paranomal schrieb:Dadurch beseitigte der Kapitalismus selbst das Problem der Entfremdung, indem er den Konsumenten dazu brachte sich mit Produkten und dadurch mit dem System als Solches zu identifizieren.
Zugleich wird aber zunehmend "übersehen", dass sich jeder Konsument selbst verkaufen muss (um "verbrauchen" zu können)
und dabei in einem künstlich konstruierten Kostenverständnis lediglich als Faktor wahrgenommen wird, der "Kosten in die Höhe treibt".
Das Problem der Entfremdung des Arbeiters von seiner Arbeit verstärkt sich also sogar zunehmend !
"Einer Erhebung zufolge haben 24 % der deutschen Beschäftigten innerlich gekündigt."
Wikipedia: Innere KündigungAuslöser dieses bewussten wie unbewussten Prozesses können sein:
-dass sich berufliche Erwartungen nicht erfüllen (Übergangen-Werden bei Beförderungen, fehlende Anerkennung, mangelnde Aufstiegschancen, schlechte Bezahlung);
-dass die Tätigkeit als nicht erfüllend und sinnlos erlebt wird (Erstarren in Routinen);
autoritärer und hierarchischer Führungsstil;
-Auseinandersetzungen mit Vorgesetzten, in denen sich der Betroffene als Verlierer erlebt;
-Auseinandersetzungen mit Kollegen (Mobbing);
-willkürliche und unberechtigte Eingriffe in den Mitarbeiterkompetenzbereich;
-das Modell der inneren Kündigung bei anderen Mitarbeitern („wenn die das nicht machen, mache ich das auch nicht”);
-Wandlungsprozesse in Organisationen oder im Arbeitsprofil, die nicht akzeptiert werden können oder als Gefährdung des bisherigen Berufslebens erlebt werden;
-übertriebene und willkürliche Kontrollen, sogenannte Mitarbeiterbespitzelungen;
- Unzufriedenheit des Arbeitnehmers, die ihre Wurzeln auch in einer Fehleinschätzung der eigenen Person und Leistungsfähigkeit haben kann;
- bewusste Distanzierung von der beruflichen Tätigkeit und Schwerpunktsetzung auf das Familien- und Freizeitleben (Arbeit als notwendiges Übel zum Geldverdienen);
-charakteristisches Phänomen in der Phase des Übergangs in den Ruhestand.
Diese Phänomene werden oft als Bruch des psychologischen Vertrags interpretiert.
Eine wirkliche Kündigung der Arbeitsstelle wird aus dem Grund nicht erwogen, dass keine vergleichbare oder bessere Stellung in Aussicht steht, vielmehr Einbußen oder sogar Arbeitslosigkeit in Kauf genommen werden müssten.
Turboboost schrieb:So wie die Initiative die Forderung umsetzen will, wird sie keine große Wirkung haben. Sicherlich werden Sie das Problem darin auch schon erkannt haben.
Selbstverständlich.
Sie kommt ja nicht von links, sondern vom typischen Kleinbürger.
Sie ist aber besser als gar nichts.
Ein Ausgangspunkt.