Heide_witzka schrieb: Kannst du das mal umformulieren?
Da warst Du aber schnell, da ist ein Tippfehler im Zitat, den ich auch ziemlich schnell korrigiert habe...da stand "Es verenden Kinder, wegen Unterlassung!" (nicht verwenden - manche verenden sogar wegen Verwendung...) mal ohne spezifischen Grund - sie verrecken einfach so, weil ihnen niemand hilft. Sieht man in Europa relativ selten...und hinkucken ist strafbar.
Heide_witzka schrieb:Wo ist denn genau dein Problem einzugestehen, dass die Intervention der Behörden absolut richtig war und dem Kind das Leben gerettet hat?
...weil es ein Einzelfall ist und das ist es immer. Was wäre gewesen, wenn das Kind trotz Behandlung gestorben wäre?
Krebs ist keine Blinddarmentzündung, bei der man ziemlich klar sagen kann, dass die Behandlung hilft und sicher ist - trotzdem kann man mit Krankenhauskeimen angesteckt werden und ein sehr unangenehme Erfahrung machen. Krebsbehandlungen der Schulmedizin sind schwere Eingriffe und erzeugen zusätzlich viel Leid und haben ein erhebliches Risiko. Das ist eine Abwägung, die im Einzelfall getroffen werden muss und das letzte Wort sollten immer die Betroffenen selbst haben oder eben die Schutzbeauftragten.
Es ist ja auch nicht so, dass dem Kind grundsätzlich Behandlungen verwehrt wurden, es wurde nur eine gewählt, die nicht als wirksam gilt. Mein Problem ist, dass das ein juristisches Problem ist und kein medizinisches und dass die Emotionen, so verständlich sie sind, keine argumentative Grundlage bilden. Die Eltern hätten ihr Kind verloren und dafür auch die Verantwortung getragen, damit hätten sie allein leben müssen oder allenfalls noch ihr Pfarrer oder Seelsorger - so hat der Staat oder besser die Ärzte das Kind gerettet, nochmal: aber was, wenn es trotzdem gestorben wäre?...es ist ja leider nicht so, dass jedes erkrankte Kind nach ein paar Wochen putzmunter und voll geheilt aus der Krebsklinik kommt.
Ich möchte da kein Richter sein.
Heide_witzka schrieb:Ich bin auch gegen die Beschneidung unmündiger Kinder aber das mit unterlassener Hilfeleistung bei so gravierenden Krankheiten wie Krebs zu vergleichen ist völlig hanebüchen.
Wieso? Das eine hat mit dem anderen erstmal nichts zu tun, ja, aber es geht um die Verhältnismäßigkeit. Auf der einen Seite wird eine aktiv unnötige Schädigung unmündiger Kinder, nur aus religiösen Gründen, erlaubt, während auf der anderen Seite Kinder entzogen werden, weil die Eltern nicht an die Schulmedizin glauben.