kleinundgrün schrieb:Das ist nicht skuril. Ganz im Gegenteil und ich dachte, ich hätte es ausführlich erläutert.
Aus meiner Sicht eher nicht, nein. Entweder etwas ist regelhaft, vorhersagbar usw. - oder es ist beliebig. Scheinbar verwendest du da einen anderen Begriff der Beliebigkeit. Da scheint es dir eher um etwas anderes zu gehen, dazu gleich.
kleinundgrün schrieb:Für jede Naturwissenschaft gilt es nicht.
Doch natürlich. Die Erkenntnis das sich das Universum ausdehnt ist eine Gedankenleistung abhängig von den Umständen. Und das gilt für jede wissenschaftliche oder naturwissenschaftliche Erkenntnis. Aber hier schimmert der Physikalismus durch, der letztendlich wohl deinen Begriff der Beliebigkeit prägt und damit auch deine Haltung zur Religion bestimmt.
kleinundgrün schrieb:Ja. Erfahrungen. Das ist das Schlüsselwort.
Denn Erfahrungen sind nicht reale Ereignisse, sondern die Wahrnehmung von (möglicherweise) realen Ereignissen.
Und hier wird das nochmal deutlich. Real sind die Wahrnehmungen von Ereignissen, wir haben überhaupt nichts anderes als unsere Wahrnehmungen von dieser Welt und uns selbst.
Ob diese Wahrnehmungen nun auf irgendetwas gründen, auf einer tieferen Wahrheit, das wissen wir nicht. Du setzt das aber nicht nur voraus, du scheinst dir sogar sicher in der Unterscheidung zu sein.
Wenn ich dich richtig verstehe, gründen bestimmte Erfahrungen auf der
realen Welt, etwa naturwissenschaftliche. Andere gründen auf nix, bestenfalls Phantasie und das kennzeichnet sie dann als beliebig.
Korrigiere mich, wenn ich da überinterpretiert haben oder zu hart formuliere. Wenn es sich so verhält, schließt diese grundsätzliche Überzeugung jegliche „wahre“ religiöse Erkenntnis von vornherein aus, in deiner Welt gibt es keine Götter oder höheren Mächte. Oder zumindest gründet sich keinerlei menschliche Erfahrung darauf.
Da werden wir auf keinen Nenner kommen, da ich für mich jegliche Erkenntnis, Erfahrung oder Wahrnehmungen in deinem Sinne „beliebig“ sind. Wir wissen schlicht nie wann und ob etwas sich auf einer möglichen „wahren Welt“ bezieht und wann das nicht der Fall ist. Das lässt sich nie sicher unterscheiden (was nicht ausschließt das es trotzdem gute Argumente dafür oder dagegen in bestimmten Fällen geben kann).
Auch scheint mir deine Unterscheidung zwischen etwa soziologischen, psychologischen und etwa physikalischen Erkenntnissen zu hart.
kleinundgrün schrieb:Nein. Es sind letztlich nur Wahrscheinlichkeiten.
Man findet doch immer wieder Perversionen in sozialen Strukturen, die man vorher nicht für möglich gehalten hätte.
Denn natürlich gibt es da einen großen Spielraum, einen der uns immer wieder überraschen wird. Aber jegliche soziale Strukturen die wir Menschen erschaffen können, basieren eben auf dem Menschen. Auf seiner Biologie und damit auch auf der Physik. Es kann keine von Menschen geschaffene Kultur geben, die nichtmenschlich ist. Das wir überhaupt eine Kultur und Gesellschaft haben, ist Resultat unserer biologischen Eigenheiten, es steht nicht im Gegensatz dazu. Und damit ist selbst wenn du dich vollständig dem Physikalismus unterwirfst (was ich für falsch halte), selbst dann gibt es kulturelle, soziale und psychologische Grenzen die nicht überschritten werden können. Schlicht weil wir Menschen sind.
kleinundgrün schrieb:Deine Sicherheit ist da sehr erstaunlich. Worauf basiert sie, wenn Du es nicht weißt?
Auf meinen Gesprächen mit Mensvhen die sich mit der Bibel auskennen. Mit dem nötigen sprachlichen, historischen und theologischen Wissen lassen sich solche Stellen wie „du sollst nicht töten“ meist sehr genau einsortieren. Es gibt keinen Grund für mich da etwas anderes anzunehmen, mir wurden oft genug selbst Fehl- und Missinterpretationen klar gemacht.