dhg schrieb:ich erstelle jetzt nicht weiter lehrpläne. fakt ist, dass hl schriften ganze weltbilder prägen und somit sehrwohl teil der geschichte sind. die geistigen komponenten von generationen einfach auszublenden halte ich für fatal...
Du verstehst nicht, worum es geht. Im Geschichtsunterricht erfahren wir, welche Auswirkungen die jeweilige Religion auf den Verlauf der Ereignisse hatte, dazu ist das Wissen um die Inhalte der Religion aber nur rudimentär nötig. Keinesfalls muss im Geschichtsunterricht die Bibel oder der Koran behandelt werden, das ist allenfalls etwas für den Religionsunterricht.
Dass diese Ereignisse nicht unbedingt nur positiver Natur sind, wirst hoffentlich nicht einmal Du bestreiten. Ein Grund dafür, dass Naturwissenschaften und Medizin so wenige Fortschritte machten, war die Macht der Kirche. Fortschritte wurden nur von Menschen gemacht, die sich der Kirche widersetzten und Gefahr liefen, für ihren enorm wichtigen Beitrag zur Wissenschaft von der Kirche als Ketzer verbrannt zu werden.
Wollen wir nicht zu einseitig sein, nicht nur das Christentum behinderte den wissenschaftlichen Fortschritt, der Nahe Osten war uns über viele Jahrhunderte weit voraus, z. B. in Astronomie aber ganz besonders in der Medizin. Im Morgenland wurde nahezu jede Grundlage moderner Wissenschaft geschaffen, mal abgesehen von den Beiträgen der alten Griechen, die auch nicht zu unterschätzen waren (natürlich vor dem Einzug des Christentums).
Das alles änderte sich schlagartig, als der Islam das Ruder übernahm. Seither sind wissenschaftliche Erkenntnisse aus dem Nahen Osten rar - eigentlich gar nicht vorhanden. Es gab keine Weiterentwicklung mehr. Nicht ein einziger wissenschaftlicher Nobelpreis ging an einen Muslim, der im Nahen Osten forschte.
Fazit:
Der Einfluss der Religion auf die Bildung war stets negativ, wenn nicht vernichtend. Lediglich Kunst und Literatur konnten blühen, allerdings auch nur, wenn sie das Lied der Kirche pfiffen.
Der beste Beweis dafür, dass Religion nichts im Lehrplan verloren hat, ist die Bildungsresistenz, die hier im Thread von streng Gläubigen vorgeführt wird.
Wenn es also unbedingt einen Religionsunterricht geben muss, dann nicht nach Religionen getrennt, sondern zusammen, mit allen Wetreligionen auf dem Lehrplan und unterrichtet nicht von einem Pfaffen, sondern einem möglichst neutralen Theologen - eine Ausbildung, die wohl erst geschaffen werden müsste.
Religion gehört in die Kirche oder Gemeinde, nicht in die Schule und nicht in die Verwaltung des Staates.