@Snowman_oneIn keinen der beiden Videos sagt er, dass "alles was zu existieren beginnt einen Schöpfer benötigt".
Ich will dir den Hintergrund mal etwas erläutern. Es ist eben doch ein wenig komplizierter.
Video 1 (17:20- 19:30):
Auf Basis der bisherigen wissenschaftlichen Erkenntnisse geht er davon aus, dass das Universum entstanden ist (Prämisse 2). Demnach benötigt das Universum auch eine Ursache (Prämisse 1). Diese Ursache kann sich ihm nach selbst natürlich nicht innerhalb der Raumzeit befinden und muss immateriell sein - Raumzeit und Materie sind ja Teil unseres Universums. Das Ganze geht noch etwas weiter (personal mind usw.) aber es wird nicht behauptet, dass alles, was entsteht, einen Schöpfer benötigt. Es wird lediglich argumentiert, wie die Ursache des Universums aussehen muss, wenn es eine Ursache hat.
Video 2 (5:50):
Es wird nicht behauptet, dass alles, was entsteht, einen Schöpfer benötigt. Es wird lediglich argumentiert, wie die Ursache des Universums aussehen muss, wenn es eine Ursache hat. Bis 5:50 wird auch klar, wie er auf Transzendenz kommt und was das in diesem Kontext bedeutet (=> hier außerhalb von Raum und Zeit). Dazu kommt der "personal agent". Die Argumentation ist analog zu Video 1. Im Übrigen halte ich den Schritt zu "personal being" am schwierigsten und am wenigsten überzeugend.
Mit dem Gott der Bibel hat das übrigens überhaupt nichts zu tun. Wir sind hier lediglich beim Theismus. Craig ist Christ, weil er zusätzlich an Jesus glaubt. Das ist aber keine Voraussetzung für das Argument.
Nochmal zusammenfassend. Man muss der Argumentation nicht folgen oder sie gar überzeugend finden. Aber ein "Schöpfer" fällt hier eben nicht einfach vom Himmel, sondern wird über verschiedene Prämissen hergeleitet. In diesem Kontext wichtig ist auch die Unterscheidung zwischen notwendig und kontingent.