@Heide_witzkaHeide_witzka schrieb:un haben ja auch Gläubige die freoie Entscheidung.
Warum betet man dann einen Rassisten und Massenmörder an?
Nehmen wir die Hinschlachtung der Erstgeburt in Ägypten.
Da geht der Angebetete hin und ermordet tausende Menschen und Teile des Nutzviehs, die, den meisten mag das nach einiger Zeit einleuchten, nichts mit der Entscheidung des Pharao zu tun haben.
Gehts noch dreckiger?
Klar, der Angebetete tat ja alles um sicher zu stellen, dass er seinen Blutdurst auch ausleben konnte.
Heide_witzka schrieb:2. Mose 4,21 (Hervorhebung durch mich)
Man sieht hier sehr schön, wie Gott den freien Willen (der ja hier so gerne beschworen wird (wenn man mal wieder nicht weiter weiss)) aushebelt um sicher zu stellen, dass er seinen Blutdurst ausleben kann indem er Unschuldige hinschlachtet.
Die Kriterien für die Auswahl der Hinzuschlachtende waren. "Ägypter" (oder Nutzvieh eines Ägypters) und Erstgeburt. Die rassistische Komponente dürfte da schwerlich zu leugnen sein.
Der Massenmord an Unschuldigen wohl auch nicht.
Warum also betet man so ein Konstrukt an?
Das sollten die Gläubigen doch nachvollziehbar erläutern können.
Na gut, wenn Sie mit der Bibel argumentieren wollen. Von mir aus. Dazu nur erst einmal ein paar grundsätzliche Dinge:
1) Glauben Christen an Jesus Christus, also muss sich letztendlich alles an den Grundwahrheiten aus den Evangelien also an Jesus selbst messen.
2) Die Bibel ist nach meinem Verständnis nicht Gottes Wort. Somit muss nicht alles in ihr auch so von Gott getan oder gewollt worden sein.
3) Man sollte immer die einzelnen Verse im Gesamtkontext betrachten, ansonsten lässt sich jedes Werk (z.B. auch unser Grundgesetzt) beliebig auslegen. Bis dazu hin, dass vor allem die Bibel als ein Werk von einem solchen Alter eher hermeneutisch betrachtet werden sollte.
Zu deinen Argumenten:
Zu erst mögen diese Stellen den Anschein erwecken, dass Gott hier den Willen des Pharaos einschränkt. Deshalb auch das verstocken. Selbst wenn wir diese Annahme nun als Wahr betrachten, so zwingt Gott den Pharao nicht dazu, nach der erstmaligen Abweisung Moses und Aarons die Lasten für die Hebräer (welche die Ägypter freiwillig versklavten, unterdrückten usw. also einen Apartheidsstaat betrieben) weiter zu erhöhen. In der gesamten Geschichte finden wir mehr als genug Belege, dass der Pharao auch von sich selbst ohne das Einwirken Gottes die Israeliten nicht ziehen lassen möchte. (2 Mose 7, 23; 8,11, 28; 9,34; usw. usf....) Vor allem der Vers 35 in 2.Mose 9 welcher sich auf den vorrangegangenen bezieht zeigt, dass mit "so wurde des Pharao Herz verstockt..." sein eigenständiges sündigen und hartnäckig bleiben für sein verstocken schuld seien. Dadurch lässt sich das verstockte Herz eher als Charakterzug deuten, der anscheinend Gottgegeben sei. Doch bestimmt der Mensch nicht nur durch sein Herz, sondern hat auch seinen Verstand und freien Willen, oder nicht?
Wir sehen hier, dass die Bibel, vor allem das Alte Testament sich auslegen lassen lässt wie man möchte. Auch das Unschuldige betroffen waren und Gott hier rassistisch sei, halte ich für falsch. Die Ägypter sind letztendlich die Sünder, die trotz angekündigter Konsequenzen, welche diese nur erleiden werden weil sie die Hebräer versklavt und misshandelt haben, weiter machen. So bittet der Pharao ja auch immer wieder um Vergebung und Gott vergibt ihm. Doch ändert er sich darauf hin nicht sondern macht weiter. Nur sind die Alliierten im zweiten Weltkrieg auch Rassisten gewesen, weil auch unschuldige im Krieg gegen die Nazis getötet wurden? Gott kündigt seine Strafe an, zeigt sich auch Gnädig, wird jedoch ignoriert. Also leiden letztendlich die Ägypter nur am Ergebnis ihrer eigenen Sünde. Gott hat nicht aus Blutdurst gehandelt, sondern weil er den Menschen, die ihn um Hilfe baten helfen wollte. Die Bedränger jedoch sind sozusagen freiwillig ins offene Messer gelaufen. Ist der Richter, der jemanden zu recht verurteilt nun auch ein Rassist, weil dieser die eine anstatt die andere Herkunft hat? Hat der Richter blutdurst, wenn unter seinem Urteil auch die Angehörigen des Verurteilten leiden? In unserem Rechtsstaat würde es als gerecht bezeichnet werden. Bei Gott soll dies auf einmal blutdurstig und rassistisch sein. Vor allem für letzteres finden wir mehr als genügend Gegenhinweise in der Bibel. In 2.Mose 12,38 sehen wir, wie auch andere Völker mit den Hebräern ausziehen. Was ein rassistischer Gott...
Ansonsten ist jeder der Richtet ein Massenmörder und Rassist. Bis hin dazu, dass Gott der eben der Richter schlechthin ist, letztendlich nur seinen Job macht. Er richtet ein Volk nach seinen Sünden. Er unterscheidet hier auch nicht nach Volk, sondern nach Menschen die Reue zeigen und glauben und denen die es nicht tun. Deshalb das Blutzeichen an den Türen. So wird hier nicht nach Völkern unterteilt. Die Ägpter hätten dieses einfach übernehmen können, wollten es jedoch offensichtlich nicht.
Ihre Argumentation fußt auf vereinzelten Versen ohne den Kontext zu kennen.
Nach dieser Strategie kann man jedes Werk so darstellen, wie Sie es getan haben.
Wenn wir uns zum Beispiel die meisten der ersten Absätze der ersten Paragrafen des GG ansehen, dürfte zum Beispiel die Polizei auch das Briefgeheimnis nicht verletzen. Aber natürlich darf sie das, denn das beschreiben dann andere Absätze, Paragraphen.
Kein Jurist würde nur mit Fragmenten der Rechtsordnung argumentieren. Denn er kennt den Kontext und die Bedeutung.
Zwei Dinge die viele Menschen welche mit der Bibel argumentieren (sowohl Christen als auch Nicht-Christen) nicht tun.
Mit freundlichen Grüßen,
Expertiser