@fantasmagorica Es steht aber auch geschrieben:
Heben wir nun das Gesetz auf durch den Glauben? Das sei ferne! Vielmehr richten wir das Gesetz auf.(Römer 3, 31)
Und den Galater-Teil, den Du zitiert hast, aus Kapitel 3, enthält auch zuvor das hier:
Wozu nun das Gesetz? Der Übertretungen wegen wurde es hinzugefügt, bis der Same käme, dem die Verheißung gilt, und es ist durch Engel übermittelt worden in die Hand eines Mittlers. Ein Mittler aber ist nicht nur Mittler von einem; Gott aber ist einer. Ist nun das Gesetz wider die Verheißungen Gottes? Das sei ferne! Denn wenn ein Gesetz gegeben wäre, das Leben schaffen könnte, so käme die Gerechtigkeit wirklich aus dem Gesetz.Deshalb steht auch im Qur'an:
49.14. Die Wüstenaraber sagen: "Wir glauben." Sprich: "Ihr glaubt nicht; sagt vielmehr: »Wir haben den Islam angenommen«, und der Glaube ist noch nicht in eure Herzen eingedrungen." Wenn ihr aber Allah und Seinem Gesandten gehorcht, so wird Er euch nichts von euren Werken verringern. Wahrlich, Allah ist Allvergebend, Barmherzig.
49.15. Die Gläubigen sind nur jene, die an Allah und Seinen Gesandten glauben und dann nicht (am Glauben) zweifeln und sich mit ihrem Besitz und ihrem eigenen Leben für Allahs Sache einsetzen. Das sind die Wahrhaftigen. Denn nicht jeder Muslim ist ein Mum'in (Gläubiger). Und der Gesandte dieses Verses ist übrigens das Gleiche, was Paulus mit dem "Mittler" im obigen Vers meint...
Und bei Timotheus steht geschrieben:
und doch ist der Endzweck des Gebotes Liebe aus reinem Herzen und gutem Gewissen und ungeheucheltem Glauben. Dieses Ziel haben etliche verfehlt und sich unnützem Geschwätz zugewandt, wollen Gesetzeslehrer sein und bedenken nicht, was sie sagen oder was sie behaupten. Wir wissen aber, daß das Gesetz gut ist, wenn man es gesetzmäßig braucht und berücksichtigt, daß einem Gerechten kein Gesetz auferlegt ist, sondern Gesetzlosen und Unbotmäßigen, Gottlosen und Sündern, Unheiligen und Gemeinen, solchen, die Vater und Mutter mißhandeln, Menschen töten, Unzüchtigen, Knabenschändern, Menschenräubern, Lügnern, Meineidigen und was sonst der gesunden Lehre zuwider ist, nach dem Evangelium der Herrlichkeit des seligen Gottes, mit welchem ich betraut worden bin.(1 Timotheus 1, 5-11)
Und so verstehe ich es auch. Für solche ohne echten Glauben, bösartige Menschen, ist das strenge Gesetz - und so ist es gut. Denn hätten sie kein solches Gesetz, hätten solche auch keinen "Zuchtmeister". Man muss solche Menschen und ihre Boshaftigkeit eingrenzen, bevor sie sich und anderen Menschen wegen ihrer Boshaftigkeit großen Schaden zufügen, weil sie sich nicht kontrollieren können. Und ein weiser Mensch weiht bösartige Menschen niemals in seine Geheimnisse ein. Aber er betrügt sie auch nicht für seine eigenen schlechten Absichten.
Aber zum Gesetz gehört auch die Freiheit für die wahren Gläubigen, die den Glauben wahrhaftig im Herzen tragen.
Diese Stelle ist dazu auch ganz interessant, die zum Gesetz sagt:
Saget mir, die ihr unter dem Gesetz sein wollt: höret ihr das Gesetz nicht? Es steht doch geschrieben, daß Abraham zwei Söhne hatte, einen von der Sklavin, den andern von der Freien. Der von der Sklavin war nach dem Fleisch geboren, der von der Freien aber kraft der Verheißung. Das hat einen bildlichen Sinn: Es sind zwei Bündnisse; das eine von dem Berge Sinai, das zur Knechtschaft gebiert, das ist Hagar. Denn «Hagar» bedeutet in Arabien den Berg Sinai und entspricht dem jetzigen Jerusalem, weil dieses samt seinen Kindern in Knechtschaft ist. Das obere Jerusalem aber ist frei, und dieses ist unsere Mutter. Denn es steht geschrieben: «Freue dich, Unfruchtbare, die du nicht gebierst; brich in Jubel aus und schreie, die du nicht in Wehen liegst, denn die Vereinsamte hat mehr Kinder als die, welche den Mann hat.» Wir aber, Brüder, sind nach der Weise des Isaak Kinder der Verheißung. Doch gleichwie damals der nach dem Fleisch Geborene den nach dem Geist Geborenen verfolgte, so auch jetzt. Was sagt aber die Schrift: «Stoße aus die Sklavin und ihren Sohn! Denn der Sohn der Sklavin soll nicht erben mit dem Sohn der Freien.» So sind wir also, meine Brüder, nicht Kinder der Sklavin, sondern der Freien. (Galather 4, 21-31)
Man soll aber auch das Gesetz nicht wortwörtlich aus dem Buchstaben ableiten, wie es viele Unwissende und unverständige Möchtegerngelehrte getan haben und weiterhin tun. Sie legten und legen das Gesetz falsch aus, um dann in ihrer Hochmütigkeit anderen Menschen ihre Ignoranz aufzuzwingen.... Denn daraus entstand z.B. auch so ein QUATSCH!!! wie die fleischliche Beschneidung der Vorhaut - als ob man dadurch selig werden würde. Hätte es so sein sollen, dass Männer keine Vorhaut haben sollen, wäre jeder Mann im Normalfall ohne Vorhaut auf die Welt gekommen.
Und deshalb steht geschrieben:
Du rühmst dich des Gesetzes und verunehrst doch Gott durch Übertretung des Gesetzes? Wie geschrieben steht: «Der Name Gottes wird um euretwillen unter den Heiden gelästert.» Denn die Beschneidung hat nur Wert, wenn du das Gesetz hältst; bist du aber ein Übertreter des Gesetzes, so ist deine Beschneidung schon zur Unbeschnittenheit geworden. Wenn nun der Unbeschnittene die Forderungen des Gesetzes beobachtet, wird ihm nicht seine Unbeschnittenheit als Beschneidung angerechnet werden? Und wird nicht der von Natur Unbeschnittene, der das Gesetz erfüllt, dich richten, der du trotz Buchstabe und Beschneidung ein Übertreter des Gesetzes bist? Denn nicht der ist ein Jude, der es äußerlich ist; auch ist nicht das die Beschneidung, die äußerlich am Fleisch geschieht; sondern der ist ein Jude, der es innerlich ist, und das ist eine Beschneidung, die am Herzen, im Geiste, nicht dem Buchstaben nach vollzogen wird. Eines solchen Lob kommt nicht von Menschen, sondern von Gott. (Römer 2, 23-29)
Und zum Gesetz könnte man noch mehr sagen...