@vvvEXODUSvvv Fang mal ganz von vorn an. Was ist deine früheste Erinnerung? Wie entstand deine Welt? Ich vermute mal, du lerntest zu gehorchen, man sagte dir was du tun und lassen solltest, wenn du "Fehler" begingst, richtig?
Du lerntest, dass Wohlverhalten deinerseits mit positivem Feedback vergolten wurde.
Irgendwann kam die Pubertät und das In-Frage-Stellen der Regeln begann. Du stelltest eigene moralische Regeln auf und übernahmst zum Teil Regeln, die dir sinnvoll erschienen. Von nun an wachte dein Gewissen über dein Handeln.
Deine Weltsicht bestand darauf hin aus dem Abgleich der äusseren Realtät mit deinem Verhaltenskodex, wodurch du "gut und böse" auseinanderhalten konntest.
Du setzt nun einen Gott ein, um die Last der Unterscheidung zwischen gut und böse auf eine höhere Ebene zu übertragen, der du dich unterordnen kannst. Gott wird zum Vaterersatz, weil freie Entscheidung eine zu große Bürde für dich ist. Du hast Angst, das Falsche zu tun und projizierst das nun nach aussen auf die Mitmenschen, die nicht deinem moralischen Ideal entsprechen, das nun von deinem Gott überwacht wird.
Dein Ichbinderichbin ist ein Ichbinderichgemachtwurde.
Wenn du nun in der Lage sein solltest, das Heft wieder in die eigene Hand zu nehmen und tatsächlich rechtfertigungslos und gottlos Recht zu handeln, dann wirst du deine Scheinpersönlichkeit in Scherben legen und erst dann wird der Blick frei und du erkennst in anderen Menschen deine Brüder und Schwestern und teilst nicht in Sünder und Gottgefällige.
(meiner Meinung nach)