hexe1303 schrieb:Also ich arbeite in einem katholischen Pfarrbüro. Klar kann jeder Messen lesen lassen, aber ich habe noch nie gehört, das eine gelesene Messe "Leid und Dauer für die Verstorbenen! verkürzen kann.
Wo hast Du denn diese Weisheiten her?
Kannst du dem Link entnehmen:
Wikipedia: Arme SeelenZahlreiche Heilige sprachen auch darüber.
skagerak schrieb:So meinte ich das nicht, das habe ich schon soweit verstanden.
Ich frage mich halt nur: Was sollen diese Spielchen?
Du meinst, warum Gott will, dass wir Liebe gegenüber unserem nächsten zeigen? Oder meinst du was anderes?
skagerak schrieb:Warum und wer entscheidet denn eigentlich was Sünde ist und was nicht?
Mir ist das alles einfach zu unschlüssig, mag auch an meinem Unvermögen zu liegen, das zu verstehen. Muss ich aber auch nicht.
Mir ist es wirklich hupe ob ich soundso lange im Fegefeuer oder wo auch immer leiden werde. Man kann sich ja nur dran gewöhnen bis es vorbei ist, diese Unverhältnismäßigkeit.
Gott, denn Sünde ist die Abwendung von Gott. Man büßt für deine Sünden, wenn das Leben vorbei ist. So lange man noch lebt hat man ja die Möglichkeit Sünden "wiedergutzumachen" oder neue anzuhäufen. Die Rechnung kommt nicht während dem essen, sondern am Schluss, wenn das ganze Ausmaß erreicht ist. Sinn gibt das doch und das Ausmaß richtet sich an den begangenen Sünden im Verhältnis.
skagerak schrieb:Na denn ist ja alles chico. Ich kann zwar sehr selbstkritisch sein, aber so weit gehe ich denn auch nicht. Ggf sehr zu meinem Vorteil 😁
Wenn's so einfach wär..ich glaube Gott kann man nicht veräppeln.
Cleo13 schrieb:Ich persönlich fände es schlicht extrem unfair, wenn Gott (so ganz plakativ gesprochen) vor so einer armen Seele sitzen würde und sagen: "Tja, mein Lieber, tut mir echt Leid, aber da du keine Verwandten mehr hast und auch sonst niemanden, der für dich betet, musst du leider noch ein paar hundert Jahre länger im Fegefeuer darben. Dein Nachbar hat zwar viel mehr ausgefressen als du, aber der hat viel Geld ausgegeben, damit eine Menge Leute nach seinem Tod für ihn beten und Messen lesen lassen - der kommt drum auch viel früher raus als du ..." - Das hat doch was von Ablasshandel!
Zum einen ist es ja so, dass Gott uns an seinem Erlösungwerk mitarbeiten lässt. Stell dir vor ein kleines Kind hilft seiner Mutter beim kochen. Die Mutter braucht das nicht wirklich, dennoch lässt sie das Kind mitmachen und beide kommen sich dabei näher. Dann hat für das Kind einen pädagogischen Sinn.
Jeder Vergleich hinkt,sobald es um Gott geht,aber ich denke es geht in diese Richtung.Ich kann mich mit der Sichtweise nicht anfreunden, dass man quasi ein Lippenbekenntnis zu Gott macht und darf dann alles. Jesus sagt in der Bibel sinngemäß "was nennt ihr mich Meister und Herr, wenn ihr nicht TUT was ich euch sage?". Da fallen natürlich alle möglichen Werke der Nächstenliebe drunter und generell das göttliche Gesetz drunter.
Betrachte es vielleicht mal von dem Sichtwinkel: Jede Seele die in den Himmel geht setzt sich fürsprechend für die ein, die mitgeholfen haben sie schneller und leichter "hochzuschicken". Und ebenso setzt sich der Himmel dafür ein, dass Menschen, auch alleinstehende und arme die Hilfe bekommen, die sie benötigen.
Ein Ablass, gibts übrigens auch noch heute, auch wenn der ganz anders ist als sein ruf und auch nichts mehr mit Geld zu tun hat. im Gegenteil es sind sehr fromme Riten, die für das eigene Seelenleben gut sind und man tut den armen Seelen auch gutes dabei, wenn man den Ablass für sie opfert.
ich füge hier mal einen Link dazu ein:
http://kathpedia.com/index.php/Ablassdas Ablasswerk wäre z.B. das beten eines Rosenkranzes, das Beten des Kreuzweges, Besuch des Friedhofs mit Gebet für die Verstorbenen an Allerseelen bzw. Allerheiligen,etc.
Ich Opfere z.b. meine Ablässe immer hauptsächlich für alle Verstorbenen meiner Familie auf, aber auch für alle anderen Menschen, da fallen auch solche drunter,die sonst niemand haben.
Das eine Meße ein paar Euro kostet.. Ich sag mal so, mein Pfarrer hat zu mir gesagt grds. wird ein Betrag zwischen 5-10€ EMPFOHLEN, wenn man weniger gibt ist auch in Ordnung und wenn man sich selbst das nicht leisten kann, dann finden wir einen weg. Früher war es so, dass mit dem Geld dann Brot und Wein für die Messe finanziert wurden. Heute fördert man damit z.b. die Pfarrer in armen Ländern.
Ich hab in meinem Leben schon soviel Geld für unnützen Kram verbraten. Manche Menschen geben auch gerne viel Geld bei Personen aus, die mit Esoterik in Verbindung stehen um ihre spirituellen Probleme in den Griff zu kriegen. Wenn die Kirche eine mehr oder weniger freiwillige Gabe als kleine Anerkennung wünscht, sind das wieder die Bösen.
Man könnte es auch anders rum sehen, wir sitzen an der Quelle und können für relativ kleinen Aufwand gutes für Menschen bewirken, die am verdursten sind, aber sich selber nicht helfen können. Warum sollte man's nicht tun?
Klar verstehe ich deine Bedenken, aber mit "freikaufen" hat das eigentlich nichts zu tun, sondern mit der Liebe und Mitwirkung, die andere Menschen für einen tun. Erlösen kann Gott immer nur allein und kein Mensch, aber wie gesagt, wir können und dürfen mitwirken, was ja auch in sich eine schöne Sache ist, wenn sie auf Gott ausgerichtet ist.
Ich sage immer Gottes(Jesus) Braut ist die Kirche, ihr hat er die Vollmacht gegeben entsprechende Regelungen zu erlassen, an die wir uns halten sollten. Wenn das nicht klappt, ist es nicht so, dass wir nicht auf Jesus Barmherzigkeit hoffen dürfen. Nur fände ich es fatal vermessen darauf zu vertrauen, wenn man es besser machen kann oder sogar dem entgegen arbeitet unter dem vermeintlichen Deckmantel "ich glaube an Jesus, mehr muss ich nicht tun, gegenüber meinem Nächsten verhalte ich mich wie die Axt im Wald und lass mich auch nie in der Kirche blicken oder bete".
Ich denke der Schnittpunkt liegt hier genau zwischen Glaubens- und Werkgerechtigkeit. Der glaube ist es, der rettet, aber der muss sich auch in Werken ausdrücken.
Oder wie es glaub ich in der Bibel sinngemäß heißt:Man soll das eine tun und das andere nicht lassen. Das eine ist das Skelett, das andere das Fleisch.
Cleo13 schrieb:Ich weiß, jetzt gehts ans Eingemachte und das hat auch mit dem Threadtitel nichts mehr zu tun, aber: Wieso sollte Gott "im Leib" anwesend sein, nur weil ein Mensch (!), der von anderen Menschen (!) die entsprechende Vollmacht (?) erhalten hat, eine Hostie segnet? Das konnte ich schon als Kind nicht fassen ...
Ganz kurzgefasst: Weil Jesus das gesagt hat und weil er seinen Aposteln selber hierzu die Vollmacht erteilt hat. Diese haben diese Vollmacht immer weiter gegeben, da die Kirche, die Jesus gegründet hat lt. seiner Prophetie quasi in alle Ewigkeit bestehen wird. Weder Tod noch Teufel werden sie überschatten. Also mussten die Apostel diese Vollmacht weitergeben und sie entspringt Gottes Weisung selbst.
Dieser gewandelte Leib wirkt in uns. Spirituell ist Gott selbst in der Hostie und verbindet sich mit uns.
Cleo13 schrieb:Jesus einen Borgia wirklich als seinen legitimen Nachfolger empfunden hat?
Alle Menschen haben schlechtes an sich und Jesus hat diese Vollmacht definitiv Menschen übergeben. Auch ein Pabst Borgia, auf der anderen Seite steht natürlich wie der sich vor Gott rechtfertigen muss.
Wenn ich eine Axt aus dem Schuppen meines Vaters nehmen darf, weil ich seine Erlaubnis habe, dann darf das nur ich und kein anderer. Ob ich mit der Axt dann den Willen meines Vaters erfülle, steht auf einem anderen Blatt. Ich muss mich dann wiederum rechtfertigen, wenn ich statt mit der Axt aufzuräumen grundlos seinen Lieblingsbaum ummache, um das ganze mal etwas bildlich auszudrücken.
paxito schrieb:überein, dass es dabei sogar unerheblich ist, woran der Geplagte glaubt oder nicht glaubt, das Zeug funktioniert trotzdem.
Nicht das ich mir da einen sinnvollen Reim drauf machen könnte oder dahinter eine tiefere Wahrheit vermute.
Ich kann gerne versuchen dir eine Antwort aus katholischer sich geben.
Es gibt nur Gott, die Engel, die Menschen und die Dämonen.
Gott ist Gott, die Engel sind Gott gehorsam, die Menschen kennst du selbst und die Dämonen sind Engel, die sich gegen Gott gestellt haben. Einer der Gründe könnte sein, dass sie sich weigerten den schwachen Menschen zu dienen, wo sie doch um soviel erhabener sind und dass Gott sich in seiner Liebe und Gnade dazu "herunterlässt" selbst ein Mensch zu werden-Jesus.
So oder so, sie wollen in ihrem Stolz selbst wie Gott sein, aber so unterschiedlich wie nur möglich. Da sie Gott selbst nichts tun können, wollen sie möglichst viele Menschen mit sich in den Abgrund reißen und wir Menschen haben ihnen indirekt die Erlaubnis dazu gegeben uns zu versuchen, indem wir uns mit Ihnen gegen Gott gestellt haben. Gott bietet dennoch die Rettung an, die ein Geschenk ist, kein Zwang, aber unsere Entscheidungen werden von Gott respektiert und sie haben echte Konsequenzen.
Engel werden in der Bibel auch als "Gottessöhne" bezeichnet. Vor diesem Hintergrund:
Es gibt keine anderen Götter. Es gibt kein Odin,Baal,Vishna. Es gibt nur Gottessöhne, die zu Dämonen geworden sind und selber Anbetung , Opfer und Rituale wollen. Ein Gottestreuer Engel würde so nie handeln.
Wie kriegt man Menschen dazu sich von Gott zu trennen, damit man sie in der Hölle in der man selbst feststeckt quälen kann?denn sie sind ja ein Abbild von Gott,den man hasst. Und wie kommt man gleichzeitig an perverse formen der Verehrung und stärkt seine Macht?
Eine Möglichkeit wäre folgende: Dämon a verursacht etwas (Erscheinung,Besessenheit,übernatürliche Ereignisse.). Der betroffene wendet sich verzweifelt an jemand aus dem okkulten Bereich oder forscht selber in "verbotenem Wissen". Dort findet sich dann die Möglichkeit, dass Dämon b Dämon a "vertreibt", dabei machen diese gemeinsame Sache. Oft ist das Ergebnis dann nicht dauerhaft, kostet viel Geld beim Magier der Wahl, der keine Macht hat sondern vom Dämon suggeriert bekommt er habe macht. Dann hat das ganze oft auch so einen schlimmen Preis, nicht nur finanziell und die Krone der ganzen ist dann, dass man sich selbst von Gott entfernt und andere mitreißt. Natürlich kannst du Magier hier auch auf Spitriuteller Seite mit einem Priester des Baal oder sonst einer Gottheit ersetzen.
Die Antwort auf deine Frage hängt an verschiedenen Faktoren. Wer oder Was ist aktiv? Und in der Macht von Wem oder Was soll das ganze gebannt/erlöst/erledigt werden?
Auch Dämonen können, Dinge bewirken, die uns übernatürlich erscheinen. Dämonen wollen wie Gott verehrt werden, aber sie wollen gleichzeitig so unterschiedlich von ihm sein, wie es nur geht, weil sie ihn hassen.
Denk mal eine Sekunde an folgendes Szenario: Ein Dämon sucht jemand heim. Derjenige geht zu jemand der okkulte Praktiken ausübt, hinter deren Wirksamkeit ein anderer Dämon steckt. Somit sind alle Ziele erfüllt.
Ein Exorzismus der katholischen Kirche hingegen, bezieht sich auf Gott allein, in Hilfe der heiligen und heiligen Engel. Die Messe für die armen Seelen wirkt nur da wo arme Seelen sind, nicht bei Dämonen und ob jemand anderes daran glaubt oder nicht ist unerheblich. Ist der Hintergrund einer armen Seele geschuldet, so werden sich die Vorkommisse besser und verschwinden. Manchmal sind hier zwar mehrere Dinge notwendig bis alles erledigt ist, aber es wird verschwinden.
Hingegen bei einem Exorzismus werden sich die Vorkommnisse evtl. zunächst verschlimmern, da der/die Teufel nicht gehen wollen.
T.Rick schrieb:Wenn man der inneren Logik dieser Geschichten folgt, ist es übrigens nicht Gott (oder ein Gott), der die Geister zum spuken zwingt, sondern sie selber, weil sie im Leben irgendwas angestellt haben, was sie sich selbst nicht vergeben können. Es ist das eigene Schuldbewußtsein, das eigene Gewissen das sie belastet und festhält wie ein Betonklotz am Bein und sie zwingt, im Diesseits zu verweilen, bis sie auf irgendeine Art eine Absolution erfahren.
In gewisser Weise werfen sich die Menschen ja selbst in die Hölle, wenn sie in ihrem Gericht Gott erkennen. Dass der reine Liebe und Barmherzigkeit, aber auch Gerechtigkeit ist. Man betrachtet jede Sekunde seines Lebens durch die Augen von Gott und sieht wie sehr man ihn selbst mit den kleinsten Sünden beleidigt hat, die man selbst nicht mal als eine Sünde wahrgenommen hat. Das kann so schmerzhaft sein, dass es jemand vorzieht in der äußersten Dunkelheit getrennt von Gott die Ewigkeit zu ertragen, in der Hölle.
So oder so ähnlich kann man es in den Berichten von heiligen, armen Seelen,etc. nachlesen. Wenn man sich die Frage stellt, wie man denn Gott im Augenblick seines Todes noch ablehnen kann, wenn er sich selbst in all seinem Licht zeigt,wäre das eine Antwort.
Ähnlich ist es vermutlich mit den armen Seelen, wobei diese sich vermutlich freiwillig dem Leid des Fegefeuers stellen, da sie gar nicht so zu Gott wollen wie sie sind, bis sie letzendlich rein sind.
T.Rick schrieb:Eine "freiwillige" Selbstbestrafung (ziemlich masochistisches Konzept, aber die katholische Kirche hat Sadomaso als religiöses Konzept praktisch erfunden.)
Mit Masochismus hat das nichts zu tun. Ist ein Mensch, der sich selber wegen einem Verbrechen anzeigt ein Masochist oder ist er gerecht?
alibert schrieb:Du scheinst aber im Thema zu sein, inkludieren die Gebete auch diejenigen, die Namen der Kirche auf dem Scheiterhaufen, bei der Inquisition oder den Kreuzzügenumgebracht wurden?
Das weiß ich nicht, aber was ich weiß ist, dass Menschen oft die Sündhaftigkeit von Menschen die zur Kirche gehören als Ausrede nutzen um nicht Sonntags aufstehen zu müssen oder für sonstiges, was ihnen nicht passt aber den göttlichen Vorgaben entspricht. Oder am besten um diesem Glauben nicht angehören zu müssen.
Die Botschaft von Jesus wird nicht besser oder schlechter dadurch, dass in der Kirche Fehler und/oder Verbrechen begangen werden/worden sind und es ändert auch nichts an der ihr übertragenen Vollmacht.Wenn man die atheistische chinesische Revolution und ihre Opfer sieht, dann weiß man, dass Menschen keinen Gott brauchen um Menschen zu sein.
Rainlove schrieb:Ich könnte hier noch stunden über diese Erlebnisse schreiben aber ich habe bei der Wärme hier und heute nicht viel mehr kraft.
Wie gehst du denn mit der Sache um. Hast du was in deinem Leben geändert oder verdrängst du diese Erlebnisse?