Wie sieht denn euer Gott aus und wo hält er sich auf?

Zum Thema Evolution von Religion / Spiritualität kann folgender Artikrl weiterhelfen:

Wikipedia: Psychology of religion

Da gibt es viele schöne Verweise für alle, die tiefer einsteigen wollen.

Mein Gott ist quadratisch, und praktisch gut. Ah, das kann man so herrlich anzweifeln, davon wird er ganz weich! :D

glaube ... religion... ob man es gott nent allah thor baal teufel engel buddah eiche sonne mond oder irgendwie anders. ist mir gleich

es sit wie es ist. ein waldrand ist mir kirche manchesmal genug

Man kann auf zwei Arten das Leben leben.
Entweder man lebt und glaubt nicht an Wunder
Oder man hält das Leben selbst für ein Wunder.

@Argus7
Die Sache mit Gott wäre im christlichen Sinne ganz einfach zu beantworten.

Da gibt es das Glaubensbekenntnis und betreffs der Gegenwart Gottes heißt es: "Ich glaube an den Heiligen Geist, die heilige christliche/katholische Kirche...".

Mit diesem Satze dürfte ein Atheist wohl eher klarkommen denn ein Frömmler, insbesondere Pietkongs und Evangelikale.
Allen, die mir von ihren persönlichen Begegnungen mit Jesus erzählt haben, halte ich den 2. Glaubensartikel vor:"...er SITZT zur Rechten Gottes, von WIRD er kommen zu richten ...". Das erbost sie natürlich fürchterlich denn meine Nichtbekanntschaft mit Jesus wäre nun einmal dogmatisch koreckt. Frage: Wie könnte einer, der säße zu ihnen gekommen sein? Dafür müßte er doch erst einmal seinen Arsch hochgehievt haben! Aber den wird er erst am jüngsten Tage hochhieven. Also: nichts mit persönlichen Bekanntschaften Jesu.
Ich finde es immer wieder erstaunlich, wie justamente fromme Leute es schaffen, sich über ihr eigenes christliches Grundgesetz hinwegzusetzen.

ERGO: Die Antwort auf die Frage der Gegenwart Gottes gäbe einem guten Christen immer der 3. Glaubensartikel; und der könnte durch keine bloßen Bibelworte ausgehebelt werden oder angebliche Begegnungen.

Ob ich das nun glaubte oder nicht dürfte an dieser Stelle schnurzpiepegal sein.

Ich glaube als Agnostiker nicht an irgendwelche Götter, wohl aber an den Tod, denn den gibt es. Genauer gesagt an die mexikanische Volksheilige Santa Muerte.

@El_Gato
An den Tod kann man nicht glauben, weil man den weiß!

Die wenigsten Leute glauben an Gott oder Götter, sondern pflegen Götzendienst.

@LordLukan

Santa Muerte ist eine Personifikation des Todes, zu der man beten kann.

LordLukan schrieb:Allen, die mir von ihren persönlichen Begegnungen mit Jesus erzählt haben, halte ich den 2. Glaubensartikel vor:"...er SITZT zur Rechten Gottes, von WIRD er kommen zu richten ...". Das erbost sie natürlich fürchterlich denn meine Nichtbekanntschaft mit Jesus wäre nun einmal dogmatisch koreckt. Frage: Wie könnte einer, der säße zu ihnen gekommen sein? Dafür müßte er doch erst einmal seinen Arsch hochgehievt haben! Aber den wird er erst am jüngsten Tage hochhieven. Also: nichts mit persönlichen Bekanntschaften Jesu.

Das bezieht sich auf das "kleine" Glaubensbekenntnis. Aber auch da könnte man es so verstehen, dass er kommen wird zu richten ... dass er aber auch anderen Gründen auch schon vorher kommen könnte.

Im "großen" Glaubensbekenntnis heißt es:
"Er sitzt zur Rechten des Vaters und wird wiederkommen in Herrlichkeit, zu richten die Leben und die Toten; seiner Herrschaft wird kein Ende sein."

Das lässt erst Recht Spielraum für ein Verständnis, dass er auch vorher schon kommen kann - ohne zu richten und ohne dass seiner Herrschaft kein Ende sein wird. Das würde später folgen.

Aber letztlich versteht es jeder so, wie es ihm selbst am besten passt.

@Angel-ika

Angel-ika schrieb:"Er sitzt zur Rechten des Vaters und wird wiederkommen in Herrlichkeit,

Eben, er sitzt und wird wiederkommen.
Verstehe nicht, in wie fern hier ein Widerspruch der von uns zitierten Glaubensartikel vorliegen sollte.


@El_Gato

Betreffs der Personifikation des Todes empfehle ich den Film "Rendezvous mit Joe Black".

LordLukan schrieb:@Angel-ika

   Angel-ika schrieb:
   "Er sitzt zur Rechten des Vaters und wird wiederkommen in Herrlichkeit,

Eben, er sitzt und wird wiederkommen.
Verstehe nicht, in wie fern hier ein Widerspruch der von uns zitierten Glaubensartikel vorliegen sollte.

Da steht ja nicht nur "er wird wiederkommen", sondern dort steht "er wird wiederkommen in Herrlichkeit zu richten ..."

Er wird also kommen zu richten. Aber aus anderen Gründen könnte er schon vorher kommen. So könnte man es zumindest verstehen.

Wie die Aussage gemeint war von den Verfassern, weiß ohnehin keiner mehr.

@DerMüller71
"Religion ist Opium des Volkes" (Karl Marx)

"Religion ist Opium fürs Volk" (Lenin)

Macht wohl einen qualitativen Unterschied!

@Angel-ika

Angel-ika schrieb:Er wird also kommen zu richten. Aber aus anderen Gründen könnte er schon vorher kommen. So könnte man es zumindest verstehen.

Da scheint der Wunsch der Vater des Gedankens zu sein.
In der Zeit zwischen Himmelfahrt Jesu und der Wiederkunft herrscht der Heilige Geist; d. h. die Kirche (3. Glaubensartikel).
Allerdings: in der Abendmahlslehre Calvins wäre Christus in "Kraft und Gestalt des Heiligen Geistes" gegenwärtig.

LordLukan schrieb:Da scheint der Wunsch der Vater des Gedankens zu sein.

Gilt umgekehrt auch.

LordLukan schrieb:Allerdings: in der Abendmahlslehre Calvins wäre Christus in "Kraft und Gestalt des Heiligen Geistes" gegenwärtig.

Und in anderen Abendmahlslehren wäre er in Gestalt von Brot und Wein gegenwärtig.

@Angel-ika

Angel-ika schrieb:Und in anderen Abendmahlslehren wäre er in Gestalt von Brot und Wein gegenwärtig.

Es gibt verschiedene Abendmahlslehren: Transsubstantiation, Consubstantiation und Geistpräsenz.

Angel-ika schrieb:Gilt umgekehrt auch.

Ich ziehe es vor mich nicht auf dogmatisches Glatteis zu begeben.

LordLukan schrieb:Es gibt verschiedene Abendmahlslehren: Transsubstantiation, Consubstantiation und Geistpräsenz.

Richtig. Und bei allen Abendmahlslehren ist Jesus irgendwie gegenwärtig. Also doch schon wiedergekommen?!

@Angel-ika
Natürlich!
Aber Pietkongs geht's in aller Regel um was ganz andres.

@LordLukan
Ich verstehs nicht mehr. Erst schreibst du, er kann noch nicht wieder gekommen sein, weil im Glaubensbekenntnis was anderes steht. Und nun doch?!

@Angel-ika
Also das wäre doch ganz einfach!
Beim Abendmahle oder der Eucharistie werden die Einsetzungsworte gesprochen und damit wird die Gegenwart Christi bewirkt.

Die "persönlichen Bekanntschaften Jesu" der Pietkongs hingegen hebelten immer den 3. Glaubensartikel aus.

Ein Prediger hat am Pfingstsonntag gesagt, der Heilige Geist verweise immer auf Jesus.
Grober Unfug!
Jesus verweist auf den Heiligen Geist als den versprochenen Tröster in der Zeit seiner Abwesenheit.

Jesus geht nicht vom Heiligen Geiste aus, sondern der Heilige Geist allein vom Vater (Ostkirche) und (filioque)vom Sohne (Westkirche).

Aber ansonsten wären die beiden Streithämmel sich einig, der Heilige Geist jeweils zu sein.

@LordLukan
Die Gegenwart Jesu beim Abendmahl würde auch den 3. Glaubensartikel aushebeln. Denn wenn Jesus zur Rechten des Vaters sitzt und erst wiederkommen wird, dann kann er nicht jetzt schon beim Abendmahl da sein.

Wenn er aufgrund von Einsetzungworten gegenwärtig werden kann, dann kann er auch z.B. aufgrund von Gebet bei "persönlichen Bekanntschaften" gegenwärtig sein.