Wirklich schockierend ist ja, dass sogar versucht wird Schülern derartigen Blödsinn einzutrichtern, in Amerika wohl noch stärker als in Deutschland. Aber auch hier gibt es Organisationen, die hirnaussaugende Bücher an Schulen verschicken, wir haben uns im Biounterricht auch mal ein solches Exemplar angesehen, wenn auch nur um es zu verspotten. Es trug den Namen "Atlas der Schöpfung" und war in Hinblick auf die pure, dahin enthaltene Stumpfsinnigkeit bisher der absolute Höhepunkt in meinem Leben. Es sollte einem die Tränen in die Augen treiben, wie viele Seiten Hochglanzpapier und andere relativ hochwertige Materialien (Ledereinband, wenn ich mich nicht irre) für diesen Schund verschwendet wurden, selbst verbrennen wäre eine bessere Verwendung gewesen. Darin fanden sich unter anderem viele Seiten mit Fotos von Tieren und alten Knochen, die wohl zeigen sollten, dass sich die Tiere seit früher nicht verändert haben. Ich habe damals nicht wirklich darauf geachtet, im Nachhinein aber gelesen, dass darin teilweise Knochen und Fotos falsch zugeordnet wurden (Aale=Seeschlangen!
:D), was die ohnehin schon alberne Argumentation ja komplett ins Absurde abdriften lässt.
In anderen hochgradig lesenswerten Kapiteln bekam man zu hören, Religion sei nicht die Ursache von Problemen sondern die Lösung. Besonders lächerlich trat da die vom Autor vertretene Meinung hervor, islamistische Terroranschläge z.B. der am 9.11. seien nicht Schuld des Islam sondern von (hier bin ich mir wirklich nicht mehr zu 100% sicher) Karl Marx. An die Erklärung kann ich mich nicht mehr erinnern, aber dass sie sehr überzeugend war, kann man sich ja denken.
Das waren aber nicht mal die schlimmsten Fehler. Ich habe den Eindruck gewonnen, dass Kreationisten zu 2 besonders groben und grässlichen Fehlern neigen, die beide darauf zurückzuführen sind, dass sie die Theorie, die sie versuchen zu widerlegen, nicht einmal verstehen. Die Fehler sind mMn:
1. Sie interpretieren die Theorie fälschlicherweise so, dass die Evolution völlig, sagen wir mal, linear abläuft. Also stammt der Mensch
vom Affen ab, dieser von Vögeln, die von Reptilien, die von Amphibien, die von Fischen, die von Seesternen, usw. Daraus konstruieren
sie dann alberne Zeichnungen von Tieren, halb Fisch, halb Seestern, unfähig auch nur daran zu denken, dass es vielleicht
Verzweigungen im Stammbaum der Arten gibt.
2. Sie denken, wenn man das überhaupt so nennen kann, dass Evolutionisten alles auf den Zufall schieben, obwohl das auch nur eine
Fehlinterpretation ist. Da werden dann z.B. Abbildungen vom Cytochrom C -Komplex gezeigt, der ja sehr kompliziert aussieht, und mit
Hilfe von tollen Rechnungen behauptet, es sei viel zu unwahrscheinlich, dass er zufällig entstehen könnte. Sie werfen also einer
Theorie Fehler vor, die nur auftreten, wenn man die Theorie
nicht zur Erklärung nutzt. Tut man dies doch, erkennt man sofort,
dass die ersten Organismen so einfach waren, dass sie durchaus zufällig entstanden sein konnten und dass sich komplizierte
Strukturen, wie Organsysteme oder hochspezialisierte Enzyme erst durch die Evolution entwickelten.
Fehler 2 begeht
@MaPi offensichtlich auch. Ich habe mich damals gefragt, wie jemand, ohne es zu bemerken, ein ganzes Buch basierend auf solchen groben Fehlern schreiben kann. Ich kann mir 3 Erklärungen vostellen:
1. Pure Dummheit. Ist wohl aber eher unwahrscheinlich.
2. Sturer Fanatismus lässt kritisches Hinterfragen nicht zu. Gut möglich.
3. Betrug. Ist für mich am wahrscheinlichsten, da die Bücher sicher sehr teuer und die Fehler wirklich sehr offensichtlich sind.
Ich habe in meinem letzten Beitrag noch etwas vergessen.
MaPi schrieb:Dann die Verkettung von vielen „Zufälligkeiten“, so dass ein Leben auf der Erde überhaupt möglich ist. Nach der Wahrscheinlichkeitsrechnung zufällig nicht möglich.
Hier kann man zusätzlich zu meinen anderen Argumenten auch mit dem Anthropischen Prinzip argumentieren. Googlen kann man das selber.