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1.437 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Hypnose, Muster, Individuation ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

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05.06.2014 um 18:54
ja davon, hat mir mal ne ältere dame berichtet, weil sie so ein wildes kind war, musste sie immer ein glas rotwein trinken. ist auch keine lösung:)


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06.06.2014 um 12:28
Zur Kuscheltierdiskussion

einem „adoptierten“ Hundewelpen legt man im neuen Heim einen getragenen Socken mit ins (noch) geruchsneutrale Körbchen, um ihm auch in Zeiten der Abwesenheit immerzu die Nähe seiner neuen „Familie / Bezugspersonen / Rudelführer“ zu suggerieren, damit sich Bello- ober Bellababy in den ersten Nächten in seiner/ihrer neuen Umgebung nicht stundenlang einsam und verlassen fühlt.

Übrigens: Das Gejaule ist sonst herzzerreißend - und an Schlaf ist nicht zu denken.

Die Duftsocke dient nicht als Spielzeug zur Beschäftigung – es geht allem voran ums Olfaktorische und Gustatorische, der Welpe riecht und schmeckt die Bezugsperson, die sein Überleben sichert, was er ja instinktiv „weiß“, und verbindet dies (sein Überleben) und das Vertrauen darauf mit dessen liebevollen Kontakt (tatsächlich oder hilfsweise über die Socke).

Ganz ähnlich verhält es sich mit Kuscheltieren bei Babys und Kleinkindern. Dem Baby oder Kleinkind geht es zunächst nicht um das (visuelle) Objekt als solches sondern vor allem um den damit verbundenen Geruch und Geschmack und ein frischgewaschenes Kuscheltier – so etwas geht, wie jeder aus Erinnerung oder Erfahrung mit dem Nachwuchs weiß, überhaupt nicht!

Der Waschpulvergeruch des Kuscheltiers führt für manches Kind zu einem echten (Verlust)Trauma.

Selbst im Erwachsenenalter schleppen manche von uns immer noch ihre abgewetzten Stofftiere mit sich rum.

Wieso eigentlich?

Unsere uns in die Wiege gelegten Stofftiere sind ein Mittel, um mit dem Kind, das noch in uns schlummert, in Kontakt zu bleiben.

Im Teenageralter symbolisiert das Spielzeug (mal da, mal weggelegt) ganz typisch das permanente Hin-und-Her des Jugendlichen zwischen Kindheit und Erwachsensein. Wenn alles gut läuft, distanziert der Jugendliche sich nach und nach von seinen Ankern aus der Kindheit, indem er einen neuen Selbst- und Weltbezug entdeckt, indem er sich von seiner Kindheit löst und ein "echtes" Erwachsenenleben aufbaut.

Aus dem Nähkästchen geplaudert: Meine liebe Schwester, heute eine promovierte und überaus renommierte Fachärztin für Neurologie und Psychotherapie, hat ihren „Hasi“ noch lange im Studium als ständigen Begleiter (das Langohr stand bei allen medizinischen Examen auf dem Tisch), während mein „Brummi“, ein supertoller brauner Teddybär erst mit kahlen Fellstellen und gegen Ende seiner physikalischen Existenz mit Pflastern übersät, auf dem Friedhof der Kuscheltiere landete. Der Abschied erfolgte im gegenseitigen Einvernehmen - ohne Trauer und Tränen. Da war ich schätzungsweise 12 und interessierte mich für Fahrräder (und schielte bereits auf Mofas …als Inbegriff der Freiheit…yeah!)

Ein neuer Selbst- und Weltbezug war entstanden!

Aus tiefenpsychologischer Sicht hat das Phänomen des lang andauernden Anhaftens an einem Kuscheltier nicht selten seinen Ursprung in der Kindheit, z. B. in einer unsicheren Beziehung zu der Mutter bzw. den Eltern.

Menschen, denen es an Sicherheit oder Zuneigung fehlte, haben in ihrem Kuscheltier T r o s t dafür gefunden. Sie sind - mangels Urvertrauen - sensibler und oft auch ängstlicher als andere Menschen und Ihnen fällt es schwerer sich von alten Gewohnheiten, insbesondere stärkenden Erinnerungen zu lösen. Das Kuscheltier, meist diskret an einem unauffälligen aber würdigen Platz im Kinderzimmer oder der Wohnung aufgehoben, gibt Ihnen nach wie vor (die originär fehlende) Sicherheit.

Im Verlauf einer professionellen selbstorganisatorischen Hypnotherapie kommt diese „Prägung“ bzw. dieses M u s t e r bei der Heilung des Inneren Kindes - in der Regel unter Tränen - zum Vorschein - und wird dann …ein- für allemal „erledigt“.


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06.06.2014 um 15:24
Ich habe mein Kuscheltier damals rituell verbrannt, ha ha. Hatte das all die Jahre vergessen, kam grade wieder, lol.


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06.06.2014 um 17:02
@Lasker
Das stimmt in großen Teilen, was du über Kuscheltiere sagst. Allerdings ist mir der Ansatz, was Kuscheltiere sind und bewirken, viel zu eng gefasst.

Zunächst zu meinen Erfahrungen:

Auch ich habe ich relativ lange, bis zur Jugendzeit mit Kuscheltieren gespielt. Diese dienten aber auch später dazu, eigene Geschichten zu erfinden und nachzuspielen, auf Kassetten aufzunehmen etc. Insofern waren die Kuscheltiere von uns zwei Brüdern (es waren 6 Tiere), ein Familienersatz. Die Kuscheltiere symbolisierten eine heile Familie und diese Familie hatte auch einen Namen, während wir in zerrütteten Familienverhältnissen lebten. Meine weiteren Brüder hörten die aufgenommenen Hörspielkassetten stundenlang an (kein Benjamin Blümchen) und anscheinend gab ihnen das auch eine Befriedigung.

Nun die Deutung:

Die Kuscheltiere waren in diesem Sinne ja nicht nur zum Kuscheln da, auch wenn mein kleiner Steiff-Elefant nur einmal gewaschen wurde. Sie hatten eine repräsentative Funktion, sie zeigten eine Welt, wie ich sie gerne haben wollte und ich flüchtete mich in diese Welt hinein, bis ich später zu anderen Themen und schließlich zum Computer gelang, wo ich mich wieder in gewisser Weise flüchtete.

Die Erkenntnis daraus ist, dass Kinder Repräsentanten ihres eigenen Lebens und ihrer Wünsche im Außen symbolisieren. Als Erwachsener Mensch hätte daran erkennen können, was die Kinder mal im Leben erreichen wollen bzw. suchen.

Weiterhin empfinde ich das lange Spiel mit Kuscheltieren auch heute noch als Bereicherung, weil es meine Phantasie geschult hat und ich eigene Emotionen ausleben konnte. Was passiert heute? Kinder werden vor dem TV verblödet mit Fertig-Süppchen aus der Mindfuck-Küche.


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06.06.2014 um 21:27
Hallo Lasker & in die Runde,

schöner Beitrag von dir. Die letzten Beiträge zum Thema Kontinuität, Urvertrauen und Kuscheltiere haben mich auch zu ein paar Zeilen inspiriert, woraus nun ein eigenständiger thread geworden ist: Der schöpferische Weg ...

Grüße
Iao


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12.06.2014 um 18:15
Beratungsresistenz …ihre Ursache und (mögliche) Krankheitsfolgen.

Mein Vater war ein ziemlich strenger und autoritärer Typ mit den Qualitäten eines Galeerentrommlers, insbesondere während meiner Adoleszenz.

Entweder Du machst was ich Dir sage …oder... Na ja, wer kennt das nicht?

Was in meinem Fall dazu geführt hat, dass ich nach Abnabelung mir nichts (absolut gar nichts!) mehr habe vorschreiben oder sagen lassen (intrapsychische Entlastung), sondern obendrein vorsätzlich und manchmal auch provozierend oft genau das Gegenteil von dem gemacht habe, was Vatter mir (immer noch) hat angedeihen lassen wollen - auch auf die Gefahr hin, mir (sehenden Auges) zu schaden.

Diese Kontra-Haltung habe ich kultiviert und - unbewusst - auf andere Autoritätspersonen (Ausbilder, Vorgesetzte…) übertragen, wodurch ich in meinem beruflichen und privaten Umfeld respektlos wirkte, was mir wenig Sympathien bescherte und wofür ich mir des Öfteren (berechtigte) Retourkutschen einfing.

Zur Psychodynamik: Bewältigungsmuster wie diese bestimmen unser Handeln als Erwachsene und liefern den Grundstoff für Krankheitssymptome. Für meinen Teil habe ich rechtzeitig erkannt, dass eine generalisierte Kontrapositionierung mir und meiner Gesundheit auf Dauer schaden würde.

Durchbrochen habe ich das vorbeschriebene S c h u t z m u s t e r durch emotionales Umdeuten vermeintlicher Vorgaben in Empfehlungen … Angebote, aus denen ich auswählen kann.

Anders als psychorebellische Zeitgenossen mit ihrem innerstressbedingten Bluthochdruck und Diabetes … bin ich damit prima gefahren.


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13.06.2014 um 13:40
Durchbrochen habe ich das vorbeschriebene S c h u t z m u s t e r durch emotionales Umdeuten vermeintlicher Vorgaben in Empfehlungen … Angebote, aus denen ich auswählen kann.
DAs kann ich jetzt nicht so gut nachvollziehen, könntest du ein oder mehrere Beispiele nennen?

Allgemein läßt sich sagen, dass jedes Kind mit extrem autoritären Eltern ein dickes Autoritätsproblem mit sich herumschleppt und sehr viele bis an ihr Lebensende. Entweder wird man selbst despotisch oder man geht in die andere Position - die des ewigen Rebellen - und verbleibt in einem infantil-pubertären Aufbegehren gegen jedes "muss" und jedes "sollte". Ich gehörte ebenfalls zu letzteren. Lange Zeit verstand ich Autonomie als ein Dagegensein...
@Lasker

PS: Gewaltige Autoritätsprobleme gibt natürlich auch bei Kindern überfürsorglicher Eltern oder bei antiautoritärer Laizess-faire-Erziehung...


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13.06.2014 um 15:48
@TheLolosophian

Dazu ein Schwank aus meinem Leben:

Als frischgebackener Inspektor z. A. (Jaaa…. Beamter) bezog ich 1983 mein erstes „eigenes“ Büro und stieß auf den fleckigen verschlissenen Stuhl (mit amputierten Armlehnen) meines Vorgängers.

Ich beantragte einen neuen Stuhl.

Der schlohweiße Hauptamtsleiter Oberamtsrat XY (Spitzname „Klecker“…wegen seiner Knickerei) suchte mich auf, um mir höchstpersönlich klar zu machen, dass dieser Stuhl für einen Probezeitbeamten wie mich noch für Jahre völlig hinreichend sei.

Früher hätte ich mich über solch Zumutung schwarz geärgert - und gefügt. Oder auch eben nicht.

Jetzt war die Erwiderung …eine Empfehlung. Ein Angebot (und Signal), genau an dieser Situation etwas ändern zu können. Der Kerl hatte meine neuentdeckte „innere geistige Autonomie“ penetriert und mich dabei zugleich auf eine verwegene Idee gebracht:

Denselben Abend fuhr ich in die Metro und kaufte mir mit eigenem Geld (350 Mark) einen komfortablen Lederdrehstuhl (Marke Chefsessel). Dieser Chefsessel machte richtig was her, er war „großzügiger“ als der Stuhl des Stadtdirektors.

Dieser Fauxpas sprach sich unter den Beamten und Angestellten im Rathaus in Windeseile rum. Lasker sitzt in einem fetteren Stuhl als der Chef! Kolleginnen und Kollegen kamen … zum Probesitzen …wollten mal sehen wie es sich anfühlt …ein Stück Unabhängigkeit und Selbstwirksamkeit zurückzuerlangen.

Zwei Tage später erschien Oberamtsrat XY und bedeutete mir preußisch korrekt, ich möge den Sessel sofort entfernen - wegen der Gaskartusche im Fuße dieses Stuhles bestünde nach Auskunft des Gemeindeunfallversicherungsverbandes kein Versicherungsschutz. Ich gab ihm schriftlich (er beharrte darauf), dass ich in diesem Stuhl fortan auf eigenem Risiko sitze, also nicht dienstversichert bin.

Retroperspektiv frage ich mich…ob es wohl an diesem Stuhl gelegen hat, dass ich 1990 zum Verwaltungschef eines anderen Rathauses gewählt wurde? Von den alten Kollegen bemerkte mal jemand dazu: Früher oder später fühlt man sich …wie man sitzt!

@all Ist das vielleicht ein Beispiel für eine sich selbst verwirklichende Prophezeiung?

Auf das Thema des Threads bezogen, war es das Durchbrechen eines (gängigen) Stuhlmusters. :)


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13.06.2014 um 18:11
Ja natürlich, nicht nur Kleider, auch STÜHLE MACHEN LEUTE!
Herrlich!
Ja, sich selbst einen Bürostuhl zu kaufen, ist eine selbstständige und unabhängige Entscheidung. Die meisten Menschen sind viel zu bescheiden und verschämt und grämen sich lieber jahrelang, bis sie einen irreparablen Wirbelsäulenschaden haben, bevor sie in die eigene Tasche greifen würden... Es sind solche Erwartungen: "Das steht mir zu...", die krank machen, wenn diese im Grunde ja menschlich berechtigten Erwartungen nicht erfüllt werden.

Nur: beim "Durchbrechen eines gängigen Stuhlmusters" handelt es sich ja nicht um eine intrapsychische Prägungsaufhebung, sondern du hast mit deiner unver-schämten Aktion das Regelwerk - die erstarrten Muster - einer betonverkopften Verwaltung durcheinandergebracht.

...ääähm hatte der Stuhl etwa auch noch Gasantrieb? LOL! :D
@Lasker


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13.06.2014 um 18:20
Wenn man dich so liest, dann warst du bestimmt auch noch so unbescheiden und unver-schämt, dass du den Stuhl am Ende noch von der Steuer abgesetzt hast, was? :D

Der Gedanke: Das Beste für mich! hat übrigens eine große Kraft, habe ich auch schon ausprobiert, bis ich "Das Beste" im nichtmateriellen Sinne für mich umgedeutet habe...@Lasker


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14.06.2014 um 10:08
@Lasker
Wie ist das bei Euch mit festgelegten Denkgewohnheiten und Interpretationsmustern?
Erkennt ihr sie? Wenn ja, wie geht ihr damit um? Seid ihr fähig und willens festgelegte Denkgewohnheiten und Interpretationsmuster zu durchdringen, zu dezentrieren, zu durchbrechen?
---
Wenn ja, was habt ihr für Erfahrungen damit gemacht?
Hallo @Lasker,
lese mich gerade in deinen thread ein. Das Thema beschäftigt mich ebenfalls, insbesondere das Verhältnis zwischen Denkgewohnheiten (Geist), Gefühlsleben (Seele) und Tatkraft.

Ich habe folgende Erfahrungen gemacht:

1) Ein Muster intellektuell (geistig) zu erfassen, bedeutet noch lange nicht, daß man es verändern kann (Beispiel: Rauchen aufhören, Ernährung umstellen, Sport treiben, Vorurteile ablegen, ...).
Jemand kann also ein Muster wahrnehmen, es reflektieren, sprachlich einkreisen und benennen und schafft es vielleicht trotzdem nicht, aus jenem Muster auzubrechen.

2) Man benötigt für alle Vorhaben ein Mindestmaß an Kraft.
Diese Kraft läßt sich nicht konstruieren, wie ein Gedankengebäude, eine intellektuelle Überlegung, z.B. in Form einer positiven Affirmation.

3) Ein depressiver Mensch kann sich also 100 mal am Tag sagen, er sei glücklich, dennoch reichen die Worte vielleicht nicht aus.

4) Die eigentliche Veränderung entsteht durch ein innere Kraft (ein Gefühl), die einer eigenen Wirklichkeit folgt.

5) Über besagte Wirklichkeit würde ich gerne ins Gespräch kommen


Grüße
iao


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dedux ehemaliges Mitglied

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14.06.2014 um 10:41
@iao
Es gibt eine gewisse Hierarchie und das geistige Ich ist dabei die hoechste Instanz. Es ist jedoch noetwendig, die Informationsweiterleitung enstprechend anzupassen, damit dieses Ich zur Geltung kommt.
Das Aufloesen schaedlicher Muster ist genau dieser Prozess der geistigen Bewusstwerdung.
Die banale Erziehung eines Menschen durch Eltern und die Gesellschaft ist in der Regel emotional gesteuert, wodurch sie etwas tiefer Richtung Unbewusstes angesiedelt und verankert ist. In dem Masse, in dem Unbewusstes bewusst gemacht wird, werden diese Strukturen dem geistigen Ich zugaenglich und veraenderbar.
Auch ein Depressiver ist in der Lage, das umzusetzen. Dazu muss als Erstes die Emotion als solche erkannt und unter geistige Kontrolle gebracht werden. Je bewusster das geschieht, desto mehr Kraft wird dadurch erzeugt.


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14.06.2014 um 10:49
@iao
Das geistige Ich definiere ich dabei nicht allein ueber Intellektualitaet und Logik, sondern als eine ausbalancierte Mischung aus Logik, Kreativitaet und Intuition.


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14.06.2014 um 15:19
@iao
Zitat von iaoiao schrieb:2) Man benötigt für alle Vorhaben ein Mindestmaß an Kraft.
Diese Kraft läßt sich nicht konstruieren, wie ein Gedankengebäude, eine intellektuelle Überlegung, z.B. in Form einer positiven Affirmation.
DER KRAFTPUNKT LIEGT IN DER GEGENWART!

Das war meine Affirmation, um Nichtraucher zu werden. Eignet sich aber hervorragend für alle Vorhaben.


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Lasker Diskussionsleiter
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14.06.2014 um 16:22
@iao
Zitat von iaoiao schrieb:Wie ist das bei Euch mit festgelegten Denkgewohnheiten und Interpretationsmustern?
Die Abläufe (allgemein) lassen sich anhand des sogenannten "Reality-Loop" gut verstehen.

Alexander Hartmann erklärt das prima:

https://www.youtube.com/watch?v=FrR9ddlR4Nk (Video: Alexander Hartmann - Der Reality Loop)
Zitat von iaoiao schrieb:Erkennt ihr sie?
Ja & Nein. Bei Denkgewohnheiten und Interpretationsmustern geht es in der Regel um Unwillkürliches. Unwillkürliches ist entweder bewusst oder unbewusst

Beispiel: Erröten des Kopfes (vor Scham, Aufregung ...) kann unbemerkt bleiben oder bemerkt werden. Wird es bemerkt und kann es (das Erröten z. B.) willentlich nicht geändert werden, dominiert das Unwillkürliche und das Willentliche wird zum Opfer. Diesen Vorgang bezeichnet man als Problemtrance.
Zitat von iaoiao schrieb:Seid ihr fähig und willens festgelegte Denkgewohnheiten und Interpretationsmuster zu durchdringen, zu dezentrieren, zu durchbrechen?
Klares Ja. Der Schlüssel liegt in der Achtsamkeit und der Fähigkeit mit dem Unbewussten zu kommunizieren. Die Frage dabei ist immer die, wie kann ich anregen, dass unwillkürliche Prozesse im Dienste von gewühschten Zielentwicklungen günstig und optimal laufen - und keine anderen (destruktiven).

Dysfunktionale unwillkürliche Muster durchbrechen bzw. durch funktionale Muster ersetzen - genau auf dem Prinzip beruht die Geistheilung.
Zitat von iaoiao schrieb:Ein Muster intellektuell (geistig) zu erfassen, bedeutet noch lange nicht, daß man es verändern kann (Beispiel: Rauchen aufhören, Ernährung umstellen, Sport treiben, Vorurteile ablegen, ...).
Jemand kann also ein Muster wahrnehmen, es reflektieren, sprachlich einkreisen und benennen und schafft es vielleicht trotzdem nicht, aus jenem Muster auzubrechen.
Jepp! Der Grund ist, dass diese Ziele zumeist "nur" rein willentlich (bewusst) angestrebt werden. Man erreicht seine Ziele und löst seine Probleme aber nur dann, wenn Bewusstsein und Unbewusstes zugleich dieses Ziel oder diese Problemlösung anstreben.

Wenn das bewusste "Ich" eine Lösung will, das Unbewusste diesem Wunsch nicht zustimmt, wird die Lösung zwar angegangen, infolge des unbewussten Widerstands jedoch nicht durchschlagend umgesetzt. Die Anstrengung versandet dann irgendwie. Das beste Beispiel dafür sind Neujahrsvorsätze.

Wenn das Unbewusste eine Lösung will, das "Ich" dieser jedoch nicht zustimmt, kann sich das Unbewusste nur kurzfristig durchsetzen, da das "Ich" über den Bereich des bewussten Handelns verfügt und sich deshalb auf Dauer durchsetzt (kennt man aus der "klassischen" Hypnosebehandlung).

Eine endgültige und stabile Lösung (auch Heilung) ohne Symptomverschiebung oder Rückfall kommt nur zustande, wenn Bewusstsein und alle wesentlichen Teile des Unbewussten zugleich die Lösung wollen und erlauben. Das ist die Domäne der sogenannten Selbstorganisatorischen Hypnose.

Bild: Karren, der im Dreck steckt, und nur vom Bewusstsein und dem Unbewussten gemeinsam rausgezogen werden kann.

p0001001010
Zitat von iaoiao schrieb:Man benötigt für alle Vorhaben ein Mindestmaß an Kraft.
Diese Kraft läßt sich nicht konstruieren, wie ein Gedankengebäude, eine intellektuelle Überlegung, z.B. in Form einer positiven Affirmation.
Das offenbare Geheimnis lautet: Diese Kraft ist bereits in Dir (drin). Sie kann deswegen nicht konstruiert werden, sie muss nur angestoßen werden ... ;)
Zitat von iaoiao schrieb:Ein depressiver Mensch kann sich also 100 mal am Tag sagen, er sei glücklich, dennoch reichen die Worte vielleicht nicht aus.
Das stimmt. Weil sein (depressives) Gefühl stärker ist als die konterkarierende gedachte Affirmation.

Wir Menschen sind keine Maschinen. Jedes Gefühl hat ein dazugehöriges Gefühl, z. B. Traurigkeit - Lebensfreude, Liebe - Hass ... Wenn ein Gefühl geblockt ist, kann das Gegengefühl nicht gelebt werden. Wenn das Unterbewusste zwischen zwei gegensätzlichen Wünschen entscheiden muss, siegt immer das mit dem stärkeren Gefühl. Runtergebetete Affirmationen sind in der Regel nicht imstande einen stärkeren Erlebensraum zu generieren als das chronifizierte Dilemma.
Zitat von iaoiao schrieb:Die eigentliche Veränderung entsteht durch ein innere Kraft (ein Gefühl), die einer eigenen Wirklichkeit folgt.
Korrekt!! Die eigene Wirklichkeit ist am besten mit dem von C. G. Jung geprägten Begriff der "Selbst-Individuation" zu beschreiben.

Mit "Selbst-Individuation" ist ein inneres Wissen gemeint, wie der einzelne Mensch werden soll und wie er ein ihm gemäßes, glückliches und vor allem sinnvolles Leben führen kann.

Wenn jemand aus diesem Lebensplan aussteigt oder - durch was auch immer - daran gehindert wird, diesem Plan zu folgen, dann erkennt das Unbewusste, dass dieser Mensch nicht sein ihm gemäßes Leben lebt. Das Unbewusste versucht nun, den Menschen wieder auf "seine Schiene" zu setzen, ihn auf die richtige Bahn zu bringen.

Dazu erzeugt es Symptome ...vorzugsweise Krankheitssymptome. Und zwar so lange, bis der Mensch etwas verändert, was ihn wieder seinem ihm gemäßen Lebensplan näher bringt. Bis er wieder seiner eigenen Wirklichkeit folgt, wie Du vollkommen richtig erkannt hast.

Die gute Nachricht: Da das Unbewusste die Symptome erzeugt, weiß es auch ganz genau, was geschehen muss, damit die Symptome verschwinden dürfen.
Zitat von iaoiao schrieb:Über besagte Wirklichkeit würde ich gerne ins Gespräch kommen
Besagte Wirklichkeit ist in Anlehnung an die Theorie der Selbstorganisation (Ordnertheorie von Hermann Haaken) das FREI-SEIN, die wahre Natur des Menschen, auf welche die Selbst-Individuationstendenz (und damit auch Heilung) ausgerichtet ist.


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15.06.2014 um 16:22
--- Max Mustermann ---
@dedux schrieb
Es gibt eine gewisse Hierarchie und das geistige Ich ist dabei die hoechste Instanz ...
Das wird stets behauptet, daher beziehen sich besagte Vertreter auch immer wieder gerne auf den berühmten Satz von Descartes: "Ich denke, also bin ich."

Aber ist das so?
Sind wir, weil wird denken?
Ich bevorzuge den Satz: "Ich empfinde, also bin ich."

Du sprichst von "Informationsweiterleitung", damit dein "geistiges Ich" zur Geltung kommt. Ich meine, "er/sie/es" hat sich schon längst Geltung verschafft und reguliert maßgeblich all unsere Angelegenheiten. Dieses "geistige Ich" tönt aus allen Ecken und vertritt seine Meinungen weltweit: Radio, TV, Magazine, ... Ja, wir leben im Informationszeitalter, also im Zeitalter der Informationen. Wir sind kleine und größere Informationsträger geworden und der alte Zeitgeist ist in deiner Hierarchie zum Gorß-Informanten aufgestiegen, ein echter Global Player.

Vergessen wir nicht den kleinen Mann:
Stell dir Max Mustermann vor. Er kommt zu einem Einzelcoaching und bezahlt dich für deine Informationen. Du reichst ihm die Info: "Sei mal locker." Max steht dir nun gegenüber und weiß, er darf sich locker machen, sich entspannen. Möglicherweise hat er "seine Emotionen auch unter geistiger Kontrolle", wie du es in deinem Vorposting beschrieben hast. Aber nun kann es doch gut sein, daß der gute Max seine Schultern immer noch hochgezogen trägt, trotz der Info. Vielleicht merkt er es gar nicht und der Informationsverkäufer auch nicht, weil er seine Schultern auch angezogen trägt, etc.

Danke für die Affrimation @TheLolosophian
Ich bin seit 13 Jahren Nichtraucher, muß aber gestehen, daß ich ewig gebraucht habe, um mit dem Rauchen aufzuhören. Das war wirklich keine einfache Geschichte. Was die Kraftpunkte angeht. Ich habe auch Kraftpunkte für mich entdeckt, die in der Vergangenheit liegen. Erinnerung können wunderbare Kraftpunkte sein. Dennoch stimme ich mir dir überein, daß die lebendige Schöpfung in der Gegenwart zu finden ist.

(Fortsetzung folgt)

Grüße iao


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15.06.2014 um 16:49
--- Jetzte Lifeström ---
@Lasker schrieb
Klares Ja. Der Schlüssel liegt in der Achtsamkeit und der Fähigkeit mit dem Unbewussten zu kommunizieren. Die Frage dabei ist immer die, wie kann ich anregen, dass unwillkürliche Prozesse im Dienste von gewühschten Zielentwicklungen günstig und optimal laufen - und keine anderen (destruktiven).
Volle Zustimmung.
@Lasker schrieb
Eine endgültige und stabile Lösung (auch Heilung) ohne Symptomverschiebung oder Rückfall kommt nur zustande, wenn Bewusstsein und alle wesentlichen Teile des Unbewussten zugleich die Lösung wollen und erlauben. Das ist die Domäne der sogenannten Selbstorganisatorischen Hypnose.
Ich bin deinen links zur "Selbstorganisatorischen Hypnose" nachgegangen. Danke. Freue mich, wenn du mal so eine Sitzung detailierter beschreiben würdest, damit ich mir ein genaueres Bild machen könnte?
@Lasker schrieb
Runtergebetete Affirmationen sind in der Regel nicht imstande einen stärkeren Erlebensraum zu generieren als das chronifizierte Dilemma.
Sehr gut gesagt!
@Lasker schrieb
Die gute Nachricht: Da das Unbewusste die Symptome erzeugt, weiß es auch ganz genau, was geschehen muss, damit die Symptome verschwinden dürfen.
Ja, das denke ich auch und arbeite seit Monaten an neuen Wegen. Ich glaube, daß jeder Mensch seine Ordnung (innere Weisheit) in sich trägt und es für die weitere Menschheitsentwicklung sicherlich darum geht, die Eigenarten und Potentiale von Anfang an (Kindheit) zu stärken, damit jede Seele ihre originären Wege mit Mut, Selbstvertrauen und Glaubenskraft gehen kann.

Siehe z.B. Andre Stern -"Und ich war nie in der Schule"

Youtube: André Stern Porträt, TV 3sat "Vivo"
André Stern Porträt, TV 3sat "Vivo"
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Hermann Haaken werde ich googlen.
So weit erstmal.

Grüße
iao


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15.06.2014 um 16:59
Zitat von iaoiao schrieb:Das wird stets behauptet, daher beziehen sich besagte Vertreter auch immer wieder gerne auf den berühmten Satz von Descartes: "Ich denke, also bin ich."
Ich beziehe mich lieber auf den Satz "Ich bin" oder "‏יהוה‎"

Wie ich in meinem zweiten Post anmerkte, moechte ich mich vom Denken im landlaeufigen Sinne distanzieren und einen erweiterten Aufmerksamkeitsfokus zum Ausdruck bringen.

Dein "Ich empfinde, also bin ich." erhaelt dort ebenfalls seinen Platz.

Mit deinem Beispiel von Max Mustermann und dem Ich als global Player kann ich nicht viel anfangen. Wir schreiben hier im kleinen Kreis fuer diejenigen, die es verstehen. Nicht um die Welt zu veraendern (das versuchen schon genug, wie du es andeutest) und Max Mustermann wird wohl auch vom Konsumenten zum Forscher werden muessen, um etwas zu aendern.


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Lasker Diskussionsleiter
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15.06.2014 um 17:58
Zitat von iaoiao schrieb:Ich bin deinen links zur "Selbstorganisatorischen Hypnose" nachgegangen. Danke. Freue mich, wenn du mal so eine Sitzung detailierter beschreiben würdest, damit ich mir ein genaueres Bild machen könnte
Hallo @iao

Ich freue mich über Dein Interesse!

Detailiert wären das allerdings über 30 Seiten.

Alles Weitere ...s. PN.

Gruß
Lasker


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15.06.2014 um 18:34
Hey @dedux,

Max Mustermann (war nicht auf dich gemünzt oder gegen dich gerichtet) sollte nur eine Metapher sein. Der Geist regiert zweifellos die Welt. Wort und Technik sind dazu in der Lage, Welten zu konstruieren, Realitäten, die tatsächlich funktionieren - siehe Raumfahrt.

Alle (es gibt antürlich Ausnahmen) laufen dieser Entwicklung hinterher, bzw. werden von diesen Realtitäten zunehmend beherrscht und geprägt - siehe Handy.

Wir konstruieren Welten und die Seele kommt oft genug nicht hinterher.

Grüße
Iao


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