Kann man die Nichtexistenz Gottes beweisen?
13.11.2021 um 14:21Gerlind schrieb:Ich denke, sie tut es auch dann immer noch nicht, wenn du es behauptest.Es scheint Dir nicht bekannt zu sein, dass es verschiedene Ontologien gibt. Dinge wie Computer (auf dem du wohl tippst) gibt es deswegen, weil die moderne Wissenschaft auf einem materiellen Ontologiebegriff basiert.
Eine naturalistische Metaphysik z.B. versucht, ohne Bezug auf Übernatürliches auszukommen (Naturalismus). Die Philosophiegeschichte wird durch den Gegensatz zweier umfassender Ontologien geprägt, den Idealismus und den Materialismus. Grundthese des Idealismus ist, daß die Ursubstanz alles Seienden immateriell-geistiger Natur ist; daß nur Ideen real existieren, während materielle Gegenstände lediglich den Status von Abbildern oder Schatten dieser perfekten und ewigen Ideen haben (Platonismus). Grundthese des Materialismus hingegen ist, daß alles real Existente materieller Natur ist; daß die einzige reale Substanz die Materie ist. Dabei gelten einem modernen Materialismus zufolge nicht nur massehaltige Gegenstände wie ein Tisch oder ein Vogel als materiell, sondern auch masselose wie elektromagnetische Felder und Photonen (Quanten). Ein moderner Materialismus setzt also nicht Materie mit Masse gleich und stellt diese anderen vermeintlichen Substanzen wie Energie und Information gegenüber, sondern faßt Masse, Energie und Information als Eigenschaften materieller Dinge auf, die bestimmte Werte haben und meßbar sind (Variablen). Dabei besitzen alle materiellen Dinge Energie, einige zudem eine Masse und einige können auch Informationsträger sein. Abstrakte (immaterielle) Gegenstände wie Ideen existieren dem Materialismus zufolge nur als Denkinhalte spezieller materieller Objekte wie hochevolvierter Gehirne (Gehirn)Quelle: https://www.spektrum.de/lexikon/biologie/ontologie/47798
Gerlind schrieb:ja, und ? was machts ?Das ist ein unsinniges Argument. Wie sähe denn eine Natur aus, die nicht existiert? Ist das Deine Position (es gibt eine Natur, die ontologisch nicht existiert)? Wie definierst Du dann "existieren"?
Man setzt , wenn man naturwissenschaftlich denkt, axiomatisch Natur vorraus.
Ob sie in ontologischen Sinne existiert oder nicht, steht damit ja nicht in Frage.
Wissenschaft untersucht die Natur, und behauptet dabei nicht, das das, was sie (noch) nicht weiss, nicht existiert. Aus wissenschaftlicher Sicht ist die Behauptung eines Bereiches der Realität, der sich prinzipiell der Wissenschaft entzieht (Theismus), eben eine unbewiesene Behauptung, und dein Argument fusst dann auf einem Argumentum ad ignorantiam.