perttivalkonen schrieb:...weswegen es keinen Unterschied zwischen Glauben und Vermuten gibt.
Ich
"glaube", dass kommt schon so hin,
"vermute" da auch keinen sooo großen Unterschied
:) ?
Beispiel: Jemand
glaubt, dass bei 5+5 das Ergebnis 11 dabei heraus kommt,
ein anderer
vermutet diese 11 als Ergebnis bei 5+5.
Jetzt könnte man aber schon vielleicht die Frage aufwerfen, in welches Gehirn der beiden hat sich die falsche 11 möglicherweise mehr & tiefer eingebrannt? Oder wer der beiden wird sich vielleicht schwerer dabei tun, bei 5+5 das richtige Ergebnis (eben i-wann im zukünftigen Lebensabschnitt) eben die 10 zu erfassen? Oder ist es egal, ob da nun der Glauben oder die Vermutung dahinter steckt? Vielleicht ist auch die Stärke (des Glaubens/der Vermutung) dabei wichtig?
Mal dazu angenommen, mir wurde schon von Geburt an der Glaube vermittelt und eingetrichtert, wie wichtig, hoch & bedeutsam diese 11 als Ergebnis bei 5+5 ist/wäre?
Ich würde hier einmal andenken, dass bei der Vermutung möglicherweise mehr Freiraum der Gedanken dahinter stecken könnte, auch wenn obiges Beispiel die Vermutung deckungsgleich und völlig falsch mit dem Glauben wäre. Beide liefern mir ja in diesem Beispiel ein falsches Ergebnis.
Interessant finde ich vielleicht darin den Gedankengang, wenn nun "die falsche Elf" schon über viele Generationen hinweg zum totalen Heiligtum erhoben wurde, ob dies nicht dem möglichen erfassen/erkennen können der 10 dann total im Wege steht (mir - der ja im Grunde keinerlei Ahnung davon hat, was bei 5+5 für ein Ergebnis tatsächlich heraus kommen könnte)?
Hier könnte mir mein starker Glaube (an die falsche "heilige"Elf) für mein mögliches Erkennen für die richtige 10 im Wege stehen? Oder nicht?
Anderes herum sehe ich aber bei den Menschen, die schon vorher glauben oder vermuten dass bei der Rechnung 5+5 das Ergebnis die 10 sein könnte, im Vorteil sind. Auch wenn sie es noch nicht erfasst/erkannt haben, sondern die 10 nur erst mal glauben/vermuten als richtiges Resultat, würde ich dabei mal tippen, die sind der 10 schon näher gerückt als jene, welche noch an die 11 fest glauben/vermuten.
Problem sehe ich nun dieses: Wenn jetzt niemand von uns Menschen wüsste, was ist denn nun tatsächlich das richtige Ergebnis bei 5+5? Möglichkeiten gibt es ja unendlich viele an falschen Ergebnissen (oder keine richtigen Entscheidungsgrundlagen fürs Fürwahrhalten oder Nichtfürwahrhalten) herum zu vermuten oder zu glauben. Wenn einer aber erkennen würde, es gibt keine unendlich zahlreiche Möglichkeiten bei 5+5 als Resultat, sondern nur eine Möglichkeit, der würde dann ja behaupten, es gibt unendlich viele mögliche & falsche Ergebnisse und im Gegensatz dazu nur ein einzig richtiges Ergebnis.
Aber selbst so eine Behauptung (es gibt nur ein einzig richtiges Resultat wenn ich 5 und 5 zusammen zähle) kann ich in meiner Unwissenheit nur glauben oder eben nicht. Mir fehlt ja vollkommen die Kenntnis darüber, dass neben der 11 keineswegs auch für die 12 oder die 9 Platz wäre, sondern für mich ist da ja ALLES möglich - zu glauben oder zu vermuten.
Ich denke, ob Gott existiert oder nicht, diese Frage kommt den Ergebnis bei 5+5 gleich.
Und ist sogar für einen möglichen Trefferpunkt leichter, weil es ein Ja/Nein darin gibt.
Sarv schrieb:Jeder Mensch glaubt, egal wer.
Muss glauben weil man mensch ist....
Klar, wir glauben und vermuten.... weil uns die Erkenntnis/Einsicht/Klarheit fehlt, was da bei 5+5 (Beispiel oben) für ein Ergebnis dabei raus kommt. Im Grunde wissen wir nicht einmal, ob überhaupt was rauskommen muss, es ein Ergebnis selbst überhaupt gibt.
Dazu rennen auf der Erde noch genug "Genies" herum, die einen groß erzählen, was sie nicht für tolle hohe Rechnungen anstellen. Unter einer Menschenmasse, die allesamt keinerlei Kenntnis von Zusammenzählen hat stelle ich mir das eh recht einfach vor, dass man da zahlreiche Anhänger immer findet, die einem das auch gerne abnehmen. Dazu kommen noch solche "Weisheitslehrer" die behaupten, was bei 5+5 als Ergebnis heraus kommt, können wir Menschen eh niemals erkennen/erfassen. Solch eine Aussage zeigt aber wenigstens hilfreich auf, dass der solches behauptet, selbst ja auch keinen blassen Schimmer vom richtigen Ergebnis haben kann. Aber dazu müsstem man schon wissen, dass es ein Resultat bei 5+5 tatsächlich gibt.
Ich seh das nun so. Glauben kann gut sein oder auch schlecht.
Glaube ich, dass ich dieses WE einen Lottosechser mache und bestelle mir heute schon einen schnittigen Neuwagen beim Händler, mache ich am WE den Lottosechser, habe ich alles richtig gemacht.
Mache ich keinen, habe ich sehr sehr töricht & dämlich gehandelt.
Sarv schrieb:Ob nun ein Gott gläubiger oder Urknall gläubiger, das Verfahren ist dasselbe !
Man gelangt durch vermutungen/Studien zur seiner gewissheit.
OK, oben beim Lottosechser kommt eh das nächste WE, da erfahre ich spätestens dann, was ich vorher glaubte (mein Lottosechser dieses WE) .....war dies nun ein richtiger Schmarrn oder doch Weisheit? Andrerseits sind schon viele Milliarden Menschen "gutgläubig" gestorben, die haben nie die Gewissheit darüber in ihrem Leben je erfahren - leider, was sie immer fest glaubten, ob es tatsächlich richtig oder falsch ist/war.
Beste Grüße - Doverex