Snowman_one schrieb:Rechtfertigt das in irgendeiner weise was du blind glaubst?
Der Witz ist ja der, daß Zilli genau auf diesen Glaubenschrarakter auf der Seite der Theismus-Kritiker aufmerksam macht. Letztlich hat Zilli vor Dir bereits die Frage "Rechtfertigt das in irgendeiner weise was du blind glaubst?" gestellt. Ihm diese Frage zurückzureichen macht nur das Dilemma deutlich - auf das Zilli aber längst verwiesen hat (Münchhausen-Trilemma)! Deine Frage ist also schlicht überflüssig; deutlicher gesagt: ein Zeichen, daß Du Zillis Einwand schlicht nicht verstanden
Snowman_one schrieb:Erklärt das warum Gott nichts mehr von sich hören lässt?
Tscha, die in dieser Frage steckende "Tatsache" steht selber zur Disposition. Is that so? Nach dem Anliegen des Threaderstellers und seines Eingangsposts gesehen muß dem nämlich widersprochen werden - und wurde längst. So, wie lt. TE Gott früher von sich hat hören lassen, so läßt Gott sich auch heute hören, und sogar heute mehr als je in der Vergangenheit.
Und das macht es nochmals deutlich: die Frage läßt sich eh nicht objektiv beantworten, sondern nur im Glauben. Und zwar positiv oder negativ, je nach dem, ob man Gott glaubt oder nicht.
Snowman_one schrieb:Der Schöpfer ist natürlich unerschaffen, ne ist klar.
Tscha, das ist selbst ohne Gott der Fall. Der infinite Regreß läßt sich nun mal nicht anders vermeiden als dadurch, daß es eine Art "Erstursache" gibt, die anders als alles Universums-immanente selbst nicht bedingt, nicht verursacht ist. Um es mit religiösem Vokabular auszudrücken: Ein Schöpfer, der selbst geschöpfliche Eigenschaften besitzt, kann nicht der Anfang sein; ein Schöpfer, der nicht selbst Geschöpf ist, aber schon. Nichtreligiös formuliert: Alles im Universum unterliegt der Kausalität und der Entropie. Ein ewiges Universum scheitert daran, daß die maximale Entropie schon vor ewigen Zeiten erreicht worden sein müßte (und Umkehr gibts nicht), und ein Universum mit Anfangscheitert an der fehlenden Ursache für die Initialzündung. Es muß also ein "Etwas" geben, welches anders alsalles im Universum nicht der Kausalität und nicht der Entropie unterliegt.
Was eine Ursache hat, kann nicht (rückwärtig) ewig sein, was sich (im thermodynamischen Sinne) "verbraucht", kann nicht ewig sein. Die Kosmogonie läßt sich nur mit einem "wasauchimmer" beantwortren, dessen Eigenschaften diese Bedingtheit nicht aufweisen. Eine "unbedingte Existenz". Egal, was man nun für dieses "wasauchimmer" hält, es ist dann das, bei dem sich die Frage "und wer hat dann das erschaffen" (oder in nichtreligiöser Formulierung) schlicht verbietet.
Da Religiöse oft "Gott" für dieses "etwas" einsetzen und in der Tat Gott keine Geschöpflichkeit zugestehen, ist es nur für den uniformierten Nicht-Theisten eine "intelligente" Frage, nach dem Schöpfer des Schöpfers zu fragen. Aus theistischer Sicht ist diese Frage einfach nur dumm, und das zurecht.
Nichttheisten müssen für dieses "Etwas" ja nicht "Gott" einsetzen. Aber an diesem "Etwas", das nicht der Kausalität und nicht der Entropie unterworfen ist, kommen sie ebenfalls nicht herum.
Snowman_one schrieb:Wenn der Erschaffer schon immer da war und keinen Erschaffer braucht, warum kann man das dann nicht vom Universum sagen?
Weil das Universum ebenso wie seine "Bestandteile" der Kausalität und Entropie unterworfen ist. Religiös gesagt, weil es kreatürliche Eigenschaften besitzt.