Woran glaubt Ihr? Glaubt Ihr 100% an die Bibel?
16.03.2017 um 01:14@Optimist
@dieleserin
Aus Zeitgründen muss ich euch einmal diese grundlegende Frage zur Kriegsführung Israels aus dem Bibellexikon hier reinposten!
*** it-2 S. 26-29 Kanaan ***
Warum beschloß Jehova, die Kanaaniter auszurotten?
Aus dem Geschichtsbericht geht hervor, daß die Bewohner der von den Israeliten eroberten kanaanitischen Städte völlig vernichtet wurden (4Mo 21:1-3, 34, 35; Jos 6:20, 21; 8:21-27; 10:26-40; 11:10-14).
Aufgrund dieser Tatsache stellten einige Kritiker die Hebräischen Schriften oder das „Alte Testament“ so hin, als ob es von einem Geist der Grausamkeit und von Beschreibungen mutwilligen Gemetzels durchdrungen sei.
In Wirklichkeit geht es jedoch um die Streitfrage, ob Gottes Souveränität über die Erde und ihre Bewohner anerkannt wird oder nicht. Er hatte das Besitzrecht auf das Land Kanaan dem „Samen Abrahams“ übertragen und dies mit einem Eid und einem Bund bekräftigt (1Mo 12:5-7; 15:17-21; vgl. 5Mo 32:8; Apg 17:26).
Gott wollte aber nicht nur die damaligen Bewohner des Landes vertreiben oder enteignen, sondern auch sein Recht ausüben, als „Richter der ganzen Erde“ zu amtieren (1Mo 18:25) und diejenigen zum Tod zu verurteilen, die es verdient hatten, sowie sein Recht, dieses Urteil zu vollstrecken. Die Rechtmäßigkeit des prophetischen Fluches Gottes über Kanaan wurde durch die Zustände bestätigt, die sich in Kanaan bis zur Zeit der Eroberung durch Israel entwickelt hatten. Jehova räumte, von der Zeit Abrahams an gerechnet, 400 Jahre ein, damit ‘die Vergehung der Amoriter vollendet’ würde (1Mo 15:16). Die Tatsache, daß die hethitischen Frauen Esaus „für Isaak und Rebekka ein Anlaß zur Bitterkeit des Geistes“ waren und ‘ihretwegen das Leben Rebekka sogar anwiderte’, läßt zweifellos die Schlechtigkeit erkennen, die die Kanaaniter zu jener Zeit schon offenbarten (1Mo 26:34, 35; 27:46).
Während der folgenden Jahrhunderte häuften sich die Abscheulichkeiten der Bewohner Kanaans; sie trieben Götzendienst, begingen Unsittlichkeit und vergossen viel Blut. Ihre Religion war außergewöhnlich verwerflich und entartet, ihre „heiligen Pfähle“ waren offensichtlich phallische Symbole, und zu vielen auf ihren „heiligen Höhen“ verübten Riten gehörten anstößige sexuelle Ausschweifungen und Zügellosigkeit (2Mo 23:24; 34:12, 13; 4Mo 33:52; 5Mo 7:5). Blutschande, Homosexualität und Sodomie waren ‘die Weise des Landes Kanaan’; deshalb war das Land unrein, und wegen seiner Vergehen sollte es „seine Bewohner ausspeien“ (3Mo 18:2-25). Die Kanaaniter verübten noch weitere Abscheulichkeiten: Sie trieben Magie, banden andere mit einem Bannspruch, übten Spiritismus aus und verbrannten ihre Kinder als Opfer (5Mo 18:9-12).
Baal war die bedeutendste Gottheit, die die Kanaaniter verehrten (Ri 2:12, 13; vgl. Ri 6:25-32; 1Kö 16:30-32). Die kanaanitischen Göttinnen Aschtoret (Ri 2:13; 10:6; 1Sa 7:3, 4), Aschera und Anath werden in einem ägyptischen Text sowohl als Muttergöttinnen als auch als heilige Prostituierte dargestellt, die merkwürdigerweise ewig jungfräulich bleiben (wtl.: „die großen Göttinnen, die empfangen, aber nicht gebären“). Ihre Verehrung war stets mit dem Dienst von Tempelprostituierten verbunden. Diese Göttinnen waren nicht nur Symbol der Wollust, sondern auch der sadistischen Gewalt und des Krieges. So schildert das Baal-Epos aus Ugarit die Göttin Anath, wie sie Menschen wahllos niedermetzelt, sich dann die Köpfe ihrer Opfer als Zierde umbindet und deren Hände an ihren Gürtel heftet und dabei frohlockend in ihrem Blut watet. Die Figürchen der Göttin Aschtoret, die in Palästina entdeckt wurden, sind nackte Frauen mit übertrieben betonten Geschlechtsmerkmalen. Über ihren Phalluskult bemerkt der Archäologe W. F. Albright: „Die Kehrseite stellt dagegen die Erotik ihres Kultes dar, die zu äußerst schmutzigen Tiefen sozialer Erniedrigung hinabgeführt haben muß“ (Die Religion Israels im Lichte der archäologischen Ausgrabungen, 1956, S. 91, 92; siehe ASCHTORET; BAAL Nr. 4).
Zu ihren schändlichen Bräuchen gehörten auch Kinderopfer. Merrill F. Unger schreibt: „Bei Ausgrabungen in Palästina hat man auf Friedhöfen in der Umgebung heidnischer Altäre große Mengen von Asche und Überreste von Kinderskeletten gefunden, was zeigt, daß dieser abscheuliche Brauch weit verbreitet war“ (Archaeology and the Old Testament, 1964, S. 161). In Halley’s Bible Handbook (1964, S. 161) heißt es: „Zum Kult der Kanaaniter gehörten also Riten, verbunden mit der hemmungslosen Befriedigung sinnlicher Begierden vor ihren Göttern. Diesen Göttern brachten sie auch Opfer dar, indem sie ihre erstgeborenen Kinder ermordeten. Es scheint, daß das ganze Land Kanaan großenteils eine Art Sodom und Gomorra geworden war. . . . Hatte eine solch abscheulich schmutzige und brutale Kultur das geringste Recht weiterzubestehen? . . . Archäologen, die in den Trümmern kanaanitischer Städte graben, wundern sich darüber, daß Gott sie nicht schon früher vernichtete, als er es tat“ (BILD, Bd. 1, S. 739).
Jehova hatte zur Zeit der Sintflut sein unumschränktes Recht ausgeübt, an der gesamten bösen Erdbevölkerung das Todesurteil zu vollstrecken; dasselbe hatte er mit dem ganzen „Bezirk“ der Städte Sodom und Gomorra getan, denn ‘der Klageschrei über diese Städte war laut und ihre Sünde sehr schwer’ gewesen (1Mo 18:20; 19:13); er hatte das Todesurteil an den Streitkräften Pharaos im Roten Meer vollzogen; außerdem hatte er unter den Israeliten die Hausgemeinschaften Korahs und andere Rebellen ausgerottet. In diesen Fällen hatte er sich jedoch der Naturkräfte bedient, um die Vernichtung herbeizuführen.
Im Gegensatz dazu übertrug Jehova nun den Israeliten die heilige Pflicht, als Hauptvollstrecker seines Urteils zu amtieren — unter der Leitung seines Engels und mit der Unterstützung seiner allmächtigen Kraft (2Mo 23:20-23, 27, 28; 5Mo 9:3, 4; 20:15-18; Jos 10:42).
Die Folgen waren für die Kanaaniter jedoch die gleichen, als wenn Gott eine Naturkatastrophe, eine Flut, eine Vernichtung durch Feuer oder ein Erdbeben, über sie gebracht hätte, und die Tatsache, daß Jehova sich Menschen bediente, um verurteilte Völker zu Tode zu bringen — so unangenehm dieser Auftrag auch gewesen sein mag —, ändert nichts an der Rechtmäßigkeit der von Gott angeordneten Urteilsvollstreckung (Jer 48:10).
Dadurch, daß er eine Nation als Werkzeug benutzte, um gegen „sieben Nationen, die volkreicher und mächtiger“ waren als sie, ins Feld zu ziehen, verherrlichte er seine Macht und bewies seine Göttlichkeit (5Mo 7:1; 3Mo 25:38). Den Kanaanitern war bekannt, daß Gott auf machtvolle Weise Zeugnis darüber abgelegt hatte, daß Israel sein auserwähltes Volk und das von ihm benutzte Werkzeug war (Jos 2:9-21, 24; 9:24-27).
Abgesehen von Rahab und ihrer Familie sowie den Städten der Gibeoniter, ergriff jedoch niemand von denen, die vernichtet werden sollten, die Gelegenheit zu fliehen, und niemand von ihnen suchte Barmherzigkeit zu erlangen, sondern sie verhärteten sich in ihrer Auflehnung gegen Jehova. Er zwang sie nicht, sich zu beugen und sich seinem Willen zu unterstellen, sondern ließ „ihr Herz verstockt werden . . ., so daß sie Israel den Krieg erklärten, damit er sie der Vernichtung weihe, so daß ihnen keine Vergünstigung widerfahren würde, sondern daß er sie vertilgen würde“, indem er sein Urteil an ihnen vollstreckte (Jos 11:19, 20).
Josua war weise und „ließ kein Wort ausfallen von all dem, was Jehova Moses [hinsichtlich der Vernichtung der Kanaaniter] geboten hatte“ (Jos 11:15).
Doch die Israeliten ahmten sein gutes Beispiel nicht nach und beseitigten die Ursache der Verunreinigung des Landes nicht völlig. Dadurch, daß die Kanaaniter weiterhin unter ihnen wohnten, wurde Israel zum Schlechten beeinflußt. Das hatte zweifellos zur Folge, daß im Laufe der Zeit mehr Menschen ihr Leben verloren (ganz zu schweigen von den Verbrechen, der Unsittlichkeit und dem Götzendienst, die dieser Einfluß mit sich brachte), als es der Fall gewesen wäre, wenn der Auftrag, die Kanaaniter auszurotten, treu ausgeführt worden wäre (4Mo 33:55, 56; Ri 2:1-3, 11-23; Ps 106:34-43).
Jehova hatte die Israeliten warnend darauf hingewiesen, daß er in seinem Gericht und in seinen Urteilssprüchen keine parteiischen Unterschiede machen würde und sie ebenfalls unweigerlich das Todesurteil über sich bringen und ‘aus dem Land ausgespien würden’, wenn sie mit den Kanaanitern Beziehungen anknüpfen, untereinander heiraten, sich in religiöser Hinsicht mit ihnen verbinden sowie ihre religiösen Bräuche und verderbten Praktiken annehmen würden (2Mo 23:32, 33; 34:12-17; 3Mo 18:26-30; 5Mo 7:2-5, 25, 26).
In Richter 3:1, 2 heißt es, daß Jehova einige kanaanitische Völker im Land ließ, „um durch sie Israel auf die Probe zu stellen, das heißt alle die, die keine der Kriege Kanaans erlebt hatten; es war nur, damit die Generationen der Söhne Israels Erfahrung bekämen, um sie Krieg zu lehren, das heißt nur die, die solche Dinge zuvor nicht erfahren hatten“.
Das ist kein Widerspruch zu dem, was in Richter 2:20-22 gesagt wird, wo es heißt, daß Jehova diese Völker deshalb nicht austrieb, weil Israel untreu war, und auch, um „Israel auf die Probe zu stellen, ob sie den Weg Jehovas einhalten werden“, sondern ist damit in Übereinstimmung und zeigt, daß spätere Generationen der Israeliten dadurch die Gelegenheit erhalten würden, ihren Gehorsam gegenüber den Geboten, die Gott ihnen hinsichtlich der Kanaaniter gegeben hatte, zu beweisen.
Das wäre eine große Glaubensprüfung, denn wenn sie gehorsam sein wollten, müßten sie sogar im Krieg ihr Leben aufs Spiel setzen.
Es entspricht also nicht den Tatsachen, wenn gewisse Bibelkritiker sagen, die Ausrottung der Kanaaniter durch die Israeliten entspreche nicht dem Geist der Christlichen Griechischen Schriften. Das geht aus Bibeltexten wie Matthäus 3:7-12; 22:1-7; 23:33; 25:41-46; Markus 12:1-9; Lukas 19:14, 27; Römer 1:18-32; 2. Thessalonicher 1:6-9; 2:3 und Offenbarung 19:11-21 deutlich hervor.
Gruß, Tommy
@dieleserin
dieleserin schrieb:erklär mal , warum Gott so unterschiedliche Aussagen macht .Hallo ihr Lieben!
Aus Zeitgründen muss ich euch einmal diese grundlegende Frage zur Kriegsführung Israels aus dem Bibellexikon hier reinposten!
*** it-2 S. 26-29 Kanaan ***
Warum beschloß Jehova, die Kanaaniter auszurotten?
Aus dem Geschichtsbericht geht hervor, daß die Bewohner der von den Israeliten eroberten kanaanitischen Städte völlig vernichtet wurden (4Mo 21:1-3, 34, 35; Jos 6:20, 21; 8:21-27; 10:26-40; 11:10-14).
Aufgrund dieser Tatsache stellten einige Kritiker die Hebräischen Schriften oder das „Alte Testament“ so hin, als ob es von einem Geist der Grausamkeit und von Beschreibungen mutwilligen Gemetzels durchdrungen sei.
In Wirklichkeit geht es jedoch um die Streitfrage, ob Gottes Souveränität über die Erde und ihre Bewohner anerkannt wird oder nicht. Er hatte das Besitzrecht auf das Land Kanaan dem „Samen Abrahams“ übertragen und dies mit einem Eid und einem Bund bekräftigt (1Mo 12:5-7; 15:17-21; vgl. 5Mo 32:8; Apg 17:26).
Gott wollte aber nicht nur die damaligen Bewohner des Landes vertreiben oder enteignen, sondern auch sein Recht ausüben, als „Richter der ganzen Erde“ zu amtieren (1Mo 18:25) und diejenigen zum Tod zu verurteilen, die es verdient hatten, sowie sein Recht, dieses Urteil zu vollstrecken. Die Rechtmäßigkeit des prophetischen Fluches Gottes über Kanaan wurde durch die Zustände bestätigt, die sich in Kanaan bis zur Zeit der Eroberung durch Israel entwickelt hatten. Jehova räumte, von der Zeit Abrahams an gerechnet, 400 Jahre ein, damit ‘die Vergehung der Amoriter vollendet’ würde (1Mo 15:16). Die Tatsache, daß die hethitischen Frauen Esaus „für Isaak und Rebekka ein Anlaß zur Bitterkeit des Geistes“ waren und ‘ihretwegen das Leben Rebekka sogar anwiderte’, läßt zweifellos die Schlechtigkeit erkennen, die die Kanaaniter zu jener Zeit schon offenbarten (1Mo 26:34, 35; 27:46).
Während der folgenden Jahrhunderte häuften sich die Abscheulichkeiten der Bewohner Kanaans; sie trieben Götzendienst, begingen Unsittlichkeit und vergossen viel Blut. Ihre Religion war außergewöhnlich verwerflich und entartet, ihre „heiligen Pfähle“ waren offensichtlich phallische Symbole, und zu vielen auf ihren „heiligen Höhen“ verübten Riten gehörten anstößige sexuelle Ausschweifungen und Zügellosigkeit (2Mo 23:24; 34:12, 13; 4Mo 33:52; 5Mo 7:5). Blutschande, Homosexualität und Sodomie waren ‘die Weise des Landes Kanaan’; deshalb war das Land unrein, und wegen seiner Vergehen sollte es „seine Bewohner ausspeien“ (3Mo 18:2-25). Die Kanaaniter verübten noch weitere Abscheulichkeiten: Sie trieben Magie, banden andere mit einem Bannspruch, übten Spiritismus aus und verbrannten ihre Kinder als Opfer (5Mo 18:9-12).
Baal war die bedeutendste Gottheit, die die Kanaaniter verehrten (Ri 2:12, 13; vgl. Ri 6:25-32; 1Kö 16:30-32). Die kanaanitischen Göttinnen Aschtoret (Ri 2:13; 10:6; 1Sa 7:3, 4), Aschera und Anath werden in einem ägyptischen Text sowohl als Muttergöttinnen als auch als heilige Prostituierte dargestellt, die merkwürdigerweise ewig jungfräulich bleiben (wtl.: „die großen Göttinnen, die empfangen, aber nicht gebären“). Ihre Verehrung war stets mit dem Dienst von Tempelprostituierten verbunden. Diese Göttinnen waren nicht nur Symbol der Wollust, sondern auch der sadistischen Gewalt und des Krieges. So schildert das Baal-Epos aus Ugarit die Göttin Anath, wie sie Menschen wahllos niedermetzelt, sich dann die Köpfe ihrer Opfer als Zierde umbindet und deren Hände an ihren Gürtel heftet und dabei frohlockend in ihrem Blut watet. Die Figürchen der Göttin Aschtoret, die in Palästina entdeckt wurden, sind nackte Frauen mit übertrieben betonten Geschlechtsmerkmalen. Über ihren Phalluskult bemerkt der Archäologe W. F. Albright: „Die Kehrseite stellt dagegen die Erotik ihres Kultes dar, die zu äußerst schmutzigen Tiefen sozialer Erniedrigung hinabgeführt haben muß“ (Die Religion Israels im Lichte der archäologischen Ausgrabungen, 1956, S. 91, 92; siehe ASCHTORET; BAAL Nr. 4).
Zu ihren schändlichen Bräuchen gehörten auch Kinderopfer. Merrill F. Unger schreibt: „Bei Ausgrabungen in Palästina hat man auf Friedhöfen in der Umgebung heidnischer Altäre große Mengen von Asche und Überreste von Kinderskeletten gefunden, was zeigt, daß dieser abscheuliche Brauch weit verbreitet war“ (Archaeology and the Old Testament, 1964, S. 161). In Halley’s Bible Handbook (1964, S. 161) heißt es: „Zum Kult der Kanaaniter gehörten also Riten, verbunden mit der hemmungslosen Befriedigung sinnlicher Begierden vor ihren Göttern. Diesen Göttern brachten sie auch Opfer dar, indem sie ihre erstgeborenen Kinder ermordeten. Es scheint, daß das ganze Land Kanaan großenteils eine Art Sodom und Gomorra geworden war. . . . Hatte eine solch abscheulich schmutzige und brutale Kultur das geringste Recht weiterzubestehen? . . . Archäologen, die in den Trümmern kanaanitischer Städte graben, wundern sich darüber, daß Gott sie nicht schon früher vernichtete, als er es tat“ (BILD, Bd. 1, S. 739).
Jehova hatte zur Zeit der Sintflut sein unumschränktes Recht ausgeübt, an der gesamten bösen Erdbevölkerung das Todesurteil zu vollstrecken; dasselbe hatte er mit dem ganzen „Bezirk“ der Städte Sodom und Gomorra getan, denn ‘der Klageschrei über diese Städte war laut und ihre Sünde sehr schwer’ gewesen (1Mo 18:20; 19:13); er hatte das Todesurteil an den Streitkräften Pharaos im Roten Meer vollzogen; außerdem hatte er unter den Israeliten die Hausgemeinschaften Korahs und andere Rebellen ausgerottet. In diesen Fällen hatte er sich jedoch der Naturkräfte bedient, um die Vernichtung herbeizuführen.
Im Gegensatz dazu übertrug Jehova nun den Israeliten die heilige Pflicht, als Hauptvollstrecker seines Urteils zu amtieren — unter der Leitung seines Engels und mit der Unterstützung seiner allmächtigen Kraft (2Mo 23:20-23, 27, 28; 5Mo 9:3, 4; 20:15-18; Jos 10:42).
Die Folgen waren für die Kanaaniter jedoch die gleichen, als wenn Gott eine Naturkatastrophe, eine Flut, eine Vernichtung durch Feuer oder ein Erdbeben, über sie gebracht hätte, und die Tatsache, daß Jehova sich Menschen bediente, um verurteilte Völker zu Tode zu bringen — so unangenehm dieser Auftrag auch gewesen sein mag —, ändert nichts an der Rechtmäßigkeit der von Gott angeordneten Urteilsvollstreckung (Jer 48:10).
Dadurch, daß er eine Nation als Werkzeug benutzte, um gegen „sieben Nationen, die volkreicher und mächtiger“ waren als sie, ins Feld zu ziehen, verherrlichte er seine Macht und bewies seine Göttlichkeit (5Mo 7:1; 3Mo 25:38). Den Kanaanitern war bekannt, daß Gott auf machtvolle Weise Zeugnis darüber abgelegt hatte, daß Israel sein auserwähltes Volk und das von ihm benutzte Werkzeug war (Jos 2:9-21, 24; 9:24-27).
Abgesehen von Rahab und ihrer Familie sowie den Städten der Gibeoniter, ergriff jedoch niemand von denen, die vernichtet werden sollten, die Gelegenheit zu fliehen, und niemand von ihnen suchte Barmherzigkeit zu erlangen, sondern sie verhärteten sich in ihrer Auflehnung gegen Jehova. Er zwang sie nicht, sich zu beugen und sich seinem Willen zu unterstellen, sondern ließ „ihr Herz verstockt werden . . ., so daß sie Israel den Krieg erklärten, damit er sie der Vernichtung weihe, so daß ihnen keine Vergünstigung widerfahren würde, sondern daß er sie vertilgen würde“, indem er sein Urteil an ihnen vollstreckte (Jos 11:19, 20).
Josua war weise und „ließ kein Wort ausfallen von all dem, was Jehova Moses [hinsichtlich der Vernichtung der Kanaaniter] geboten hatte“ (Jos 11:15).
Doch die Israeliten ahmten sein gutes Beispiel nicht nach und beseitigten die Ursache der Verunreinigung des Landes nicht völlig. Dadurch, daß die Kanaaniter weiterhin unter ihnen wohnten, wurde Israel zum Schlechten beeinflußt. Das hatte zweifellos zur Folge, daß im Laufe der Zeit mehr Menschen ihr Leben verloren (ganz zu schweigen von den Verbrechen, der Unsittlichkeit und dem Götzendienst, die dieser Einfluß mit sich brachte), als es der Fall gewesen wäre, wenn der Auftrag, die Kanaaniter auszurotten, treu ausgeführt worden wäre (4Mo 33:55, 56; Ri 2:1-3, 11-23; Ps 106:34-43).
Jehova hatte die Israeliten warnend darauf hingewiesen, daß er in seinem Gericht und in seinen Urteilssprüchen keine parteiischen Unterschiede machen würde und sie ebenfalls unweigerlich das Todesurteil über sich bringen und ‘aus dem Land ausgespien würden’, wenn sie mit den Kanaanitern Beziehungen anknüpfen, untereinander heiraten, sich in religiöser Hinsicht mit ihnen verbinden sowie ihre religiösen Bräuche und verderbten Praktiken annehmen würden (2Mo 23:32, 33; 34:12-17; 3Mo 18:26-30; 5Mo 7:2-5, 25, 26).
In Richter 3:1, 2 heißt es, daß Jehova einige kanaanitische Völker im Land ließ, „um durch sie Israel auf die Probe zu stellen, das heißt alle die, die keine der Kriege Kanaans erlebt hatten; es war nur, damit die Generationen der Söhne Israels Erfahrung bekämen, um sie Krieg zu lehren, das heißt nur die, die solche Dinge zuvor nicht erfahren hatten“.
Das ist kein Widerspruch zu dem, was in Richter 2:20-22 gesagt wird, wo es heißt, daß Jehova diese Völker deshalb nicht austrieb, weil Israel untreu war, und auch, um „Israel auf die Probe zu stellen, ob sie den Weg Jehovas einhalten werden“, sondern ist damit in Übereinstimmung und zeigt, daß spätere Generationen der Israeliten dadurch die Gelegenheit erhalten würden, ihren Gehorsam gegenüber den Geboten, die Gott ihnen hinsichtlich der Kanaaniter gegeben hatte, zu beweisen.
Das wäre eine große Glaubensprüfung, denn wenn sie gehorsam sein wollten, müßten sie sogar im Krieg ihr Leben aufs Spiel setzen.
Es entspricht also nicht den Tatsachen, wenn gewisse Bibelkritiker sagen, die Ausrottung der Kanaaniter durch die Israeliten entspreche nicht dem Geist der Christlichen Griechischen Schriften. Das geht aus Bibeltexten wie Matthäus 3:7-12; 22:1-7; 23:33; 25:41-46; Markus 12:1-9; Lukas 19:14, 27; Römer 1:18-32; 2. Thessalonicher 1:6-9; 2:3 und Offenbarung 19:11-21 deutlich hervor.
Gruß, Tommy