Zitat:
Von einem Gott, der meinen besten Freund und meinen Schwiegervater (langsam aber sicher) durch seinen (in göttlicher Weisheit) erschaffenen Krebs elend sterben lässt, kann ich mich nur vor Ekel abwenden.
Richtig. Und die Antwort auf die Frage, warum es immer noch kein Mittel gegen Krebs gibt, lautet, wenn man glaubt, dass Gott allmächtig ist, nicht etwa: "Weil die Wissenschaft nur angibt." sondern: "Weil es dem allmächtigen Gott Spaß macht, die Menschen leiden zu sehen." (die naturwissenschaftliche Erklärung ist dagegen viel banaler: Krebs ist ein extrem kompliziertes und komplexes Geschehen).
Außerdem kenne ich niemanden, der behauptet, dass die Wissenschaft alles oder auch nur 70% wüsste. Schon gar kein Wissenschaftler. Im Gegenteil: (Gerade) die Wissenschaft ist sich bewusst, dass sie bisher nur einen Bruchteil aller möglichen Erkenntnisse gewonnen hat, und dass sie niemals alles wissen wird. Der Spruch des Sokrates "Ich weiß, dass ich nichts weiß", gilt auch heute noch (zumindest für die Wissenschaft), und wird auch in 1000 Jahren noch gelten.
Was das Beispiel der Sintflut anbetrifft, habe ich übrigens keine Probleme mit der praktischen Durchsetzung. Ein allmächtiger Gott hätte sicher keine Probleme damit, eine Herde Dinosaurier in einem Ruderboot unterzubringen oder die Wassermassen im Nichts verschwinden zu lassen. Das Problem, das ich mit dieser (und den vielen ähnlichen) Bibelstelle habe, ist die entsetzliche Brutalität Gottes, nur weil die erwachsenen Menschen sich nicht so verhalten, wie er es gern hätte, ALLE samt den kleinsten Kindern umzubringen. Und diese Brutalität wird in der Apokalypse ja sogar noch gesteigert!
Ich verstehe nicht, wie man den Opfern einer solchen (falls die Sintflut auf Tatsachenberichten beruhen sollte) Naturkatastrophe als "selbst-daran-schuld" diffamieren kann, und ich verstehe noch weniger, dass man einen solchen Gott anbeten und seine Untaten bagatellisieren kann. Außer natürlich, man hat Angst vor seiner Allmacht und Unberechenbarkeit sowie seiner Reizbarkeit.