@Dawnclaude Dawnclaude schrieb:Gerade gelesen, dass Buddhisten an Wiedergeburt glauben, was ist da für dich nun genau dran. Hängt es davon ab in welche Richtung des Buddhismus man geht oder ist das ein allgemeiner Glaube? Wie drückt sich das dann aus mitsamt der Sterblichkeit? oder geht es mehr um eine unpersönliche Wiedergeburt durch die Natur?
Hier kommen wir schon zum nächsten Witz. Meine Klassenkameraden denken, ich werde später mal "als Ameise oder so" wiedergeboren.
Absoluter Nonsense dadurch das hier pauschalisiert wird.
Der Glaube an die Wiedergeburt hängt mit der Buddhistischen Schule zusammen, der du angehörst.
Neben dem Theravada gibt es noch die Mahayana und Vajrayana Traditionen. (gibt noch etliche Untergruppen)
Im Allgemeinen lässt sich sagen (um nicht zu ausführlich zu werden) das der ursprüngliche Glaube der Wiedergeburt (also der Theravada Buddhisten, aber auch die tibetische Tradition ist bekannt -> Dalai Lama) auf der Vorstellung basiert, das jetziges Verhalten dein Karma beeinflusst.
Du sammelst sozusagen dein Leben lang gutes Karma, dadurch das du nach der Lehre lebst und gutes tust, damit deine nächste Wiedergeburt nicht in einer Ameise stattfindet.
Wiedergeboren wird dabei aber keine Seele, die den Körper verlässt, sondern vielmehr der "Karmische Überrest", denn du hinterlässt, der dann Einfluss darauf nimmt, wo im Rad der Wiedergeburt du dich befinden wirst.
Das Ziel ist Erleuchtung zu erreichen, um aus diesem Kreislauf auszubrechen und endlich Auslöschung (Nirvana) zu erfahren.
Also einen endgültigen Tod.
In Kritik steht dieses Modell unter anderem von Zen Buddhistischen Mönchen und Meistern, die der japanischen Tradition des Mahayana Buddhismus angehört, weil es zu sehr auf Spekulation beruht.
Und man dadurch das sich alles nur darum dreht gutes Karma für spätere Leben zu sammeln, "vergisst" man dabei die Gegenwart.
Der Fokus liegt schließlich in der Zukunft.
Im Zen beispielsweise, gibt es deswegen keine wörtliche Wiedergeburt. Man beruht sich auf ein psychologisches Modell, nachdem man in einem Leben tausende mal wiedergeboren wird, dadurch das man seine Geisteshaltung immer wieder ändert. Oder eben auf gar keines.
Selbst Buddha persönlich äußerte sich nur widerwillig und haarsträubend zu solchen Themen weil es unwichtig für die Befreiiung von Leid ist. Es spielt keine Rolle, weil man sowieso nicht festes in der Hand hat sondern nur Spekuliert. Und Spekulation ist sowohl kräftezehrend als auch Zeitverschwendung.
BioGenEthiker schrieb:Es liegt dann an der Kompetenz des Lehrers, Fremdsein als wertfrei, tolerierbar und darüber hinaus bis zu einem gewissen Grad auch als überwindbar zu vermitteln. Dann kann das auch gelingen.
Dann kann das funktionieren, aber die Kompetenz der Lehrer lässt zu wünschen übrig. Aber hier driftet man leicht in die Pauschalisierung ab, deshalb lasse ich es einfach dabei. Der Ethik Unterricht ist nach meiner Erfahrung, für solche Vorhaben momentan alles andere als Geeignet. Kann es in Zukunft aber werden.
@BioGenEthiker