@dhg Es ist doch eigentlich ganz einfach zu verstehen.
Deine persönliche Sichtweise des Christenums, Deine Lesart der Bibel und Deine Art, den Glauben zu leben, stimmt offensichtlich nicht mit der Mehrheit der Gläubigen überein. Du stellst also im Kreis der Gläubigen eine Ausnahme dar.
Unsere Aussagen beziehen sich aber nicht auf Deine persönliche Definition von Religion, sondern auf die Religion, wie sie mehrheitlich ausgeübt wird - im Besonderen richtet sich die Kritik gegen fundamentale Christen, wie z. B. Kreationisten.
Auch in diesen fundamentalen Gruppierungen, ob nun organisiert oder nicht, gibt es sicher individuelle Ansichten über die Auslegung der Bibel und wir der Glauben zu leben ist, aber das ist für Außenstehende nicht weiter relevant, wenn ungeachtet dessen die kreationistischen Ansichten geteilt werden.
Mit anderen Worten: Es ist mir völlig gleichgültig, ob Du Dich für den einzigen Christen hältst, der die Bibel richtig verstanden hat. Wenn Du behauptest, dass z. B. die Schöpfungsgeschichte der Wahrheit entspricht, wenn Du behauptest, die Evolution gäbe es nicht, wenn Du behauptest, die Sonne dreht sich um die Erde, die Erde ist flach, wir alle sind Kinder Noahs, die Welt ist nicht älter als 6000 Jahre, es gibt keine weiteren Galaxien oder was sonst noch man für "Weisheiten" aus der Bibel entnehmen und als Realität darlegen könnte, dann beziehe ich dagegen Stellung!
Und ich vertrete den Standpunkt, dass es kein Umfeld geben sollte, in dem solche Aussagen widerspruchslos hingenommen werden.
Und damit es kein solches Umfeld gibt, hat derartiger Unsinn nichts in Schulen verloren. Religion darf keinen Einfluss auf Bildung und Forschung haben - zur Kontrolle der Forschung gibt es die Ethik, die auch ohne Religion auskommt.
Und ja, ich würde eine Welt bevorzugen, in der Religion allenfalls eine Randnotiz darstellt und nicht mehr ausgelebt wird. Dazu wird es jedoch wohl nicht kommen, wenn es tatsächlich so ist, dass die Anlage für Glauben/Aberglauben genetisch festgelegt ist, was einige Wissenschaftler vermuten. Das würde bedeuten, dass es einfach Menschen gibt, die genetisch auf glauben programmiert sind und andere, bei denen das nicht so ist.
Das bedeutet nicht, dass diese genetische Veranlagung jemanden automatisch zum Christen machen würde. Es bedeutet, dass ein so veranlagter Mensch ein Konzept benötigt, an das er Glauben kann. Er mag es in der Religion finden, es kann auch eine Verschwörungstheorie sein, der Glaube an Außerirdische, Magie - was auch immer.
Wenn das sich bewahrheiten sollte, wären alle Versuche, Religion mehr und mehr auszuhebeln, zum Scheitern verurteilt, weil die Menschen sich dann eben eine Ersatzreligion suchen würden (was ja auch schon so ist).
Dein Gejammere, man würde "verurteilen und diskriminieren" ohne zu wissen, was man eigentlich kritisiert, ist daher gegenstandslos. Ich muss nicht wissen, an was Du im Einzelnen glaubst, um Aussagen zu kritisieren, die Du tätigst. Es reicht, wenn ich die Inhalte der Aussagen widerlegen kann, um sie als falsch zu bezeichnen, da ist es völlig irrelevant, wie Du Deinen Glauben lebst.
Übrigens gilt das generell und ist nicht auf eine Deiner bisher hier getätigten Aussagen direkt bezogen.