Was bringt euch euer (Un-)Glaube?
15.09.2016 um 11:35GyatsoJigme schrieb:Du sollst es nicht annehmen, das kategorische ausschließen davon hat aber nunmal zur Folge das man, besonders Gläubige vor den Kopf stößt und das wiederum Konflikte herbeirufen kann, die eigentlich gar nicht nötig sind.Davon abgesehen, dass ich nicht zu jedem gläubigen renne und ihm meine Ansichten ungefragt unter die Nase reibe, werde ich meinen Glauben, oder Unglauben doch nicht daran festmachen, ob sich irgendwer auf die Füße getreten fühlt. Außerdem sind Gläubige ja der Meinung das ich falsch liege und die gehen auch nicht her und stellen die Existenz ihres Gottes in Frage, nur weil es Atheisten gibt.
Ich sehe hier keinen Grund, warum ich meine Ansichten anderen soll.
GyatsoJigme schrieb:Na, und ? Wie soll man handeln ?Man akzeptiert, dass man hier nicht auf einen gemeinsamen Nenner kommt und wechselt das Thema. Streiten tu ich mich nicht mehr wegen sowas.
Ich finde man sollte Verständnis zeigen, anstatt Behauptungen herauszuschießen, die Streitigkeiten provozieren.
GyatsoJigme schrieb:Ob man dran glaubt oder nicht, wo liegt die Wichtigkeit ? Wenn man nun im realen Leben auf Gläubige trifft (so habe ich die Erfahrung gemacht) sind das alles völlig normale, nette Menschen, mit denen man sich über alles mögliche unterhalten kann.Das dürfte der Unterschied zwischen uns sein. Ich bin jetzt 36 und habe in meinem Leben genug Gläubige getroffen, die mich mit ihren Aussagen auf die Palme gebracht haben. Aussagen wie 'Atheisten haben keine Moral', 'Hitler / Stalin / Mao waren Atheisten, sieh dir an was sie getan haben', waren direkte Beleidigungen mir gegenüber (auch wenn sie nicht als solche gedacht waren). Dazu kommt die Unfähigkeit zu differenzieren (alle Moslems sind so, alle Atheisten sind so), aber wehe man verallgemeinert Christen...
Ich hab irgendwann gemerkt, dass ich mich nichtmehr mit gläubigen Christen auf Diskussionen einlassen kann, weil ich sonst genau so werde. Also lass ich das jetzt.
GyatsoJigme schrieb:Heißt natürlich nicht das alle Atheisten sofort feindlich oder unfreundlich gesinnt gegenüber dem Glauben werden, ich wurde es aber und bereue mein Verhalten heute zutiefst. Wenn ich könnte, würde ich mich für manche Aussagen entschuldigen (sie waren ziemlich heftig) leider ist das zu diesem Zeitpunkt nicht mehr wirklich möglich bzw. nötig.Gerade auf YT gibt es ne menge atheistischer Arschlöcher, die Beleidigungen mit Argumenten verwechseln. Das kann ich mir auch nicht ansehen ohne wütend zu werden.
GyatsoJigme schrieb:Ich lehnte es vorher nämlich prinzipiell ab, mich mit diesen "Märchen" auseinanderzusetzen. Und das war, besonders was den Buddhismus betrifft, ein riesen Fehler, wie ich jetzt als praktizierender Buddhist weiß.Mich haben diese "Märchen" dazu gebracht, dass ich mit Sicherheit sagen konnte: "dieser Gott existiert nicht".
off-peak schrieb:Sei mir nicht böse, aber "Kinder verarschen", "jahrelang darunter leiden" und "heute noch Verfolgunswahn" haben, klingt durchaus nach seelischer Vergewaltigung. Auch wenn Dawkins Ansagen hart klingen, sie sind wahr. Weshalb sie ja möglicherweise auch so hart klingen.Das Problem ist, dass ich die Ansichten, die mir in meiner Jugend eingetrichtert bzw mitgegeben wurden, nie komplett ablegen konnte. Unterbewusst ist da zB immer noch etwas von der Idee übrig, dass mich da jemand beobachtet und meine Taten bewertet. Das kommt nicht oft hoch und wird sofort als BS erkannt, aber es ist noch da.
Und "Kinder verarschen" ist es halt leider. In meiner Familie (inklusive Verwandschaft) glaubt keiner so richtig an den christlichen Gott. Es ist eher so ne Traditionssache. Zum Glück, sage ich mal. Aber das wurde mir halt so nie mitgegeben.