@Sony black
Das was ich geschrieben habe hat nichts mit „einige Menschen leben besser, andere leben schlechter“ zu tun. Ich habe konsequent abstrahiert auf der Ebene, die du vorgegeben hast – nämlich der kausale Gottesbeweis. Du sagst, dass die Erschaffung des Universums für dich der Gottesbeweis ist. Natürlich kann man so argumentieren, aber das ist kein Beweis! Von mir aus hat Gott auch das Universum erschaffen, aber darum geht es in dem, was ich geschrieben habe garnicht.
Es geht darum, dass der Gott, den du anbetest, „gut“ ist. Wäre er es nicht, würdest du ihn nicht anbeten. Nahezu jeder Gottesbeweis klammert diese Vorstellung aus, was grundlegend falsch ist. Man kann vielleicht an den hinkenden Beweis glauben, dass Gott das Universum erschaffen hat, einverstanden, aber man kann keinen Beweis führen, dass Gott „gut“ ist. Wäre Gott nicht gut, dann ist es nicht mehr der Gott, den du anbeten willst. Es gibt dann z.B. kein Leben nach dem Tod, kein Paradies, und das, was man hier auf Erden anstellt, dass ist Gott völlig egal.
Verstehst du, was ich meine? Es geht hier nicht mehr darum, ob es Gott gibt. Gehen wir einfach mal davon aus, dass es ihn gibt, und wir wissen das, weil der kausale Gottesbeweis uns überzeugt – also so, wie du deine Argumetation aufgebaut hast. Es gibt aber keinen Beweis, noch nicht mal den kleinsten Hinweis, dass Gott „gut“ ist. Dass das Universum „perfekt“ funktioniert oder die Erde so schön ist, ist kein Beweis, dass es Gott gibt, da wirst du mir letztlich wohl zustimmen müssen.
Und dieser Gott, der einfach nur das Universum erschaffen hat, den betest du nicht an. Dein Gott wird damit obsolet. Du hast einen völlig anderen Gottesbegriff. Du betest einen Gott an, der durch und durch so ist, wie du ihn gerne hättest, ohne dass es zu größeren Ungereimtheiten kommen kann.
Deine Texte zu Gott sind zwar schön zu lesen, sind aber von Aufbau unglücklich: du gehst von der Initialursache Gottes aus (worauf wir uns von mir aus einigen können), versucht also logisch zu argumentieren, was danach kommt ist aber letztlich nur Gefühlsduselei…
PS: da du offensichtlich Moslem bist: Der Koran ist definitiv KEIN Gottesbeweis!
@menschDu hast vollkommen recht: wenn man an Gott glaubt, dann ist man nicht so einsam. Lies dir Nietzsche durch, der innerlich tief gespalten war, weil er so gerne an Gott geglaubt hätte, sein ratio ihm das aber nicht erlaubt hat. Wenn man an Gott glaubt macht das vieles einfacher, keine Frage. Aber wir reden hier darüber, ob es einen Gott gibt. Und wenn man an Gott glaubt und es einem dann besser geht, dann heisst das noch lange nicht, dass es einen Gott gibt. Wie schon erwähnt wurde: Gott kann auch erfunden sein, damit es den Menschen besser geht, damit man sich nicht so einsam fühlt. Diese Vorstellungen eines von Menschen erfundenen Gottes ist schon mehr als 2000 Jahre alt.