. Allerdings gab es im aalersten Urchristentum keine Heidenmission . Die älteste Gemeinde hat offenbar noch an Jesu Weisung, nicht zu den Heiden zu gehen, gehalten. Erst die Hellenisten um Stephans (vgl.Apg 6-8) haben es offenbar durchgesetzt, dass sich die Mission auch an die Nichtjuden richtete. Paulus wurde dann der große Protagonist des Heidenchristentums. Die ersten Christen haben sich also bald vom Partikularismus ihres Herrn verabschiedet - mit weitreichenden Konsequenzen. Denn indem man die Weisung Jesu in ihr Gegenteil verkehrte, war es möglich, dass das Christentum sich ausbreiten und eine weltgeschichtliche Größe werden konnte. Hätte man sich an Jesu Weisung gehalten, die christliche Bewegung wäre wohl nicht über den Status einer jüdischen Sekte hinausgekommen.

Man kann es den christlichen Kirchen nicht deutlich genug sagen: Der wirkliche Jesus war offenbar zeit seines Lebens nicht an den Anhängern anderer Religionen interessiert. Er sah sich nur gesandt zu den Juden. Sie will er erreichen, zu ihnen sendet er seine Jünger aus und trägt ihnen eindringlich auf, die Gebiete der Ungläubigen, und dazu zählten auch schon die Samaritaner, nicht zu betreten. Jesus vertrat einen jüdischen Universalismus daraus gemacht und Jesu Lehre auch hier wieder verfälscht, ja in ihr Gegenteil verkehrt.

Dass Jesus Jude und nur Jude sein wollte, zeigt sich auch noch beim Vaterunser, dem zentralen Gebet , welches bis heute in jedem Gottesdienst gebetet wird. Man möge sich den bekannten Text hier noch einmal genau durchlesen:

Vater unser im Himmel, geheiligt werde dein Namen, dein Reich komme, dein Wille geschehe, wie im Himmel, also auch auf Erden. Unser tägliches Brot gib uns heute und vergib uns unseren Schuld, wie auch wir vergeben unserem Schuldigern. Und führe uns nicht in Versuchung , sondern erlöse uns von dem Bösen (Mt6,9-13)

In diesem Gebet findet sich nicht ein einziger spezifischer christlicher Gedanke. Jesus kommt in diesem gebet selbst gar nicht vor, in der Mitte steht Gott und die Bitte um das Kommen des Reiches (nicht die Ankunft oder die Wiederkunft irgendeiner Messiasgestalt). Gott ist unumschränkter Herr über Himmel und Erde, daneben kann es keinen anderen geben. Auch Jesus maßt sich keine solche Stellung an, wie die Bitte “Und vergib uns unsere Schuld” belegt, denn mit ihr stellt sich Jesus in die Reihe der Bittenden und bekennt indirekt, dass auch er selber Schuldbeladen ist, also keineswegs der Sündlose, als den ihn die Kirche später dogmatisiert. Im Vaterunser wird Gott aufgefordert, die Menschen vom Bösen zu erlösen, von einer Erlösung durch Jesus hingegen findet sich kein Wort . Und auch die Schlussformel “Denn dein Reich betont erneut die Souveränität Gottes, neben der kein Zweiter Platz hat.


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Jesus war ein Mensch - und starb nicht am Kreuz

21.10.2011 um 16:46
@Fabiano
3. und letzter Teil

Es ist bemerkenswert, dass die christliche Kirche hier seit fast 2000 Jahren ein Gebet verwendet, das zentrale Inhalte der christlichen Dogmatik, so z. B. die komplette Soteriologie (das Heilshandeln Gottes durch Jesus Christus), nicht einmal ansatzweise erwähnt, in welchem auch in keiner Weise trinitarischen Denken vorhanden ist (wie wir es noch beim Taufbefehl gesehen haben), bei dem also jeder Hinweis auf Jesus als Heilsmittler fehlt. Er wird nicht einmal erwähnt. Stattdessen ist eineindeutig jüdischer Gottesbild bestimmend. Das Vaterunser - Gebet ist durch und durch ein jüdisches Gebet, es gibt dort keine Stelle, die ein gläubiger Jude nicht aus vollem Herzen mitbeten kann. Grotesker Sachverhalt der Geschichte, dass sich ein christlicher Antisemitismus herausbilden konnte, obwohl der angebliche Stifter der Religion selber ein Jude war. Und dass die Christen jeden Sonntag ein Gebet rezitieren, dass diesen Umstand auch noch eindrücklich bestätigt.

Eben weil das Vaterunser keine spezifische christlichen Gedanken enthält, kann man davon ausgehen, dass es im Kern auf den historischen Jesus zurückgeht, denn in späterer Zeit wäre es so nicht erfunden worden. Und es ist bemerkenswert, dass es in dieser Form überhaupt überliefert wurde. Dieser Umstand erklärt sich vielleicht am besten, wenn man annimmt, dass Jesus dieses Gebet seinen Jüngern eindringlich eingeschärft hat, es in den Gemeinden bekannt war und es der Evangelist ja eingebunden in einen Kontext, der keinen Zweifel daran lässt, dass Jesus zum Heilsgeschehen dazugehört. Und so erleben es auch die Gläubigen, die die fehlenden Teile des dogmatischen Puzzles vermutlich erst einmal gar nicht bemerken oder aber aus anderen Texten, z. B. dem Glaubensbekenntnis, ergänzen. So wird dann doch noch aus einem jüdischen Menschen ein christlicher Gott


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