Ich bin Volkswirt und mir hat Sinns Buch Target-Falle die Augen bzgl. der Euro-Krise geöffnet.
Ich hielt als junger Student die Eurokritiker zunächst auch einfach als altbacken und unmodern. Aber deren Warnungen bezüglich des fehlenden Wechselkursmechanismus - den resultierenden Zahlungsbilanzungleichgewichten - die sich nun in Target-Salden widerspiegeln - haben sich bewahrheitet.
Mir schon damals bewußt, dass die Eurozone nie optimal war, im Sinne der Theorie optimaler Währungsräume. Aber die Ungleichwichte durch den asymmetrischen Schock in 2008 sind so dramatisch, dass nur eine geordnete Verkleinerung der Euro-Zone diesen Kontinent wieder ökonomisch helfen kann.
Denn das eigentliche Ausmaß der ökonomischen Katastrophe, die selbst die 30er Jahre schon in den Schatten stellt, wird in den hiesigen Medien nur unzureichend thematisiert. Folgender WaPo veranschaulicht die Dramatik:
https://www.washingtonpost.com/news/wonk/wp/2014/08/20/worse-than-the-1930s-europes-recession-is-really-a-depression/Bzgl. Industrieländern ist es die größte ökonomische Katastrophe aller Zeiten.
Das ist immer noch so. Ich warte ab, wie sich Partei ALFA in der nächsten Zeit positioniert. Wenn Sie genügend sozialliberale Elemente enthält, werde ich mich da vermutlich engagieren.
Euro-Kritik ist keineswegs rechts. Die Europolitik der letzten Jahre viel eher. Die wird Europa neben der Flüchtlingskrise auch weiter spalten.