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Was bringt euch euer (Un-)Glaube?

1.097 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Gott, Religion, Glaube ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Namah ehemaliges Mitglied

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Was bringt euch euer (Un-)Glaube?

13.09.2016 um 09:53
Zitat von off-peakoff-peak schrieb: und keine starken, autarken, wehrhafte Wölfe, die keinen Hirten brauchen?
das wäre dann Satanismus ;)


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Was bringt euch euer (Un-)Glaube?

13.09.2016 um 21:45
@Namah
Zitat von NamahNamah schrieb:das wäre dann Satanismus
Warum?
Nur weil man das Eine ablehnt, heißt nicht, dass man damit etwas Anderes annimmt. Wundert mich immer, wie beschränkt die Welt von Gläubigen ist. Entweder - oder. Gott - Satan. Daneben und dazwischen oder gänzlich ohne kennen sie wohl nicht.
Atheisten glauben an keine Art von höherem Machtwesen, daher auch nicht an Satan.


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Was bringt euch euer (Un-)Glaube?

13.09.2016 um 21:53
Mein Unglauben bringt mir übrigens auch noch, dass ich nicht unzählige Stunden sinnlos mit dem Buch-Studium und Beterei vergeude.

Hier im Forum drüber zu diskutieren ist zwar auch ziemliche Zeitverschwendung, aber eben zumindest für mich Ungläubigen ein entspannender Zeitvertreib.


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Was bringt euch euer (Un-)Glaube?

13.09.2016 um 21:55
@off-peak
Zitat von off-peakoff-peak schrieb:Warum?
Nur weil man das Eine ablehnt, heißt nicht, dass man damit etwas Anderes annimmt. Wundert mich immer, wie beschränkt die Welt von Gläubigen ist. Entweder - oder. Gott - Satan. Daneben und dazwischen oder gänzlich ohne kennen sie wohl nicht.
Atheisten glauben an keine Art von höherem Machtwesen, daher auch nicht an Satan.
Ich verstehe auch nicht, wieso (Un)Glaube unbedingt immer sofort einen bestimmen Nutzen mit sich ziehen muss.

Menschen glauben nicht daran, na und ?
Was ist jetzt daran schlimm ? Macht es sie zu schlechteren Menschen ? Sind sie dadurch unfreundlicher ?

Andere Menschen tun es, und jetzt ? Sind sie dadurch schlechtere Menschen ? Macht es sie direkt unsympathisch ?

Wieso lässt man den einen nicht das, dem anderen das ?

Wieso muss der eine auf dem rumhaken, der andere auf dem ? Wieso kann man Dinge nicht einfach stehen lassen ?

Wenn einer denkt die Erde sei eine Scheibe, was solls !?. Geht dadurch die Welt unter ?

Eine einfache katholische Bauersfrau beispielsweise, hat zwar keinerlei Weisheit oder intellektuelle, theologische Kenntnisse, empfindet aber Mitgefühl und fühlt sich in Gottes Hand gut aufgehoben.

Was ist falsch daran?

Warum muss jetzt jemand kommen und erzählen "Das ist alles Unsinn, die Wissenschaft sagt etwas anderes!! Du bist nur eine dumme alte Frau!!"

Diese Frau versucht im Rahmen ihrer eigenen geistigen Fähigkeiten ein friedvolles Leben zu führen und wenn das Leben durch Rinderseuchen und Missernten doch mal zu hart wird, betet sie eben zu Gott. Sie hat Respekt vor dem Leben und dem Tod.

Der selbstgerechte überhebliche Atheist erhebt sich aber über die einfache bäuerliche Religiosität dieser Frau, macht sich lustig und würdigt sie herab.

Warum lässt man sie nicht einfach in ihrem einfachen Glauben? Und andere in ihrem Unglauben ?


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Was bringt euch euer (Un-)Glaube?

13.09.2016 um 22:15
Zitat von rgnfrgnf schrieb:Mein Unglauben bringt mir übrigens auch noch, dass ich nicht unzählige Stunden sinnlos mit dem Buch-Studium und Beterei vergeude.
Wieso ist es denn Zeitvergeudung die Bibel zu lesen ? (Als Beispiel)

Nur weil man nicht daran glaubt ? Ist das nicht etwas einseitig ?

Die Bibel kann einem äußert interessante Denkanstöße geben, besonders im NT und auch den Sprüchen sind sehr viele Verse die für unsere Zeit aktueller den je sind und Menschen dazu bewegen sollten, ihr Verhalten lieber noch mal zu überdenken.

Dabei spielt es noch nicht mal eine Rolle ob die Existenz eines Gottes wahrscheinlich ist.

Wieso wird immer dieses "Heilige Bücher - Weg damit" Bild suggeriert ?

Kannst du mir das erklären ? @rgnf


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Was bringt euch euer (Un-)Glaube?

13.09.2016 um 22:18
@GyatsoJigme

Interessante Antwort, aber hat im Grunde nichts mit meinem Beitrag zu tun.


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Was bringt euch euer (Un-)Glaube?

13.09.2016 um 22:18
@off-peak

Entschuldige. Dann ignoriere das Zitat.


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Was bringt euch euer (Un-)Glaube?

13.09.2016 um 22:21
@GyatsoJigme

Welches Zitat? Ich bezog mich auf Deinen Beitrag. Und ob ich ihn ignoriere oder nicht, ändert nichts daran, dass er eine eigenartige Reaktion ist.


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Was bringt euch euer (Un-)Glaube?

13.09.2016 um 22:22
Zitat von off-peakoff-peak schrieb:Welches Zitat? Ich bezog mich auf Deinen Beitrag. Und ob ich ihn ignoriere oder nicht, ändert nichts daran, dass er eine eigenartige Reaktion ist.
Das Zitat, dass ich in meinen Beitrag mit einbezog. Also deine Antwort.

Ich dachte mir, das ich meinen Beitrag als Antwort oder auch Ergänzung auf deinen schreibe, aber anscheinend ist es mir ziemlich misslungen.

Ich hätte Sie einfach nicht mit einbeziehen sollen.

Entschuldige. @off-peak


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Was bringt euch euer (Un-)Glaube?

13.09.2016 um 23:07
@GyatsoJigme
Zitat von GyatsoJigmeGyatsoJigme schrieb:Kannst du mir das erklären ? @rgnf
Das, was du aufgezählt hast, kann ich dir nicht erklären.

Mir geht es nicht darum, dass die Bibel ein Buch sei, was weg sollte, was man nicht lesen sollte, aus dessen Inhalt man nichts ziehen sollte.

Im Gegenteil, ich bin ein großer Fan vom Lesen überhaupt, lieber ein schlechtes Buch, und sei es nur Schundliteratur (damit meine ich nicht die Bibel), als gar nicht Lesen.

Was ich meine, ist, dass man aber bei Buchreligionen als Gläubiger die Bücher halt immer und immer wieder lesen muss. Um seinen Glauben zu festigen, um sich, wie du schreibst, Anregungen für den Alltag zu suchen.
Immer und immer wieder muss man das Lesen, weil diese Anregungen eben meist ziemlich widersprüchlich oder unklar sind.

Und da kann man aus meiner Sicht die Zeit zum Beispiel in andere Bücher investieren, die einen nicht nur genau so anregen, sondern vielleicht sogar Besser anregen. Vor allem, die einem auch mal einen neuen Blickwinkel gestatten, an den man vorher vielleicht nicht gedacht hat.
Als Gläubiger verbringt man halt viel Zeit mit dem jeweiligen Buch und die fehlt dann, um in der Zeit ein anderes Buch zu lesen. So verpasst man jede Menge.

Ich hatte die Bibel als Kind gelesen, weiß ungefähr, worum es geht und kann den Grundgedanken nachvollziehen.
In Threads wie diesen bekomme ich auch einzelne Verse wieder ins Gedächtnis gerufen, die aber eben genau das Aussagen, was ich noch aus der Kindheit weiß. Nichts neues, nichts, was mich weiter bringt.

Ich habe täglich vielleicht eine Stunde Zeit zum Lesen, die nutze ich, in dem ich aus allen möglichen Bereichen Lesestoff suche.
Wäre ich Gläubig, würde ich mir sehr viel von diesem Input nehmen, um nur wieder und wieder das lesen zu müssen, was ich zumindest in den Grundzügen eh schon kenne.
Verschwendete Zeit.


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Was bringt euch euer (Un-)Glaube?

13.09.2016 um 23:09
Das klingt durchaus schlüssig. Danke dir :) @rgnf


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14.09.2016 um 10:47
@off-peak
Das Entweder-Oder ist zumindest im Christentum Teil der Lehre. Man soll natürlich eigentlich alles uneingeschränkt glauben. Darüber nachzudenken und abzuwägen gilt allerdings als noch viel schlimmer, als den Glauben sofort ungeprüft abzulehnen. Wobei Glauben oder Nicht-Glauben (dazwischen soll es ja nichts geben dürfen) nach biblischer Sicht ja nicht eine Frage des Könnens, sondern des Wollens ist und Nicht-Glauben demnach als Entscheidung gegen Gott aus Böswilligkeit angesehen wird.
Ich hoffe, ich habe mich klar ausgedrückt. ;)



@GyatsoJigme

Ist der Gedanke, die einfache alte Bauersfrau mit wenig Schulbildung würde uneingeschränkt glauben, was ihr vorgepredigt wird, während der Atheist sich für intellektuell hält und auf sie herabschaut, nicht ein Vorurteil? Und zwar gegenüber beiden, sowohl der Bauersfrau als auch dem Atheisten?

Diesem Vorurteil (das nicht nur du hast) liegt die Fehleinschätzung zugrunde, man bräuchte ein gewisses Maß an (Schul-)Bildung, um selbständig über etwas nachzudenken und sich nicht (mehr) an traditionelle Glaubensgrundsätze zu klammern, wenn das Leben schwierig wird. Das mag in vielen Fällen zutreffen, ist aber keineswegs immer der Fall.

Viel wichtiger ist, dass es die Gesellschaft dem Individuum erlaubt, selbständig nachzudenken. Und das ist prinzipiell in jeder Gesellschaft möglich. Es mag allerdings in "intellektuelleren" Kreisen öfter vorkommen, weil man dort gewöhnlich mehr Zugang zu anderen Auffassungen hat (und damit erst erfährt, dass es solche gibt) als in einem kleinen Dorf auf dem Land, wo nur alle 5 Jahre ein Fremder vorbeikommt und der einzelne kaum weiter als bis zum Nachbardorf kommt.

Mehr Möglichkeiten zur Information mögen also das eigenständige Denken und im besten Fall auch die Toleranz gegenüber anderen Vorstellungen fördern. Die Voraussetzung ist allerdings die grundsätzliche Einstellung zum eigenständigen Denken. Also, ob dieses erlaubt (und das Risiko der Entwicklung einer vom Konsens abweichenden Meinung akzeptiert) wird oder nicht.
Die Bauersfrau kann genauso eigenständig denken wie der Universitätsprofessor und evtl. sogar an den Glaubensgrundsätzen zweifeln, die ihr vor Jahrzehnten beigebracht wurden.


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Was bringt euch euer (Un-)Glaube?

14.09.2016 um 11:04
Zitat von rgnfrgnf schrieb:Ich habe täglich vielleicht eine Stunde Zeit zum Lesen, die nutze ich, in dem ich aus allen möglichen Bereichen Lesestoff suche.
Wäre ich Gläubig, würde ich mir sehr viel von diesem Input nehmen, um nur wieder und wieder das lesen zu müssen, was ich zumindest in den Grundzügen eh schon kenne.
Verschwendete Zeit.
Mein Verstand will Dir recht geben - und doch habe ich den Herrn der Ringe vier oder fünf mal gelesen...
Zitat von AlteTanteAlteTante schrieb:Diesem Vorurteil (das nicht nur du hast) liegt die Fehleinschätzung zugrunde, man bräuchte ein gewisses Maß an (Schul-)Bildung, um selbständig über etwas nachzudenken und sich nicht (mehr) an traditionelle Glaubensgrundsätze zu klammern, wenn das Leben schwierig wird. Das mag in vielen Fällen zutreffen, ist aber keineswegs immer der Fall.
Wir sind uns aber sicher darin einig, dass eine bessere Schulbildung die Prämissen ändert und den Rahmen, in dem ein selbstständiges Nachdenken und Einschätzen stattfinden kann, deutlich erweitert.

Eine Studie in den USA hat übrigens gezeigt, dass der Anteil religiöser Menschen mit steigendem Bildungsniveau abnahm.

Ich will damit keineswegs sagen, dass Religiöse Menschen grundsätzlich ungebildet sind, aber es gibt offensichtlich einen Zusammenhang zwischen Bildung und dem Hinterfragen von Religionen.


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Was bringt euch euer (Un-)Glaube?

14.09.2016 um 12:00
Zitat von CommonsenseCommonsense schrieb:Wir sind uns aber sicher darin einig, dass eine bessere Schulbildung die Prämissen ändert und den Rahmen, in dem ein selbstständiges Nachdenken und Einschätzen stattfinden kann, deutlich erweitert.
Natürlich. Das habe ich ja auch geschrieben.

Es ging mir nur um das Vorurteil, dass jemand mit wenig oder keiner Schulbildung (wie erwähnte alte Bauersfrau) automatisch alles nachbetet (im übertragenen wie im wörtlichen Sinne), was ihr in religiöser Hinsicht vorgebetet wird, statt sich eine eigene Meinung zu bilden.


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14.09.2016 um 12:11
@AlteTante
Zitat von AlteTanteAlteTante schrieb:Ist der Gedanke, die einfache alte Bauersfrau mit wenig Schulbildung würde uneingeschränkt glauben, was ihr vorgepredigt wird, während der Atheist sich für intellektuell hält und auf sie herabschaut, nicht ein Vorurteil? Und zwar gegenüber beiden, sowohl der Bauersfrau als auch dem Atheisten?
In diesem Text sollte es nicht um mögliche Vorurteile gehen, jeweilige Parteien sollten auch nicht nach einem Klischeehaften Bild beschrieben werden.

Hier wird mal wieder die Aussage des Textes missachtet und dabei auf die gar nicht wichtigen, "vermutlichen Ungereimtheiten" eingegangen, die nicht mal Relevant sind (Zumindest nicht in diesem Kontext)..

Ich werfe weder einer Bauernfrau vor das sie nicht denken kann, noch dem Atheisten ein untragbarer Geselle zu sein.

Ich wollte eine Nachricht übermitteln, über die es mehr als nur kurz nachzudenken gilt.

Wieso entsteht auf Seiten des Unglaubens Intoleranz gegen über dem Glauben und andersrum genauso ?

Während eine Gläubige Bauernfrau niemanden zu schaden versucht, mit ihrem Glauben, kommen "Hardcore- Atheisten", meinetwegen nennt sie auch "Neue Atheisten" und reden auf diejenigen ein, die Glauben.

"Euer Glaube ist eine Krankheit"

"Religion ist wie ein Virus "

"Atheismus ist fast immer ein Zeichen für eine gesunde geistige Unabhängigkeit und sogar für einen gesunden Geist."

- aus Der Gotteswahn. Von Richard Dawkins.


Andere Zitate:

Soweit ich weiß, wird in keinem Kirchenlied das hohe Lied der Intelligenz gesungen.
(Bertrand Russell, engl. Philosoph und Sozialkritiker, 1872-1970)

Religion ist Feigheit vor dem Schicksal. Nichts weiter.
(Rudolf von Delius)

Der Atheismus ist eine Form der Religion, vielleicht sogar der echten.
(Hans F. Geyer)

Ich betrachte die Religion als Krankheit, als Quelle unnennbaren Elends für die menschliche Rasse.
(Bertrand Russell, engl. Philosoph, 1872-1970)


All diese Menschen bezeichnen Religion als Krankheit. Etwas das es zu beseitigen gibt, das weg muss, das man nicht mehr braucht. Unzeitgemäß, unbrauchbar und abstoßend.

Das ist das Bild, das man von heutigen "Neuen Atheisten" bekommt, das Dawkins einem vermittelt, das auch schon berühmte Philosophen um 1800 vermittelten. Seine Anhänger haben nicht nur in den USA mittlerweile große Zahlen. Ich bin mir sicher, das auch in Deutschland die atheistisch geprägten Familien von seinen Beiträgen begeistert sind.

Man muss nur mal kurz auf seine Facebook Seite sehen.

"Keine Toleranz der Intoleranz" - heißt es immer wieder. Hunderte Videos habe ich gesehen.

Aber wer ist in diesem Kontext denn hier wirklich der Intolerante ? Der Gläubige der Ungläubige eben als das betrachtet was er ist (als Ungläubig) oder derjenige der in einer frei-demokratischen Gesellschaft Menschen ihren Glauben aussprechen will, weil es nicht in seinen Kram passt ?

Solche Menschen wie Dawkins, besonders solche wie er, mögen zwar einen äußert ausgeprägten Intellekt haben, aber von Mitgefühl, Menschlichkeit und Toleranz ? Keine Spur!

Solche Menschen sind es, die die Weiterentwicklung behindern, dadurch das sie weiter Hass schüren, nicht die Menschen die Zuhause oder in ihren Kirchen sitzen und dort friedlich ihr Leben leben. Ihren Glauben leben.

Abgesehen von solchen Organisationen wie den IS, was tut dir ein Gläubiger denn ? (Achtung rhetorische Fragen)
In welcher Form behindert er deinen Alltag ?

Ist es wirklich etwas das schwer wiegt, oder liegt hier nur das klassische "Kopf - Tisch" Phänomen vor, das betroffene dazu bringt so zu handeln ? Weil sie ein anderes Weltbild haben, ist es das ?

Hier sollten sich jegliche Menschen, die andere aufgrund ihres Weltbilds unfair behandelten mal die Frage stellen, wer einen Fehler begann. Ich bin mir nämlich ziemlich sicher, das es sehr oft nicht einmal die Gläubigen waren, sondern die Menschen auf der anderen Seite der Münze


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14.09.2016 um 12:58
@GyatsoJigme

Dawkins ist besonders fanatisch, da gebe ich Dir recht. Sein Auftreten wird auch beileibe nicht von allen Atheisten gefeiert. Er erweist mit vielen Übertreibungen der Sache einen Bärendienst.

Und doch gibt es weit mehr schlechte Auswirkung von Religionen als nur den IS, das müssen wir mal klar festhalten.

In der islamischen Welt stellt der IS nur den radikalsten Teil dar, aber Gesetzgebung nach dem Koran ist überall ein Schlag ins Gesicht der Aufklärung.
Aber auch christliche Gemeinden treten die Menschenwürde mit Füßen, besonders in den USA, wo Dawkins übrigens auch den größten Teil seiner Aufklärungsarbeit verrichtet.

Radikale und fundamentale Gläubige sind nun einmal ein Resultat der Religion, das kann man nicht totreden. Dawkins ist offensichtlich der Ansicht, dass es nicht reicht, solche radikalen Fundamentalisten anzugreifen, denn sie werden nicht weniger, sondern sogar mehr (was allerdings weniger mit wachsender Überzeugung zu tun hat, als mit der Tatsache, dass sie einfach mehr Kinder in die Welt setzen als Atheisten).

Solange es Religionen gibt, wird es auch radikale Fundamentalisten geben, werden Menschen verfolgt und getötet, weil sie nicht genau das Glauben, das von den Radikalen geglaubt und vorgegeben wird.

Das betrifft z. B. auch Frauenrechte und Homosexualität - sowohl im Islam als auch im Christentum.

Religionen haben sehr viel Unheil über die Menschheit gebracht und sie tun es heute noch, egal ob es die monothistischen Religionen sind, oder andere, wie z. B. Hinduismus und Ableger - da wurde/wird sich auch nach Kräften massakriert.

Als Atheist teile ich die Meinung, dass die Gesellschaft ohne Religionen eine bessere wäre, aber ich halte es für Utopie zu glauben, man könnte eine solche Gesellschaft in absehbarer Zeit erschaffen.
Offensichtlich ist Glauben im Menschen veranlagt, ist er nicht religiös, schafft er sich einen Ersatzglauben und dessen Auswirkungen auf die Gesellschaft können ebenso verheerend sein, wenn nicht schlimmer. Dieser Drang, sich an eine Ideologie, an einen Glauben zu binden, ist bei den Menschen jedoch unterschiedlich stark ausgeprägt, so scheint es. Viele Atheisten haben ihn gar nicht, andere, wie Dawkins, machen den Atheismus selbst zu einer Ideologie (eigentlich paradox) und führen eine Art "Kreuzzug".

Wir werden also noch eine ganze Zeit lang mit Religionen leben. Nun gilt es, soviel Aufklärung und Bildung wie nur irgend möglich zu transportieren, um zumindest die extremen Auswüchse von Religionen einzudämmen. Darauf sollte sich Dawkins meines Erachtens konzentrieren, statt jeden Gläubigen der Welt vor den Kopf zu schlagen. Biete genügend Informationen an, damit der Anteil der gemäßigten Gläubigen steigt und radikale Fundamentlisten aussterben. Wenn dabei auch noch der Anteil der Atheisten in der Gesellschaft zunimmt, umso besser.

Sorry, wenn das für Dich aggressiv klingen sollte - aber das ist meine Ansicht und die sage ich offen und ehrlich.


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14.09.2016 um 13:12
@Commonsense

Es klingt nicht aggressiv. In meinen Augen wird nur viel zu viel pauschalisiert. Und zwar durchgehend.
(Allgemein, nicht ausschließlich auf dich bezogen.)

Mir gefällt ganz einfach die Gleichstellung von Fundamentalisten und "Normal" Gläubigen nicht.

Wenn jemand einfach nur an Gott glaubt, sich Zuhause fünf mal auf den Boden wirft und seine paar mal in die Moschee geht, wenn stört das denn ? Wem schadet es, ist die Frage.

Und die Antwort darauf ist einfach. Niemandem.

Ja, Religionen haben einen äußerst negativen Einfluss auf den Verlauf der Geschichte gehabt und haben diesen auch immer noch, aber sie sind nicht der greifende Punkt den man nehmen kann, und wenn er entsorgt ist, ist alles wieder gut.

So wird das propagiert. Aber es ist schlicht Falsch.
Menschen sind Tiere, und bleiben das, Egal wie zivilisiert sie sich verhalten mögen. Und würde es Religionen nicht geben, hätten sie sich im Lauf der Geschichte andere Gründe gesucht, um sich Gegenseitig abzuschlachten. Ob man es einsehen möchte oder nicht.

Kriege sind mit Religionen entstanden, aber wären es auch ohne diese.

Die Annahme, durch das Fehlen von Religionen ist das Problem von Verfolgung und unnützem Getöte beseitigt, ist Wunschdenken.
Und auch wenn ich deine Meinung respektiere, ist es in meinen Augen Nonsense zu glauben, man könne dieses Problem beseitigen in dem man Religionen beseitigt.

Ebenso finde ich es nicht richtig den Atheismus als Heilland Weltanschauung hinzustellen, und entschuldige, das tust du.

Der Atheismus ist für viele Menschen einfach nichts und durch "Aufklärungsarbeit" die, wie in Dawkins Fall, deutlich zu weit geht, wird Menschen das tief verankerte Verlangen nach Spiritualität einfach abgesprochen.

Lieber eine materiell, ungläubige Welt, als eine die etwas tiefer in die Materie geht. So kommt das immer an, und ehrlich gesagt möchte ich in solch einer Welt, wo jegliche Art von Spirituellem gleich als Unfug abgestempelt wird, nicht leben.


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Was bringt euch euer (Un-)Glaube?

14.09.2016 um 13:37
Zitat von GyatsoJigmeGyatsoJigme schrieb:Mir gefällt ganz einfach die Gleichstellung von Fundamentalisten und "Normal" Gläubigen nicht.
Mache ich nicht. Ich sage nur, dass es Erstere ohne Letztere nicht geben könnte.

Glaube, hier unterscheide ich nicht zwischen religiösem und ideologischem, macht es einfacher, Menschen zu mobilisieren oder zu kontrollieren.
Ja, sicher hätte es auch ohne Religionen Kriege gegeben, aber Religion ist ein derart starker Motivator, dass solche Kriege größer, aufwändiger und verbissener waren, als sie es ohne eine solche Ideologie gewesen wären.

Ja, der Muslim in Deinem Beispiel wirft sich 5 Mal am Tag auf den Boden und tut sonst niemandem etwas - er ergreift aber auch nicht die Partei einer jungen Frau, die zu Tode gesteinigt wird, weil sie vergewaltigt wurde...
Zitat von GyatsoJigmeGyatsoJigme schrieb:Ebenso finde ich es nicht richtig den Atheismus als Heilland Weltanschauung hinzustellen, und entschuldige, das tust du.
Sehe ich nicht so. Ich sehe Atheismus nicht einmal als eine Weltanschauung. Tatsächlich ist für mich Atheismus gerade das Gegenteil davon, das Fehlen einer Ideologie.
Der Begriff "Heiland" ist natürlich völlig unangebracht. Ich glaube aber tatsächlich, dass eine umfassend gebildete, von Ideologien freie und auf Ethik aufgebaute Gesellschaft eine bessere Welt für alle wäre. Nur ist das eben rein theoretisch, weil es der Natur der Menschen offensichtlich nicht entspricht.

Du, im Gegenzug, hältst eine Gesellschaft ohne Religion automatisch für kalt und materiell. Damit sprichst Du Atheisten per se jegliche soziale Kompetenz ab. Auch hier widerspreche ich Dir.

Es ist doch bezeichnend, dass in den Regionen, in denen der Bildungsstandard höher ist und Religionen nicht so intensiv ausgelebt werden, der Lebensstandard ebenfalls höher ist und viel weniger Kriege ausgefochten werden. Ich halte das für ein Argument, das für meine Sichtweise spricht. Mehr Aufklärung, mehr Bildung, weniger Leid.


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14.09.2016 um 13:59
@Commonsense
Zitat von CommonsenseCommonsense schrieb:Mache ich nicht. Ich sage nur, dass es Erstere ohne Letztere nicht geben könnte.
Du vielleicht nicht, aber Dawkins. Und dadurch eine Menge Menschen.
Und ich persönlich muss nur aus dem Fenster sehen und habe diese Art von Pauschalisierung ständig vor mir.
Zitat von CommonsenseCommonsense schrieb:Ja, der Muslim in Deinem Beispiel wirft sich 5 Mal am Tag auf den Boden und tut sonst niemandem etwas - er ergreift aber auch nicht die Partei einer jungen Frau, die zu Tode gesteinigt wird, weil sie vergewaltigt wurde...
Siehst du, das meine ich. Du stellst einen Muslim direkt wieder als einen strenggläubigen Muslim hin. Du kehrst alle unter einen Hut.

Ich kenne etliche Muslime die jegliche Art von Gewalt ablehnen. Und ob es im Koran steht oder nicht, spielt dabei nicht mal eine Rolle, weil ebenfalls drin steht das einen Menschen zu töten, das gleiche ist, wie die ganze Menschheit zu töten.

Es gibt auch etliche Videos in denen Muslime auf die Straße gehen und sich mit anderen zusammenschließen um kritische Menschen ins Gesicht zu sagen das sie nichts von Gewalt halten.

Youtube: Michel Abdollahi: Konfrontation in der Innenstadt
Michel Abdollahi: Konfrontation in der Innenstadt
Externer Inhalt
Durch das Abspielen werden Daten an Youtube übermittelt und ggf. Cookies gesetzt.


Hier ab 4:30 zu sehen.

Und an solche ethisch völlig korrekten Vorgaben halten sich diese Menschen.

Wie kann man dann behaupten, das ein Muslim nicht Partei ergreifen würde ?

Siehst du jetzt, was ich meine ?
Zitat von CommonsenseCommonsense schrieb:Sehe ich nicht so. Ich sehe Atheismus nicht einmal als eine Weltanschauung. Tatsächlich ist für mich Atheismus gerade das Gegenteil davon, das Fehlen einer Ideologie.
Das ist per Definition nicht mal richtig geklärt und mMn im alltäglichen Leben kaum zu merken.

Gib bei Google Atheismus ein, was bekommt man als aller erstes Ergebnis ?

Atheịsmus Substantiv [der] die Weltanschauung, die die Existenz eines Gottes verneint.
Zitat von CommonsenseCommonsense schrieb:Du, im Gegenzug, hältst eine Gesellschaft ohne Religion automatisch für kalt und materiell. Damit sprichst Du Atheisten per se jegliche soziale Kompetenz ab. Auch hier widerspreche ich Dir.
Nein, das ist interpretiert. Ich spreche Atheisten nicht ihre Soziale Kompetenz ab, die hat in diesem Fall nicht mal eine Rolle im Schauspiel.

Würde das atheistische Weltbild nun vorherrschend existieren und ich spreche davon das ich es bei Meditation schaffe meinen Geist zu beruhigen und die Anheftungen der materiellen Welt loszuwerden, würde das vermutlich ebenfalls auf Unverständnis stoßen, wie es bei anderen Religionen und deren Lehren mittlerweile schon der Fall ist. Besonders hier in Deutschland.

Und ja, ich spreche Religionen einen bestimmten spirituellen Einfluss zu, einen wichtigen Einfluss. Menschen brauchen diesen Einfluss, ob sie nun religiös sind, oder einfach nur eine schwere Phase haben. Menschen sind emotionale Wesen und dadurch sehr schnell man geknickt. Und da sind die spirituellen Einflüsse einer Religion unglaublich hilfreich, egal ob man an Gott glaubt oder nicht.

Wie oft war die Bibel mir eine Stütze (besonders Kaptiteln der "Sprüche") in Situationen in denen ich keine Lösung sah. Unglaublich oft.

Und das beeinflusst weder meinen Bildungsstand, noch meine kritische Meinung gegenüber Unbewiesenem oder Ähnliches.

Und ich sehe auch keinen Grund, wieso das bei anderen nicht genauso sein sollte. Religionen einfach abzuschaffen, aus der Welt zu tragen wie eine Tüte Müll ist keine Lösung. Die Religion ist nur der Buhmann, auf den man anscheinend unbedingt einhämmern muss, weil es eine negativ behaftete Vergangenheit mit ihr gibt.


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Zilli ehemaliges Mitglied

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14.09.2016 um 14:02
Zitat von CommonsenseCommonsense schrieb:... in den Regionen, in denen der Bildungsstandard höher ist und Religionen nicht so intensiv ausgelebt werden, der Lebensstandard ebenfalls höher ist und viel weniger Kriege ausgefochten werden
Dazu fällt mir im Moment keine Region ein, vielleicht kannst ein paar Beispiele nennen ;)

Bhutan kann es nicht sein... ;)


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