ElsbethM schrieb:Zeitlich begrenzt aber auch, weil es die Gestalt des Weihnachtsmanns nicht in allen historischen Zeiten gab.
Auch den Monotheismus gab es nicht in allen Zeiten, wenn auch schon seit ein paar tausend Jahren. Und lange war der Glaube an viele Götter viel verbreiteter.
ElsbethM schrieb:Außerdem ist die Figur regional begrenzt, denn nicht überall auf der Welt spielt sie eine Rolle.
Den christlichen Glauben gibt es auch nicht überall. Und dass er trotzdem so weit verbreitet ist, liegt an der früheren Zwangsmissionierung. Das gilt auch für weite Teile Europas, ja sogar Deutschlands.
ElsbethM schrieb:Glauben an Gott (bzw. eine schöpferische Kraft, eine Intelligenz hinter dem uns Bekannten o.ä.) aber gibt es, seitdem es Menschen gibt
Das wird zumindest anhand steinzeitlicher Funde (Gräber, Höhlenmalereien) vermutet. Aber was war, bevor es Menschen gab, die an irgendeinen Gott (oder auch an irgendwelche Götter) glauben konnten? Gab es da einen Gott oder nicht?
Und wenn ja: Warum hat er viele Millionen Jahre gewartet, bis er ein Lebewesen erschaffen hat, das mit ihm kommunizieren konnte? Angeblich ist ihm das doch so wichtig. Obwohl er allerdings seit Jahrtausenden so kommuniziert, dass über die Auslegungen Uneinigkeit herrscht, und obwohl ein so weises allmächtiges Wesen eindeutig kommunizieren können müsste.
Und wenn es ihn (oder Götter allgemein) erst gibt, seit es Menschen gibt, die zur Religonsbildung imstande sind, ist dieser Gott (oder sind diese Götter) dann nicht Konstruktionen dieser Menschen? Also Phantasieprodukte wie andere Geister, auch wenn man von ihrer Existenz überzeugt war?
ElsbethM schrieb:Fragen nach dem Sinn dieser Welt und des eigenen Lebens beschäftigen uns alle. (Ich wüsste nicht, ob es Menschen gibt, die sich diese Fragen nie gestellt haben.)
ElsbethM schrieb:Für mich ist die Tatsache, dass in allen Zeiten und an allen Orten der Welt Menschen nach der Entstehung der Welt und der Menschen sowie nach dem Sinn dieser Welt und dem Sinn ihres eigenen Lebens gefragt haben und häufig zu einem Glauben an eine höhere Macht (einen oder mehrere Götter, eine göttliche und/oder schöpferische Kraft) gekommen sind, ein Hinweis darauf, dass da was dran sein kann.
Das bedeutet aber nicht, dass es eine solche Kraft wirklich geben muss, sondern nur, dass sich der Mensch im Laufe der Evolution so entwickelt hat, dass er solche Fragen stellen kann.
Die Frage nach dem Warum (und sei es nur, warum die Sonne aufgeht oder Oma so verärgert guckt, wenn einem das Geschenk nicht gefällt) ist nicht nur eine faszinierende Entwicklungsphase bei Kleinkindern, sondern, so meine persönliche Vermutung, das, was den Menschen von den Tieren unterscheidet. Das muss aber noch lange nicht bedeuten, dass es auch wirklich eine Antwort auf das große Warum gibt, also einen übergeordneten Sinn bzw. jemanden, der hinter einem solchen Sinn steht.