Wie ist die Stellung der Frau im Islam und Christentum

taothustra1 schrieb:Neulich sah ich ein Foto vom iranischen Präsidenten, neben ihm ein schwarzer Sack.
Darunter stand, Ahmadinedjad mit seiner Frau.
Und was dazu passte "ihr Name ist nicht bekannt !"

Ja, habe ich auch gesehen und musste sofort denken: Was für ein Arschloch und was für eine arme Frau

Wie gesagt, unantastbare Gültigkeit hat nur der Koran, da er das offenbahrte Wort Gottes darstellt.
Und selbst da ist dies eine Sache zwischen gott und dem einzelnen.

Puschelhasi schrieb:Wie gesagt, unantastbare Gültigkeit hat nur der Koran, da er das offenbahrte Wort Gottes darstellt.
Und selbst da ist dies eine Sache zwischen gott und dem einzelnen.

Geht das, unantastbare Gültigkeit haben und doch zugleich Auslegungssache zwischem Gott und jedem Einzelnen sein?

Gilt die Scharia nicht auch als unabänderlich im eigentlichem Sinne?

Du verwechselst den Koran mit den Ahadith.
Ich meinte dies nicht im bezug auf die auslegung sondern auf die Befolgung von Empfehlungen und Verboten im Koran.

OK, dass ich eine Empfehlung zwischen mir und meinem Gott selbst ausmachen muss/kann/darf, dies leuchtet mir noch ein aber ich kann mir nun nicht vorstellen, dass dies auch für ausdrückliche Verbote gilt.

Ein Beispiel einige Worte des Propheten (sinngemäss^^) :

Gott liebt denjenigen Mann am meisten, der lieb und gut ist zu seiner Frau.

Gott versprach einem Mann das Paradies, weil er eine Katze vor dem Verhungern bewahrte. Gott erkannte das gute Herz des Mannes.

Der Prophet verbot am Beispiel einer seiner Nichten, eindeutig und ausdrücklich die Zwangsehe. Keine Frau darf egal durch wen zur ehe gezwungen werden.

Das sind für mich u.a. bindende und wichtige Kernsätze der Botschaft des Islam.

Ist die Scharia Bestandteil des Koran und gilt deswegen als unabänderlich?
Und ist es nicht so dass der gläubige Moslem alle Regeln und Pflichten die in der Scharia genannt sind, widerspruchslos zu akzeptierten hat. Das halt nur das Forschen nach dem inneren Sinn einer Vorschrift auch nur dann zulässig ist, wenn Gott selbst ihm den Weg dazu gewiesen hat?

Es bleibt dir überlassen ob du Verbote befolgst, das ist am ende zwischen dir und gott, der dich beurteilen wird.
Er sagt dir was richtig und falsch ist, wenn du es nicht befolgst oder efolgen kannst wirst du am ende vor gott verantwortung tragen müssen.

Puschelhasi schrieb:Es bleibt dir überlassen ob du Verbote befolgst, das ist am ende zwischen dir und gott, der dich beurteilen wird.
Er sagt dir was richtig und falsch ist, wenn du es nicht befolgst oder efolgen kannst wirst du am ende vor gott verantwortung tragen müssen.

Würdest Du bitte diese Botschaft, welche ich voll unbg ganz unterzeichnen würde, per Gebet in alle islamischen Länder senden?

Wie gesagt, bei allem was ich bisher gelesen habe, galt als Tenor die Aussage, dass alle Regelungen und Bestimmungen in der Scharia keine Auslegungssache sei, sondern widerspruchslos akzeptiert werden muss.

Ich denke, Du hast gerade nur deine persönliche Meinung, welche ich gut finde, wiedergegeben.

"""Laut der Auslegung der Gesetze der moslemischen Länder, darf eine Frau keinem Beruf nachgehen um somit ihren Lebensunterhalt selbstständig bestreiten zu können"""


Stimmt nicht ...
Traditionell wird von der Frau erwartet, dann nicht zu arbeiten, wenn dies die Erfüllung anderer, wichtigerer Pflichten deutlich erschwert

Und dass sie im Zweifelsfall die Entscheidung ihres Mannes akzeptiert

Darüber lässt sich streiten, ich streite auch mit ...

Aber dass Frauen es gesetzlich nicht erlaubt wäre, zu arbeiten und Geld zu verdienen, ist nicht richtig - nach keiner einzigen anerkannten islamischen Rechtsquelle

Vielmehr darf die Frau ihr Vermögen theoretisch alleine für sich selbst einsetzen, während der Mann verpflichtet ist, Bedürftige vor allem aus der eigenen Familie zu versorgen.

Against@

Die Spannweite der Meinungen über den Stellenwert der Scharia im POLITISCH- RECHTLICHEN System ist sehr groß, sie reicht letztlich von der Erwartung, dass göttliches Recht und Staat deckungsgleich sein müssen bis hin zur Meinung, dass sich die Religion als POLITISCH- RECHTLICHES System im Sinne des Grundgesetzes in den Staat einpassen muss.

Die Diskussionen über dieses Thema unter den Muslimen seit dem Ende des osmanischen Reichs verschleißen Fässer von Tinte ...

Wie gesagt, da ich bisher nur davon gelesen (unter anderem eben auch in mislimischen Ratgeberseiten) habe, dass die Scharia so zu sehen ist, wie ich es oben beschrieben habe ist mir die Darstellung oder Auslegungsmöglichkeit neu.
Liegt dann wohl eher daran, wie weit ein islamisches Land an Aufklärung interessiert ist oder ob es generell nur dem Glauben zugewandt sein möchte.

Aufklärung hin zum wahren Kern des Islam, das ist das Ziel was angestrebt werden sollte.

Laut der Auslegung der Gesetze der moslemischen Länder, darf eine Frau keinem Beruf
nachgehen um somit ihren Lebensunterhalt selbstständig bestreiten zu können.

Von welchen moslemischen Ländern sprichst du genau? Bei Saudiarabien kann ich es mir vorstellen, vielleicht auch beim Iran, achja und bei den Taliban in Afghanistan, aber es gibt sicher moslemische Länder, in denen Frauen einen Beruf ergreifen dürfen.

Die Frage wurde durch Bruder Al chidre schon beantwortet, es gibt keine Länder wo es ein generelles Berufsverbot für Frauen gibt.

sry, vergnatzte Tastatur al-chidr.. ;)

al-chidr
Wie siehst Du das mit der Scharia: Ist sie bindend oder darf sie nach Gutdünken gelebt werden, da man sich ja erst beim Tode vor seinem Schöpfer verantworten muss?
Und ich meine jetzt nicht wie eine persönliche -zur Säkularisierung hin ausgerichtete- Meinung/einstellung zum Islam ist, sondern wie es die islamischen Glaubensinhalte vorsehen.

Against@

Ich schmachte nicht nach einem unerreichbaren Idealzustand (der rundum gerechte Staat, in dem die überwiegende Mehrheit die göttlichen Gesetze anerkennt und anwendet), sondern von dem, was machbar ist.

Entscheidend ist nicht, wie sich ein Staat bezeichnet und welche Begriffe er verwendet, sondern wie stark der Islam in der Gesellschaft und im Alltag der Menschen verankert ist.

Die Ausgangsbedingungen sind unterschiedlich:

Bsp. in einem traditionell von Gelehrten gesegneten Land wie Ägypten anders als in einem Berg- oder Stammesvolk und anders als in einem Land, in dem die Muslime zahlenmäßig und politisch nur eine Minderheit sind

Jeder Muslim, der unter Scharia nicht nur Körperstrafen versteht, wünscht sich einen politischen und gesellschaftlichen Zustand, in dem der Staat eine möglichst scharia- konforme Rechtsordnung schrittweise aufbaut.

Hier denke ich bsp. an eine zinsfreie Wirtschaft, Präventionsmaßnahmen gegen Prostitution, Vermittlung von allgemeiner und religiöser Bildung und vor allem soziale Netzwerke

Jez müsstest du uns nur noch erklären, was du unter 'Präventionsmaßnahmen gegen Prostitution, Vermittlung von allgemeiner und religiöser Bildung und vor allem soziale Netzwerke' verstehst.