Kephalopyr schrieb am 16.05.2023:Das ist Wortklauberei und das weißt Du auch. Wo soll das hinführen? Mir zu unterstellen, dass ich in dem Wort "Ausgelöst" eine Schöpfung versteckt habe, damit ich in Deine Schublade geworfen werden kann?
Nein, der Unterschied zwischen
Akt und Prozess ist keine Wortklauberei, sondern für das Verständnis recht fundamental. Ich will da an dieser Stelle auch nichts unterstellen, was da für dich als "Auslöser" in Frage käme. Auch mit dem Terminus "Schöpfung" habe ich kein Problem, ganz im Gegenteil (
Evolution ist für mich bspw.
Schöpfung).
Und um es an einem Beispiel zu verdeutlichen: Die Entstehung des Menschen - auch hierfür gibt es keinen Auslöser, kein singuläres Ereignis, keinen initialen
Akt, welcher den Vorgang der Entstehung des Menschen ausgelöst hat, sondern eben einen
Prozess - namentlich "biologische Evolution" (und daher spricht man auch nicht umsonst statt von
"Abiogenese" häufig auch und ganz analog von
"chemischer Evolution", um da halt auch etwas von der Suggestion der
Spontanzeugung wegzukommen...).
Kephalopyr schrieb am 16.05.2023:Es ist immer noch ungeklärt, was den Vorgang der Abiogenese auslöste und welche anorganischen Stoffe sich mit den Organischen vermischten.
Und solchen Aussagen suggerieren, wir wären noch genauso ahnungslos wie etwa vor 100 oder 1000 Jahren. Sind wir aber nicht.
Noumenon schrieb am 16.05.2023:Vor allem Kreationisten oder Anhänger von Intelligent Design argumentieren ja immer gerne mit der Unwahrscheinlichkeit der Entstehung einer komplexen Zelle (sogar Jaques Monod tat es...), um dann im nächsten Schritt göttliche Intervention zu behaupten, aber genau so läuft es eben nicht ab, sondern über eine Kaskade von etlichen Zwischenstadien, die übrigens bis auf ein paar Lücken, die in den kommenden Jahren und Jahrzehnten mit Sicherheit geschlossen werden, recht gut erforscht und verstanden sind.
Kephalopyr schrieb am 16.05.2023:Ich bin weder "Kreationist", noch Anhänger von irgend einer Sekte, nur weil ich von der durchaus realistischen Möglichkeit spreche, dass die Entstehung von Leben einmalig und somit einzigartig gewesen sein könnte. Du jubelst mir da gerade irgendetwas unter, damit ich in Dein von Vorurteilen behaftetes Weltbild passe.
Nö, keineswegs, deshalb nannte ich ja im gleichen Atemzug auch noch
Jacques Monod.
Noumenon schrieb am 16.05.2023:*rein theoretisch könnten wir bspw. die erste Spezies im Universum sein - möglich ist es, allerdings extrem unwahrscheinlich
Kephalopyr schrieb am 16.05.2023:Dann begründe mal warum es extrem unwahrscheinlich sein soll, wenn Du es so schon verallgemeinerst, anstatt zu sagen, dass allein Du es für extrem unwahrscheinlich hältst.
Das ist simple Mathematik: Wenn du aus einem Topf mit N nummerierten Zetteln oder Kugeln (von 1 bis N) zufällig eine ziehst, liegt die Wahrscheinlichkeit, dass du ausgerechnet die 1 gezogen hast, bei 1/N, ist also - abhängig von der Gesamtanzahl - sehr bis extrem unwahrscheinlich.
Kephalopyr schrieb am 16.05.2023:Deine Sichtweisen sind mir persönlich viel zu extrem. Ein richtiges Schwarz-Weiss-Denken.
Das kommt dir nur so vor. Ich hatte früher mal Jahre lang mit Leuten in einem Atheistenforum diskutiert, DAS war extrem.....
:DKephalopyr schrieb am 16.05.2023:Ich rate Dir an, Dich selbst einmal entsprechend richtig mit Naturwissenschaft, Astrobiologie und vielleicht auch Theologie auseinanderzusetzen.
Das Gleiche könnte ich dir ebenfalls raten.... bzw. tat es wohl auch schon einmal.....
:DKephalopyr schrieb am 16.05.2023:Ich finde das immer so doppelmoralisch, wie auf der Möglichkeit, dass wir allein sein könnten, herumgehackt wird, sie sei so albern und gleichzeitig kommt die Behauptung, es stünde bereits fest, dass weiteres Leben neben dem Unseren fast schon existieren MÜSSE, obwohl der aktuelle Stand der Wissenschaft selbst sagt:Bislang ist nicht bekannt, ob Leben außerhalb der irdischen Biosphäre existiert.
Quelle: Wikipedia: Außerirdisches Leben
Sicher, weder WISSEN wir das eine, noch das andere. Weder MUSS das eine richtig sein, noch das andere. Es geht allein um
Plausibilitäten. Und wie plausibel ist es, dass wir die einzige Spezies im ganzen Universum sind, wenn man gleichzeitig weiß bzw. sehr gut abschätzen kann, dass alleine im beobachtbaren Teil des Universums (Spoiler: wir wissen nicht, wie groß das Universum tatsächlich ist.... es könnte viel größer oder gar unendlich groß sein....) ca. 70'000'000'000'000'000'000'000 Sterne existieren?
Kephalopyr schrieb am 16.05.2023:Und beides ist nach aktuellem Stand möglich, da wir (noch) nicht beantworten können, wie und wodurch Leben entstanden ist, ob das auf der Erde das einzige Leben ist und ob es da draußen noch weiteres Leben geben KANN, oder auch nicht. Zu all dem fehlt uns schlicht und ergreifend die erforderliche Information, weshalb nun mal beides möglich sein kann:
Entweder wir sind allein, oder es gibt da draußen weiteres Leben.
Nur dass beide Möglichkeiten deshalb aber nicht automatisch auch gleich wahrscheinlich oder plausibel ("fifty-fifty") sind. Denn das sind sie natürlich nicht. Genauso kann man ja auch nicht einfach sagen: Entweder gibt es Gott wirklich, oder eben nicht... fifty-fifty... Entweder liegen 1000 Dollar vor meiner Haustür, wenn ich gleich nachschaue, oder nicht... fifty-fifty...
Und bevor's wieder Mecker gibt, dass das hier alles nicht das Thema sei... Ursprünglich ging es mal um:
Simplex schrieb am 13.05.2023:Die Suche nach einer höheren Existenz führt fast zwangsläufig zu dem Gedanken, dass es keinen Gott gibt und auch keinen geben wird.
Kephalopyr schrieb am 15.05.2023:Schade, dass diese Schlussfolgerung nicht in bestimmten anderen Bereichen so funktioniert und man auch von einem "wir könnten allein sein." als zweite Möglichkeit ausgeht.
Beides ist schwierig miteinander vergleichbar, um nicht zu sagen: Ein Vergleich zwischen Äpfel und Birnen. Zu berücksichtigen sind letztendlich auch Kriterien wie Plausibilität, Konsistenz und nichtzuletzt auch Methodik. Und in einem Fall geht es auch um die grundsätzliche
Möglichkeit eines bestimmten Phänomens (Gott), im anderen Fall geht es "nur noch" um die
Häufigkeit eines bestimmten Phänomens (Leben), von dem wir bereits
wissen, dass es
möglich ist. In letzterem Fall haben wir auch einen ganzen Satz von "Werkzeugen", um dieser Frage auf den Grund zu gehen (=> wissenschaftliche Methode), im ersteren Fall nicht einmal den Hauch einer Ahnung, wie man denn überhaupt etwas suchen oder erforschen könnte, das sich zum Teil bereits der Definition nach jeglichem empirisch-rationalem Zugang entzieht (Stichwort 'Transzendenz'...). Die Suche nach Gott - wie in archaischen Vorstellungen präsentiert - ist de facto seit Jahrtausenden erfolglos, während die Suche nach außerirdischem Leben oder generell dem Ursprung des Lebens gerade erst ihren Anfang nimmt und geradezu täglich von neuen Meldungen, Veröffentlichungen und Arbeiten zu dieser Thematik begleitet wird.