Sei gegrüßt
@oneisenough Mit Sein meine ich hier das Sein in allen seinen Facetten. Ich bin, und darum bin ich alles. Denn wie die Kerze, so sie leuchtet, ein ganzes Zimmer erhellen möge, wie die Sonne, so sie scheint, ein ganzes Sonnensystem sichtbar werden lässt; so lasse ich, als Ich-Bin, eine ganze Welt erscheinen durch und als Substanz dieses Ich-Bin. Ich bin, und darum bin ich alles. Dieser Bildschirm, auf den ich hier gerade blicke, und der sich in Distanz zu mir zu befinden scheint, wie kann er denn wahrhaft Distanz zu mir besitzen, wo ich doch allgegenwärtig bin und gleichsam ohne Lokalisation? Ich bin überall, da ich bin. Alles ist auf einen kleinsten Raum konzentriert, der das Größte selbst ist und in sich die scheinbare Dualität von Subjekt und Objekt schafft und die scheinbare Begrenzung und Trennung, so will ich meinen.
Es ist so, dass ich es noch nicht wirklich geschafft habe, mich im übertragenen Sinne vollkommen von meinem Körper zu lösen. Aber durch die Meditation auf das Ich-Bin habe ich oft bemerkt, wie diese vermeintliche Distanz, die zwischen einem selbst als im Körper befindliche individuelle Seele und der Außenwelt besteht, dass diese ineinander übergeht und sich verwässert und quasi auflöst. Selbiges stellen wir eventuell durch die Analyse fest, die ich hier erbracht habe und von der ich meine, dass ich mich bei ihr durchaus an rationale und auch physikalische Gesichtspunkte gehalten habe.
Wenn also, vereinfacht und metaphorisch gesagt, sich die gesamte Welt in meinem Kopf befindet und in ein zentrales Rechenzentrum geleitet wird, um dort zur Vollendung zu finden, wie könnte man dann sagen, dass es wahre Berechtigung hätte, davon zu sprechen, dass etwa der Bildschirm hier, dass diese Buchstaben verschieden von mir, dass ich wo anders lokalisiert wäre? Wir halten uns doch üblicherweise als aus den Augen sehend, und, Gott bewahre, das brauchen wir auch zur Orientierung. Aber vereinfacht und im physikalisch metaphorischen Sinne gesagt: Der Bildschirm ist genauso eine Synapse wie mein Kopf und die Idee eines Gehirns, welches sich in sich selbst befinden würde. Alles besteht durch und aus dem Ich-Bin. Der Bildschirm ist daraus, darum bin ich der Bildschirm; meine Hände sind daraus, darum bin ich meine Hände; mein Kopf und Gehirn sind daraus, darum bin ich sie. Denn ich bin alles. Schaue ich rechts von mir, so bin ich da; schaue ich links von mir, so bin ich da.
Ich bin überall, denn alles besteht durch mich. Durch wen sonst sollte es bestehen? Durch Gott, möge man einwenden. Doch ich und Gott sind eins. Ich bin ewiger Teil Gottes, ewiges Fraktal. Aber klar, es ist auch wieder falsch, dass ich etwa der Bildschirm wäre, wenn man es falsch versteht, was ich hier sagte, so möge ich sagen und meinen. Falsch wird es dann, wenn man es absolut setzte und nicht mehr das bedenkt, was verschieden und jenseits jeder materiellen und überhaupt bewussten Vorstellung ist und was jeder Wahrnehmung erst überhaupt ermöglicht. Falsch wäre es auch, wenn man reduzieren würde, indem man etwa auf etwas zeigt und sagt, das bin ich und das Andere aber nicht mehr. Nein,
ich bin unterschiedslos alles, was ich wahrnehmen, über was ich mir bewusst sein kann. Ich bin die gesamte Schöpfung, das gesamte Universum und nichts kann bestehen ohne mich, und selbst würde ich kontrolliert und zu etwas gezwungen werden, es bräuchte mich, um das zu bemerken. Denn gäbe es mich nicht, wo wäre da die Frage danach, wo wäre überhaupt ein Universum?
Ich bin das Licht, aus welchem das All ist und das All ist bis zu mir ausgedehnt. Denn vergleichbar bin ich der Sonne, die alles bestrahlt. Und doch ist meine höhere Natur das, was das Licht der Sonne ermöglicht, was die Fusion ermöglicht, damit die gleißenden Strahlen entstehen können. Meine höhere Natur ist da, wo nicht mal ansatzweise auch nur ein Funke Licht hingelangen kann. Denn ich bin jenseits des Lichtes. Ich sage: Ich bin das Licht und jenseits des Lichtes. Ich bin die Welt und jenseits der Welt. Ich bin alles und bin doch nicht alles. Ich bin alles und doch nichts. Ich bin das Wandelbare wie das Unwandelbare. Und da dem so ist, so bin ich in Wahrheit das, was diese Zweiheit selbst ist und doch weder diese noch nicht. Ich befinde mich über dem Wandelbaren und dem Unwandelbaren. Das ist nicht mehr zu begreifen. Denn ich bin Beides wie ich nicht Beides bin in Einem.
So würde ich derzeit sagen. Das sind so meine Schlüsse und Erkenntnisse. Was sagst du zu ihnen?