Ur schrieb:Du hast das Argument ja nicht umsonst hier eingebracht, anderen eine Rechnung vorgelegt, um eine Stellung zu beziehen. Ist diese Rechnung und den Zusammenhang den du daraus schließt, dass wir die einzigsten Geschöpfe im Universum sein könnten, ein Faktor deines rationalen Grundes, an einen Gott zu glauben?
Hier hat einer die Größe des Universums in die Wagschale geworfen und allein damit die Existenz weiteren Lebens zu ner Tatsache erklärt. Dem habe ich diese meine Rechnung entgegengestellt.
Anschließend hat sich einer auf meine Rechnung bezogen und "mit anderen Worten" natürliche Lebensentstehung als Quasi-Unmöglichkeit - erneut als Tatsache - hingestellt. Dem hab ich mit ner anderen Rechnung aufgezeigt, wie dicht besiedelt allein unsere galaktische Nachbarschaft sein kann.
Was ich nicht abkann, das sind so Tüpens, die großspurig mit "Tatsachen" aufschlagen, wo Tatsachenwissen schlichtweg nicht möglich ist. Auf sowas reagier ich dann entsprechend. Daraus dann rauslesen zu wollen, welche "alternative Tatsache" ich dann vertrete, finde ich eigenwillig! Ist hier auf Allmy zwar weit verbreitet, diese Denke, aber sie bleibt m.E. falsch.
Ich bin Christ, ja. Aber warum tf sollte ich was gegen natürliche Lebensentstehung, Evolution und andere belebte Welten haben? In meinem Leben ist die hobbymäßige Beschäftigung mit der Evolution des Lebens älter als mein Christsein. Und diesen natürlichen Weg der Entstehung, Entfaltung und Verbreitung vertrete ich weiterhin. Und sehe auch keinen Grund, dies als einen Widerspruch zu meinem Glauben zu sehen, daß Gott mein Schöpfer ist, ja der Schöpfer von allem. Wie sollte da ein Mehr oder ein Weniger an belebten Welten meinen Gott "stärken" oder ihm schaden?
Daß er alles erschuf, glaube ich.
Wie er alles entstehen ließ, dazu kann ich mich mit den Methoden und Ergebnissen der Wissenschaft kundig machen. So what?
Um an Gott zu glauben, benötige ich keine rationalen Gründe. Ich habe Gott damals erlebt, ihn "erfahren" dürfen, und habe darauf gesagt, "ok, dann glaube ich an Dich". Es bleibt ein Glaube, denn was ich erlebt habe, kann ich nicht verifizieren, nicht mal mir selbst gegenüber. Wenn ich es eine Tatsache nenne, dann höchstens eine Glaubenstatsache. Grundsätzlich aber finde ich, die persönliche Erfahrung mit Gott ist noch der beste Grund für den Glauben. Wer nicht an Gott glaubt, der hat dennoch die Möglichkeit, sich ernsthaft auf ein "Gott erleben" einzulassen, wie ich es damals mit atheistischen 16 getan habe. Und wer an Gott glaubt, tut gut daran, ebenfalls diesen seinen Gott erleben zu wollen, da ein rein rationaler Glaube sehr "blutarm" sein kann.
Hiob42,5-6
Ich hatte von dir nur vom Hörensagen vernommen; aber nun hat mein Auge dich gesehen.
Sowas verhindert keine Unsicherheit im Glauben, keine Glaubenszweifel (und seine Weltsicht sollte man ohnehin meines Erachtens immer und immer wieder mal hinterfragen). Aber ein eigenes Erleben kann eben auch verdammt gut durchtragen. Ein mit rationalen Überlegungen für wahrscheinlich erachteter Gott bleibt ein theoretisches Gebilde.