Fraukie
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Warum glaubt ihr, wenn ihr glaubt?
14.09.2017 um 14:51Moin,
So eine Aussage schmeckt mir als Wissenschaftlerin natürlich gar nicht, außerdem führt diese Ansicht dazu, dass ich leider viele Atheisten kennenlernen durfte, die sich anderen Religionen gegenüber überlegen fühlen, weil die doofen Christen ja an ihren Fantasiegott glauben, während der clevere Atheist WEISS wie das alles wirklich ist.
Erfahrungsgemäß sind solche Atheisten dann gar nicht fröhlich, wenn man sie auf ihren Glauben anspricht und sie darauf hinweist das es eine wissenschaftlcihe Widerlegung der "Gottes-Theorie" nie gegeben hat. :)
Ich habe ein großes Talent in solche Fettnäpfe zu treten, weil ich immer wieder fälschlicherweise davon ausgehe, dass die meisten Menschen "Fakten", "Erfahrungen" und "Meinungen/Überzeugungen" schon auseinanderhalten können und wissen, dass eine andere Meinung niemals ein Anlass ist auf die Palme zu gehen ;).
Du hast Dir ja wirklich allergrößte Mühe gegeben sehr deutlich einzugrenzen über welche Definition von "Glaube" Du gerne diskutieren möchtest und TROTZDEM sehe ich den Großteil der Missverständnisse und Meinungsverschiedenheiten hier entstehen WEIL die Definitionen von "Glaube" vollkommen unterschiedlich sind.
Vielleicht geht das auch gar nicht anders. Wenn man über "Liebe" diskutiert geht es doch oft ähnlich rund, einfach weil unter diesem Begriff so oft völlig Unterschiedliches verstanden wird.
Es liegt ja durchaus in der Natur des Menschen, sich ein Umfeld auszusuchen/aufzubauen, dass ihm selbst weitgehend entspricht.
Deswegen finde ich es auch so spannend, dass Du offensichtlich primär mit Menschen zu tun hast die sich doch ab irgendeinem gewissen Punkt auf "Glaube oder Nichtglaube" einlassen, während ich in meinem Umfeld hauptsächlich Menschen habe, die genau das tun, was Dir so unmöglich erscheint ;)
Sie prüfen und verifizieren oder widerlegen das was Ihnen wichtig ist um zu einer klaren Aussage zu finden und lassen das, was sie nicht prüfen können halt einfach offen.
Ein Freund und ich trafen mal beim Essen in einer Gaststätte auf einen alten Schulfreund von ihm der sich dort mit Freunden traf und uns an seinen Tisch bat.
Nach einer Weile mussten wir feststellen, dass es sich um ziemlich eingeschworene Verschwörungstheoretiker gehandelt hat.
Wir haben kurzer Hand den Begriff des "Mondlandungsagnostikers" erfunden und geprägt. ;)
Denn wir beide hatten noch nie Zeit oder Interesse daran uns detailliert mit diesem Thema zu beschäftigen und unsere persönliche Meinung, dass die Behauptungen der Verschwörungstheoretiker irgendwie sinnfrei und seltsam klingen ist einfach mal kein gutes Argument und auch nicht sehr sachlich.
Folglich beschränkten wir uns darauf zu argumentieren warum es für unsere Leben in jeder Hinsicht völlig egal ist ob, wer, wann warum auf dem Mond gelandet ist und das das Thema damit für uns damit ausreichend beleuchtet und zufriedenstellend beantwortet ist "Weiß ich nicht sicher, ist für mich nicht relevant genug um meine Zeit mit der Recherche nach Infos zu verbringen, folglich lasse ich diese Frage offen und widme mich Dingen die für mich von Relevanz sind."
Thema durch.
Mit solch einer Geisteshaltung ist es in der Tat sehr einfach (und sehr angenehm) sich von Glaube und anderen nichtgesicherten Fakten fernzuhalten.
Eigentlich braucht man dafür nur den Mut offen auszusprechen wenn man von etwas keine Ahnung hat und sich deswegen keine umfassende Meinung bilden konnte und die Fähigkeit einfach mal die Klappe zu halten, wenn man von einem Gesprächsgegenstand nichts versteht.
Ob man die Aussagen anderer "Redner" so stehen lässt oder aus Interesse später nachprüft bleibt davon ja unberührt.
Mit DER Ansicht würde ich wohl auch einen "übergeordneten Wert" brauchen um meine Existenz zu rechtfertigen ;) Mal über einen Wechsel des persönlichen Umfeldes nachgedacht?
Es steht mir natürlich nicht zu über Dich und Deine Lebensumstände zu urteilen, aber wenn ich so manche Deiner Statements hier lese erweckt Vieles eben den Anschein als täte Dir der Kontakt zu Menschen, die einfach so ihr Leben leben (und meistens genießen) ohne ihre Existenz rechtfertigen zu müssen oder dem Glaube an eine übergeordnete höhere Existenz nachzurennen unter Umständen mal ganz gut.
Deswegen beneide ich Menschen die zu einem Glauben fähig sind auch eher punktuell, z.B. wenn es um die Verarbeitung eines Trauerfalles geht.
In der übrigen Zeit erscheint es mir durchaus so, dass Menschen wie ich, die einfach nur ihr Leben leben ohne das verlangen ihre Existenz zu rechtfertigen, den Sinn des Lebens zu suchen oder den Willen einer übergeordneten Gottheit zu ergründen sehr viel gelassener.
Vielleicht weil mein pragmatischer Lebensansatz es mir ermöglicht mich ganz konkret auf mein Leben und darauf wie ich es verbringen möchte zu konzentrieren und es mir erspart mich mit Dingen zu beschäftigen, die wirklich abschließend greifbar doch auch für die absolut tief gläubigen nicht wirklich sind.
In einer Diskussion muss man sich gar nicht einigen.
Deine Meinung ist ja nicht weniger wert nur weil ein anderer sie nicht teilt.
Wenn Du aufgrund Deiner Erfahrungen zu dem Schluss gekommen bist, dass es für Dich nicht vorstellbar ist, dass Menschen ohne irgendein Glaubenskonzept leben, dann hat niemand das Recht Dir diese Meinung abzusprechen.
Du solltest nur eben genauso auch damit leben können, dass es eine Meinung ist die nicht jeder teilen muss.
Sollte ich in meinem Leben mal irgendetwas finden, dass Deinem Glaubenskonzept entspricht werde ich Dir das gerne mitteilen.
Allerdings ist das unwahrscheinlich, durch meine "christliche Prägung" bin ich ja durchaus nicht unaufmerksam bei der Beurteilung solcher Aspekte.
Unter anderem eben auch, weil ich weder in der von christlichen Konstrukten bestimmten Kindheit noch in Trotzreligionen" oder im "heidnischen Glauben" meiner Jugend je das Gefühl hatte einfach nur "ich" sein zu können und mein Leben so gestalten zu können wie es mir beliebt.
Zu dieser Gelassenheit und "Freiheit" fand ich erst als ich ehrlich zu mir selbst war, mir eingestand das ich mich mit keinem Glaubenskonzept identifizieren kann und lernte mein Leben völlig frei von Religionen, Glauben usw zu gestalten und mich einfach darauf zu konzentrieren was für mich gut und richtig ist und in meinem Fall ist das eben zu akzeptieren, dass ich zu soetwas wie einem Glauben gar nicht fähig bin.
lg
zigushen schrieb:"Ich glaube, dass es Gott nicht gibt" wäre tatsächlich ein Glaube. Ich habe aber noch keinen Atheisten kennengelernt, der das gesagt hat.Ich nur sehr wenige. Die meisten Atheisten die ich treffe sagen "Ich weiß, dass es keinen Gott gibt."
So eine Aussage schmeckt mir als Wissenschaftlerin natürlich gar nicht, außerdem führt diese Ansicht dazu, dass ich leider viele Atheisten kennenlernen durfte, die sich anderen Religionen gegenüber überlegen fühlen, weil die doofen Christen ja an ihren Fantasiegott glauben, während der clevere Atheist WEISS wie das alles wirklich ist.
Erfahrungsgemäß sind solche Atheisten dann gar nicht fröhlich, wenn man sie auf ihren Glauben anspricht und sie darauf hinweist das es eine wissenschaftlcihe Widerlegung der "Gottes-Theorie" nie gegeben hat. :)
Ich habe ein großes Talent in solche Fettnäpfe zu treten, weil ich immer wieder fälschlicherweise davon ausgehe, dass die meisten Menschen "Fakten", "Erfahrungen" und "Meinungen/Überzeugungen" schon auseinanderhalten können und wissen, dass eine andere Meinung niemals ein Anlass ist auf die Palme zu gehen ;).
zigushen schrieb:Hihi, ich wollte ursprünglich auch darum bitten das Verb "glauben" in diesem Thread gar nicht zu verwenden oder als Abgrenzung zumindest "an etwas glauben" zu schreiben. Schien mir aber illusorisch.Ich denke nicht, dass das was geändert hat.
Du hast Dir ja wirklich allergrößte Mühe gegeben sehr deutlich einzugrenzen über welche Definition von "Glaube" Du gerne diskutieren möchtest und TROTZDEM sehe ich den Großteil der Missverständnisse und Meinungsverschiedenheiten hier entstehen WEIL die Definitionen von "Glaube" vollkommen unterschiedlich sind.
Vielleicht geht das auch gar nicht anders. Wenn man über "Liebe" diskutiert geht es doch oft ähnlich rund, einfach weil unter diesem Begriff so oft völlig Unterschiedliches verstanden wird.
perttivalkonen schrieb:Immer wieder interessant wie unterschiedlich nicht nur Ansichten, sondern auch soziale Umfelder sein können.
"zigushen schrieb:
Niemand muss etwas ohne Beweise als Gewissheit annehmen"
Aber jeder tuts. Vor allem, wenn er ein Weltbild hat. Selbst Agnostikern gelingt solch ein Nicht-Annehmen, Nichtglauben nicht durchweg, schließlich können sie ja nicht einmal das FSM tatsächlich ausschließen oder den Yeti, Nessie, diverse Verschwörungstheorien, Glücksbringer, Horoskope...
Es liegt ja durchaus in der Natur des Menschen, sich ein Umfeld auszusuchen/aufzubauen, dass ihm selbst weitgehend entspricht.
Deswegen finde ich es auch so spannend, dass Du offensichtlich primär mit Menschen zu tun hast die sich doch ab irgendeinem gewissen Punkt auf "Glaube oder Nichtglaube" einlassen, während ich in meinem Umfeld hauptsächlich Menschen habe, die genau das tun, was Dir so unmöglich erscheint ;)
Sie prüfen und verifizieren oder widerlegen das was Ihnen wichtig ist um zu einer klaren Aussage zu finden und lassen das, was sie nicht prüfen können halt einfach offen.
Ein Freund und ich trafen mal beim Essen in einer Gaststätte auf einen alten Schulfreund von ihm der sich dort mit Freunden traf und uns an seinen Tisch bat.
Nach einer Weile mussten wir feststellen, dass es sich um ziemlich eingeschworene Verschwörungstheoretiker gehandelt hat.
Wir haben kurzer Hand den Begriff des "Mondlandungsagnostikers" erfunden und geprägt. ;)
Denn wir beide hatten noch nie Zeit oder Interesse daran uns detailliert mit diesem Thema zu beschäftigen und unsere persönliche Meinung, dass die Behauptungen der Verschwörungstheoretiker irgendwie sinnfrei und seltsam klingen ist einfach mal kein gutes Argument und auch nicht sehr sachlich.
Folglich beschränkten wir uns darauf zu argumentieren warum es für unsere Leben in jeder Hinsicht völlig egal ist ob, wer, wann warum auf dem Mond gelandet ist und das das Thema damit für uns damit ausreichend beleuchtet und zufriedenstellend beantwortet ist "Weiß ich nicht sicher, ist für mich nicht relevant genug um meine Zeit mit der Recherche nach Infos zu verbringen, folglich lasse ich diese Frage offen und widme mich Dingen die für mich von Relevanz sind."
Thema durch.
Mit solch einer Geisteshaltung ist es in der Tat sehr einfach (und sehr angenehm) sich von Glaube und anderen nichtgesicherten Fakten fernzuhalten.
Eigentlich braucht man dafür nur den Mut offen auszusprechen wenn man von etwas keine Ahnung hat und sich deswegen keine umfassende Meinung bilden konnte und die Fähigkeit einfach mal die Klappe zu halten, wenn man von einem Gesprächsgegenstand nichts versteht.
Ob man die Aussagen anderer "Redner" so stehen lässt oder aus Interesse später nachprüft bleibt davon ja unberührt.
trimeresurus schrieb:Ja, sie haben keine Wahl. Der Mensch ist eine ziemliche Missgeburt, er kann nicht ohne Grund existieren. Diesen übergeordneten Wert muss er sich ausdenken um die eigene Existenz zu rechtfertigen. Manchmal ist er vollkommen absurd, manchmal auch sehr destruktiv. Aber er ist immer vorhanden.Wow, Deine Ansicht von der Menschheit ist ja ganz schön mies..
Mit DER Ansicht würde ich wohl auch einen "übergeordneten Wert" brauchen um meine Existenz zu rechtfertigen ;) Mal über einen Wechsel des persönlichen Umfeldes nachgedacht?
Es steht mir natürlich nicht zu über Dich und Deine Lebensumstände zu urteilen, aber wenn ich so manche Deiner Statements hier lese erweckt Vieles eben den Anschein als täte Dir der Kontakt zu Menschen, die einfach so ihr Leben leben (und meistens genießen) ohne ihre Existenz rechtfertigen zu müssen oder dem Glaube an eine übergeordnete höhere Existenz nachzurennen unter Umständen mal ganz gut.
Deswegen beneide ich Menschen die zu einem Glauben fähig sind auch eher punktuell, z.B. wenn es um die Verarbeitung eines Trauerfalles geht.
In der übrigen Zeit erscheint es mir durchaus so, dass Menschen wie ich, die einfach nur ihr Leben leben ohne das verlangen ihre Existenz zu rechtfertigen, den Sinn des Lebens zu suchen oder den Willen einer übergeordneten Gottheit zu ergründen sehr viel gelassener.
Vielleicht weil mein pragmatischer Lebensansatz es mir ermöglicht mich ganz konkret auf mein Leben und darauf wie ich es verbringen möchte zu konzentrieren und es mir erspart mich mit Dingen zu beschäftigen, die wirklich abschließend greifbar doch auch für die absolut tief gläubigen nicht wirklich sind.
trimeresurus schrieb:Leider können wir uns hier nicht einigen, denn ich bin der festen Überzeugnung, dass der Mensch ein unvollständiges Wesen ist und einen übergeordeneten Wert braucht, sonst ist er wert(e)los. Er muss glauben.Das ist doch schonmal ein guter Ansatz.
In einer Diskussion muss man sich gar nicht einigen.
Deine Meinung ist ja nicht weniger wert nur weil ein anderer sie nicht teilt.
Wenn Du aufgrund Deiner Erfahrungen zu dem Schluss gekommen bist, dass es für Dich nicht vorstellbar ist, dass Menschen ohne irgendein Glaubenskonzept leben, dann hat niemand das Recht Dir diese Meinung abzusprechen.
Du solltest nur eben genauso auch damit leben können, dass es eine Meinung ist die nicht jeder teilen muss.
Sollte ich in meinem Leben mal irgendetwas finden, dass Deinem Glaubenskonzept entspricht werde ich Dir das gerne mitteilen.
Allerdings ist das unwahrscheinlich, durch meine "christliche Prägung" bin ich ja durchaus nicht unaufmerksam bei der Beurteilung solcher Aspekte.
Unter anderem eben auch, weil ich weder in der von christlichen Konstrukten bestimmten Kindheit noch in Trotzreligionen" oder im "heidnischen Glauben" meiner Jugend je das Gefühl hatte einfach nur "ich" sein zu können und mein Leben so gestalten zu können wie es mir beliebt.
Zu dieser Gelassenheit und "Freiheit" fand ich erst als ich ehrlich zu mir selbst war, mir eingestand das ich mich mit keinem Glaubenskonzept identifizieren kann und lernte mein Leben völlig frei von Religionen, Glauben usw zu gestalten und mich einfach darauf zu konzentrieren was für mich gut und richtig ist und in meinem Fall ist das eben zu akzeptieren, dass ich zu soetwas wie einem Glauben gar nicht fähig bin.
lg